Mit grandiosen Auftritten haben Weltstar Sting und weitere (inter)nationale Stars die meist begeisterten Zuhörer im Bruchsaler Schlosspark letzten Monat in ihren Bann gezogen. Zwar verlief es bei Anreise und Einlass anfangs schleppend und das Schlange-Stehen erinnerte an den Besuch des Vatikans, der Veranstalter besserte aber umgehend nach. Anwohner des Schlossbereichs, die sich während der Konzerte belästigt fühlten, sollte man auch in Zukunft getrost ignorieren, leben diese Menschen doch zentrumsnah fast ganzjährig recht ruhig. Manche meinen dennoch, ihre privaten Ansprüche und Privilegien auch für wenige Tage über das Wohl vieler stellen zu müssen.
Ohne Zweifel ist diese inzwischen etablierte Veranstaltungswoche ein Gewinn: Das Image der Stadt Bruchsal wird kostenneutral beworben, die Gastronomie wird belebt, das Bruchsaler Schloss und sein Betreiber polieren Bekanntheitsgrad und Renommee auf und den Bürgern wird ein fast fußläufiges Veranstaltungsangebot gemacht, das schon Monate vorab in aller Munde ist! Kein noch so schmuckes Werbeblättchen oder überteuerter Messeauftritt erzielen auch nur annähernd diesen Reputationsgewinn!
Davon könn(t)en einige lernen. Etwa die Bruchsaler Tourismus, Marketing & Veranstaltungs GmbH (BTMV), die ihren originären Unternehmenszweck noch immer unzureichend erfüllt. Profis wie die von Provinztour, könnten vermutlich auch ein Schlossfestival (sollte es dafür genügend Liebhaber geben…) veranstalten, anstatt es auf dem finanziellen Rücken der kommunalen Steuerzahler auszutragen.
Dadurch würden dann keine lokalen Unternehmen mehr zum Sponsoring benötigt. Wie wäre es, wenn diese Gelder verstärkt lokalen Vereinen und sozialen und kulturellen Einrichtungen zu Gute kämen?
Gewinner dieses Sommers sind die Freibadbesucher.
Erfreulicherweise scheinen die Bruchsaler Stadtwerke mit ihrer moderaten Unterstützung der Badischen Landesbühne in diese Richtung zu gehen.
Gewinner dieses Sommers sind die Freibadbesucher. Denn nachdem der Stadtwerkechef im Frühjahr (im gegenseitigen Einvernehmen…) geschasst wurde, purzelten auch wieder die Eintrittspreise, die in den Plänen der alten Geschäftsführung ungeahnte Höhen erklommen hatten. Tickets sollten aufgrund der Energiepreiskrise teilweise um satte 60% angehoben werden; ironischerweise gerade in den Stadtteilbädern, wo das Wasser gar nicht beheizt wird!
Das neue Management unter Eberhard Oehler hat erfreulicherweise moderatere Anpassungen vorgenommen und dafür einige andere Geldvernichter eingemottet (Stichwort: Moritz). Mehr noch, die Freibäder wurden im Gegensatz zu früheren Jahren, wie angekündigt und für alle nachvollziehbar, pünktlich eröffnet.
Die Stadtwerke Bruchsal scheinen insgesamt auf einem guten Weg!
Zusätzlich ermöglicht eine neue Saisonkarte für das Kernstadtbad flexiblere Benutzungsmöglichkeiten auch im Hallenbad. Für die Bademeister ist die Hochsaison nicht immer ein Zuckerschlecken angesichts der zunehmenden Heterogenität des Publikums und der Tatsache, dass manche meinen, den Bediensteten obliege die Aufsicht des Nachwuchses. Und nicht jedem ist bewusst, dass die Bäder und Seen unserer Umgebung verstärkt unter Personalmangel leiden.
Den früheren Geschäftsführer, der (erstaunlicherweise…) inzwischen als Führungskraft eines Beratungsunternehmens für kommunale Versorger tätig ist, werden sie dabei wohl
Hubert Hieke
eher selten um Rat fragen. Übrigens: Bei aller berechtigten Kritik umgeben uns an einem schönen Sommertag doch manchmal geradezu paradiesische Zustände. Gefragt, was das Schönste am Obergrombacher Freibad sei, entgegnete unlängst eine junge Frau aus der Ukraine mit leiser Stimme: „Kein Krieg“.
Text: Hubert Hieke
Aus RegioMagazin WILLI 07/2023
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Wie viele Menschen seit 2015 als Flüchtlinge auch in unsere Region gekommen sind, weiß niemand …
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