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KARLSRUHE | Corona-Folge: Essstörungen nehmen zu; AOK-Statistik bestätigt Negativ-Trend

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03.02.2023 | Die Pandemie hat viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, psychisch belastet. Dass auch die Anzahl der an Essstörungen Erkrankten in der Stadt und im Landkreis Karlsruhe gestiegen ist, verdeutlicht eine Datenanalyse der AOK Mittlerer Oberrhein.

„Während der Pandemie lässt sich von 2020 auf 2021 bei Versicherten der AOK Baden-Württemberg ein Anstieg der Behandlungsraten von Menschen mit Magersucht (Anorexie), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und Esssucht (Binge-Eating) beobachten“, stellt Petra Spitzmüller, Geschäftsführerin der AOK Mittlerer Oberrhein, fest. „Die Fälle nehmen aber auch insgesamt zu.“ Konkret stiegen sie in der Fächerstadt im Fünfjahreszeitraum von 282 auf 298 Fälle an, im Landkreis von 352 auf 416. „Die Dunkelziffer dürfte höher liegen“, vermutet Spitzmüller. Der höchste Anstieg von Essstörungen sei bei Mädchen bis zum Alter von 19 Jahren zu verzeichnen.

„Über die psychologischen Hintergründe der insbesondere bei Jugendlichen gestiegenen Behandlungszahlen gibt es verschiedene Hypothesen: Diskutiert wird, dass ein Verlust der Tagesstruktur während der Pandemie und insbesondere während der Lockdowns begünstigend gewesen sein könnte, verbunden mit weniger Außenaktivität unter Kindern und Jugendlichen, die stattdessen den Fokus mehr auf Social-Media-Aktivitäten gelegt haben“, so Spitzmüller. „Diese wiederum könnten vermehrt einen Anstoß in Richtung Körperoptimierung, Diäten und Workouts gegeben haben. Eine weitere Erklärung könnte sein, dass das gestörte Essverhalten eine Art Bewältigungsstrategie ist, mit dem Gefühl von Kontrollverlust im Rahmen der Pandemie umzugehen.

Insbesondere Betroffene, die sozial isoliert waren und hohe Ansteckungsängste hatten, könnten in der Pandemie besonders anfällig gewesen sein. Ein Anstieg in Behandlungsraten ist jedoch nicht mit einem erhöhten Vorkommen (Prävalenz) von Essstörungen gleichzusetzen und kann stattdessen auch ein Hinweis sein, dass z.B. die Symptomatik während der Pandemie offensichtlicher zutage trat und daher häufiger Hilfe in Anspruch genommen wurde.“

Angehörige bemerken häufig als Erstes Veränderungen im Befinden, Verhalten und im Gewicht bei den Betroffenen. Sie sollten das Gespräch suchen und offen und wertfrei schildern, was sie aus ihrer Perspektive wahrnehmen. Sie sollten keine Vorwürfe oder Anschuldigungen machen, sondern Verständnis ausdrücken, um Betroffene dazu zu ermutigen, sich anzuvertrauen.

Angehörige können sich über das Krankheitsbild informieren, evtl. auch über den Kinder-/Haus- oder Facharzt oder auch über das anonyme Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA: (0221) 89 20 31. Infos auch unter: www.bzga-essstoerungen.de

 

 

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