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Nachbericht | Bruchsals Stadtplaner in Erklärungsnot. Am vergangenen Freitag gab es hitzige Begegnungen wegen Verkehrssitutation im Wohngebiet Silberhölle. |
Pünktlich um 14 Uhr, gerade richtig zur Begrüßungsansprache der Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, rollte ein großer Traktor mit Anhänger durch die Straße Eggerten im Bruchsaler Wohngebiet Silberhölle. Besser gesagt, er versuchte es.
Denn durch die zur Verkehrsberuhigung neu gebauten – knapp bemessenen – Pflanzinseln als Stopper, ist es dem landwirtschaftlichen Gespann bei Gegenverkehr nicht mehr möglich auszuweichen. „Mit meinem Traktor darf ich, ebenso wie der Stadtbus, nicht ohne Einweisung rückwärtsfahren“, erklärt Helmut Jäger seine Probleme und stellte sein Fahrzeug ab, um – als betroffener Bürger und Stadtrat – auch an der von der Stadtverwaltung angesetzten Ortsbegehung dieser vieldiskutierten Baumaßnahme teilzunehmen.
Die Gelegenheit sich mit der Oberbürgermeisterin und dem Bürgermeister sowie Mitarbeitern aus dem Rathaus auszutauschen, nutzten etwa 60 Anwohner, was für den heißen Freitagnachmittag beachtlich war. Es zeigte, wie sehr die Situation die Gemüter erregt. Als fahrplanmäßig noch Max der Bus um die Ecke kam, waren sämtliche weiteren Erklärungen unnötig, jeder konnte sehen, wo es klemmt.
Erklärungsversuche als unrealistisch abgeblockt.
Die anschließenden Erklärungsversuche des Stadtplanungsamtes anhand Bebauungsplänen aus den 1990ern (westlicher Teil) und dem Jahr 2008 (östlicher Teil), wonach die Haupterschließungsstraße für das Baugebiet Silberhölle/Eggerten nur als „beruhigte Erschließungsstraße für ein kleines Wohngebiet“ konzipiert war, wurde schnell von Zwischenrufen abgeblockt.
Die Anwohner wiesen aus der heutigen Praxis darauf hin, dass inzwischen ein halbstündiger Busverkehr durch die Straße verläuft, das Neubaugebiet Weiherberg I und ein Großteil der alten Weiherbergbewohner über die Straße Eggerten ihren Weg in die Stadt nehmen, von Golfplatzbesuchern und anderem „Ausweichverkehr“ gar nicht zu reden.
Das Argument der Planer durch die Einschränkung eine „Umerziehung“ der Verkehrsströme zu erreichen fand nicht die Zustimmung der Besucher, weil unrealistisch.
Die Diskussion verlief wie bei größeren Menschenmengen üblich kontrovers. Jeder wollte etwas anderes: da gingen die Wünsche von der freien Fahrt ohne Hindernisse, bis Zufriedenheit über den Gehweg, wieder andere klagten über den Lärm des Stopp-and-Go Verkehrs. Viele sprachen sich für ein Parkverbot entlang der Straße Eggerten aus, forderten aber gleichzeitig den Bau weiterer kostenloser Parkplätze, weil der Parkraum zu knapp sei. „Fremde“ sollten nicht mehr parken dürfen, Anwohnerparkausweise, gegen Gebühr, wollte aber auch keiner – die Quadratur des Kreises!
Das Silberhöllen-Tetris geht weiter
Als Fazit durfte man aus der fast zweistündigen, hitzigen Diskussion (bei 30°) wahrlich „heißen“ Gesprächsrunde mitnehmen, dass wohl allen Anwesenden klar war, dass der Status Quo unbefriedigend ist. Die Stadtverwaltung versicherte an einer besseren Lösung zu arbeiten, die aber keinesfalls vor der Sommerpause des Gemeinderates zu erwarten sei.
„Sie können auch die gelben Poller haben, das ist auch nicht besser!“
Als Fazit bleibt zu befürchten, dass die Klagen der Anwohner genauso im Sand verlaufen werden, wie seinerzeit die „Lösung“ an der Kreuzung im Mozartweg oder die Situation am Schwimmbad. Je nach dem, wie ernst man die Bemerkung von OBin Petzold-Schick nimmt „Sie können auch die gelben Poller wie im Mozartweg haben, das ist auch nicht besser!“
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Ich finde die Begrünung Eggerten sehr schön und passend. Optisch nun ein schöner Strassenzug.Allerdings müssen abgestellte Anhänger von Gewerbetreibenden hier in der Stasse entfernt werden um Platz zu schaffen. Wenn der Durchgangsverkehr entfernt wird liegt es einzig und alleine an der gegenseitigen Rücksichtsnahme der Verkehrsteilnehmer selbst. Daran kann auch das Rathaus nichts ändern. Hier müssen die Anlieger auch mal selbst Verantwortung übernehmen. Die Strasse ist sehr gut auf der ganzen Strecke einzusehen. Wenn ich nun von unten komme kann ich auf meinem Recht bestehen und den von oben kommenden Verkehrsteilnehmer zwingen ständig ausweichen zu müssen oder ich bleibe unten stehen und lass den Verkehr mal zügig nach unten fahren. Entsprechende Lichtzeichen versteht jeder. Aber dazu muss auch der Durchgangsverkehr zwingend entfernt werden um die Anzahl der PKW zu reduzieren.Gerade in den Morgenstunden ist der Durchgangsverkehr und Lärmpegel sehr hoch- auch durch stop and go und den Busverkehr.Geschwindigkeitsbegrenzung wird grundsätzlich eh nicht eingehalten im Besonderen am Abend und der Nacht.
Es gibt nur eine Lösung:
entsprechend der Verordnung darf die Stasse nur von Anliegern benutzt werden, Die Anlieger erhalten Ausweise,die sichtbar im Auto ausgelegt werden müssen.
Kontrollen müssen durchgeführt werden. Ein Bußheld von 75 Euiro als Abschreckung erhoben werden. Kontrollen in den Morgenstunden am Abend und der Nacht.
Hans-Peter Kohn
Eggerten 42
76646 Bruchsal
https://www.neustadt-a-rbge.de/internet/Neustadt/Neuigkeiten/Archiv/2017/August/Ziegeleiberg%3A%20Fahren%20nur%20noch%20mit%20Berechtigungsausweis/
https://www.express.de/news/politik-und-wirtschaft/recht/bis-zu-75-euro-bussgeld–anlieger-frei—-wer-darf-bei-dem-schild-wirklich-durchfahren–30158944