18.09.2023 | Jahrestreffen der Ehrenamtlichen Biberberaterinnen und
Biberberater in Iffezheim
Auf Einladung des Regierungspräsidiums Karlsruhe trafen sich am 16. September 2023 über 25 Biberberaterinnen und Biberberater des Regierungsbezirks Karlsruhe in Iffezheim (Landkreis Rastatt) zu ihrer jährlichen Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch. Neben den Beraterinnen und Beratern war auch die elsässische Biberberaterin Agnés Blattner anwesend und berichtete über die Entwicklung der Biberpopulation in den französischen Rheinauen, denn es wird davon ausgegangen, dass sich die Biber der badischen Rheinseite über den Rhein aus dem Elsass angesiedelt haben.
Michael Hug, Biberberater in den Kreisen Rastatt und Baden-Baden, leitete am Nachmittag eine Exkursion, die unter anderem nach Hügelsheim führte. Dort wurden im Waldgebiet Jägerkopf im Winter 2015/2016 die ersten Biberspuren auf der badischen Rheinseite entdeckt, von hier erfolgte die Wiederbesiedlung. Mittlerweile dürften wieder mehrere Biberfamilien in den Rheinauen leben. Der Bestand im Kreis Rastatt wird aktuell auf rund 20 Tiere geschätzt.
Am Tagungsort in den Rheinauen wird besonders sichtbar, wie der Biber allmählich seinen Lebensraum zurückerobert, in dem er vor etwa 150 Jahre ausgerottet wurde. Außerdem sind die Rheinauen beispielhaft dafür, wie durch gute Kommunikation mit den Gemeinden, den kommunalen Revierleitern und den Verantwortlichen der Gewässerunterhaltung ein konfliktfreies Zusammenleben von Menschen und Bibern möglich ist.
Für das Treffen stellte die Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim (INI) e. V das Vereinsheim zur Verfügung und sorgte für die Verpflegung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Hintergrundinformation:
Der Biber breitet sich nach und nach im Regierungsbezirk Karlsruhe wieder aus. Durch seine Aktivitäten schafft er zahlreiche neue Lebensräume für viele weitere Tier- und Pflanzenarten. Konflikte mit dem Biber entstehen meistens dort, wo der Mensch die Auen intensiv nutzt und nah an die Gewässer heran wirtschaftet. Das
landesweite Bibermanagement zielt auf die frühzeitige Beratung und Vermeidung von solchen Situationen und Schäden ab. Kosten für Präventivmaßnahmen werden durch das Land übernommen. Auch die Nutzungsextensivierung von Flächen in Gewässernähe kann gefördert werden. Im Gegensatz zu Wildschäden werden jedoch keine Entschädigungen beispielsweise für Fraßschäden an Feldfrüchten gezahlt.