Lauter flotte Bienen hat Harald Wiedemann um sich, wenn er sich um seine Bienenvölker kümmert. Der 38-jährige Single und Berufsfeuerwehrmann ist Hobby-Bienenzüchter und erzeugt seinen eigenen Honig. Ein Zufall brachte ihn vor Jahren zu diesem süßen Hobby. „Ich wohnte damals in Baden-Baden und saß in meinem Garten, als sich ein Bienenschwarm auf einem Baum niederließ. Mein Nachbar fing den Bienenschwarm ein und weckte damit mein Interesse. Von da an war ich ständig bei meinem Nachbarn und er zeigte mir sehr viel über die Bienenzucht“, erinnert sich Harald an seine ersten Bienenkontakte. „Dann zog ich nach Ubstadt und konnte irgendwann eine Wiese mein Eigen nennen und dann kamen auch die Bienen, dazu.“ Was dann folgte war ein Grundkurs beim Imkerverein in Bruchsal. Dort lernte er, dass Biene nicht gleich Biene ist und bedeutsame Dinge über die Bienenzucht und Honigproduktion. „Wichtig war auch zu erfahren, welche Einflüsse Bienen schädigen und zum Verlust des Bienenvolkes führen können“, erklärt Harald. Und Tricks in Sachen Imkerei werden beim Imkerverein auch gerne verraten, vor allem wenn sich die umliegenden Imker immer mal wieder zum Stammtisch treffen. Auf der Gemarkung Ubstadt haben die Imker auf einem 4.800 qm großen vereinseigenem Gelände einen schön in die Natur eingebundenen Lehrbienenstand. Ein idealer Treffpunkt zur Aus- und Weiterbildung der Imker. Hier sind Interessierte immer willkommen.
Bienen mögen keine dunkle Kleidung
Nachdem Harald einiges über die Bienenvölker gelernt hatte, legte er los und war sehr erfreut über den ersten Honig, den seine fleißigen Helfer produzierten. „Momentan überwiegt noch der Aufwand gegenüber dem Ertrag“, erklärt Harald und freut sich trotzdem über jedes Glas Honig, das er abfüllen kann. In der Hauptsaison, also Frühjahr und Sommer, muss man mindestens einmal die Woche nach den Bienenvölkern schauen, im Herbst und Winter, wenn die Bienen ruhen, geht es zu Hause weiter: Honig abfüllen, Rähmchen richten, Reparaturen durchführen… Harald arbeitet ausschließlich mit Schutzkleidung, die aus Imkerjacke, Schleierhut und Handschuhe besteht. Diese ist übrigens in hellen Farben gehalten, da die Bienen auf dunkle Farben etwas energisch reagieren. „Honig wird gerne von Bären genascht und wenn ich nun eine braune Jacke anhätte, würden die Bienen mich vielleicht attackieren, weil sie meinen, ich sei ein Bär“, verrät Harald das Geheimnis der hellen Kleidung. Sollte es mal etwas energischer werden, bringt man schließlich auch mit dem Smoker, der gewaltig Rauch produziert, Ruhe in den Bienenstock. Der Smoker darf niemals fehlen. Durch den Rauch glauben die Bienen, es gäbe einen Waldbrand. Sie bereiten sich auf eine mögliche Evakuierung vor und „packen ihre Sachen“: sie füllen ihre Bäuche mit Honig und dies macht sie wiederum „sanftmütig“. Sie stechen dann nicht mehr so schnell. Außerdem sind sie erst mal mit dem „Packen“ etwas abgelenkt… „Die Arbeit mit den Bienen macht mir Spaß und bringt mir den nötigen Ausgleich zu meinem Beruf“, erklärt er. „Ich bin seit 15 Jahren hauptberuflich Feuerwehrmann und die Arbeit ist nicht immer leicht. Der Schichtdienst verlangt einem einiges ab“, so Harald. Wenn es ihm bei seinen Bienchen dann doch mal zu langweilig wird, hat er auch noch genug andere Sachen zu tun: Gleitschirm fliegen, Skifahren, die Guggenmusik und nicht zu Letzt ist er auch noch Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr – fleißig wie seine Bienchen.
Imkerei-Wiedemann@ gmx.net
Text & Bilder: Christina Notheisen