WILLI-Reportage | Das neue Tennis = Padel

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Von leidenschaftlichen Tennisspielerinnen zum besten Padel-Duo Deutschlands – Denise Höfer und Victoria Kurz holten sich Ende Mai Ihren zweiten internationalen Titel in Kairo.

„Padel“ hat nichts mit paddeln oder rudern zu tun, es handelt sich um eine Kombination aus Tennis und Squash. Gespielt wird immer im Team zu zweit. Das Spielfeld ist mit zehn auf zwanzig Metern etwas kleiner als beim Tennis und zudem von Glaswänden umgeben, die in das Spiel integriert werden dürfen. Beide Faktoren sorgen für einen schnellen und koordinativ anspruchsvollen Ballwechsel.

Erfunden wurde die noch junge Sportart in Mexiko, wo 1965 auch der erste Padel-Platz entstand. Mexikaner Don Enrique Corcuera wollte ursprünglich einen eignen Tennisplatz auf seinem Grundstück in Acapulco erbauen lassen. Dies war aber aufgrund des fehlenden Platzes nicht möglich. Daraus resultierend ließ er eine kleinere Ausführung mit der Größe eines halben Tennis-Doppelfeldes errichten, die genau auf sein Anwesen passte.

Glückwunsch zum zweiten internationalen Titel!

Die unmittelbar angrenzende Betonmauer sah Corcuera nicht länger als Hindernis, sondern bezog sie mit in den Ballwechsel ein und entschied sich schließlich dazu, den gesamten Platz ummauern zu lassen. Angesichts der verkleinerten Maße mussten nur noch ein paar Änderungen an den Spielregeln vorgenommen werden. Corcueras neue Sportart stieß schnell auf Begeisterung und etablierte sich schon bald in Spanien, Argentinien und vielen südamerikanischen Ländern.

Der Deutsche Padel Verband ist seit 2013 offizielles Mitglied der International Padel Federation sowie eines der Gründungsmitglieder der Federation of European Padel.

Denise Höfer und Victoria Kurz sind derzeit das beste Padel-Duo Deutschlands. „Ich habe lange in der ersten Bundesliga Tennis gespielt. Vor knapp vier Jahren war ich dann in Südfrankreich bei Freunden zu Besuch, die dort einen Padel-Platz haben. Sie haben mich gefragt, ob ich diese neue Sportart mal ausprobieren möchte. Ich bin freitags hingeflogen und war eigentlich das ganze Wochenende durchgehend auf dem Platz“, erzählt uns Denise Höfer, wie sie auf den Sport aufmerksam geworden ist. Victoria Kurz kennt sie aus dem Tennisverein, in dem beide früher gespielt haben.

„Ich wurde damals beim Tennistraining angesprochen, ob ich mich mal im Padel ausprobieren möchte, weil jemand eine Partnerin für seine Tochter gesucht hat. Dann bin ich so ein bisschen hängengeblieben“, erklärt Victoria Kurz mit einem Lächeln.

Sparkasse Kraichgau ist offizieller Sponsor des Duos

Da sie ein College in Amerika besuchte, hat sie ein Jahr pausiert, während Denise gerade mit Padel anfing. „Als ich dann zurückgekommen bin, habe ich sie gefragt, ob wir einfach mal zusammen trainieren wollen. Es

Glückwunsch: Victoria Kurz (links) und Denise Höfer bei der Siegerehrung in Kairo.

hat super geklappt, wir haben Turniere gespielt und gewonnen“, schildert Kurz. Seitdem schwingt das Duo erfolgreich auf dem Platz den Schläger und spielt aktuell für das Bundesliga-Team des Gärtner Sportpark Ubstadt-Weiher.

Im Jahr 2022 sicherten sich die beiden ihren ersten internationalen Titel in Kairo und ganz aktuell am 20. Mai 2023 gewannen sie zum zweiten Mal in Kairo und konnten das internationale Turnier FiP Rice il Bosco gewinnen.

Auch der Sparkasse Kraichgau entging das Potenzial der beiden Sportlerinnen nicht, mittlerweile ist sie offizieller Sponsor des Padel-Duos. „Es ist immer ganz angenehm, wenn man auch regionale Partner hat, die im Sport aktiv sind“, so Höfer. Obwohl sich Victoria Kurz und Denise Höfer bereits einen Namen in der Padel-Szene gemacht haben, wollen sie sich nicht auf ihrem Erfolg ausruhen und wollen in diesem Jahr den Sprung unter die Top 150 schaffen.

Wir drücken euch die Daumen!

Padel-Regeln
Kurz und einfach für Anfänger erklärt

Der Padelplatz ist durch einen Käfig umschlossen. Es wird immer zwei gegen zwei gespielt. Die Padel-Regeln ähneln im Wesentlichen denen des Tennis-Doppelspiels. Die Zählweise ist wie im Tennis. Padelbälle sind kleiner als Tennisbälle und haben einen niedrigeren Luftdruck. Die Padelschläger sind kürzer als Tennisschläger und bestehen aus Kunststoff. Sie haben eine feste Schlagfläche die mit Löchern ausgestattet ist, damit man mit wenig Luftwiderstand schwingen kann. Grundsätzlich ist Padel-Tennis eine Mischung aus Tennis und Squash, die Wände werden in das Spiel miteinbezogen.

Bei einem Rückpraller von der Wand muss der Ball direkt aus der Luft weitergespielt werden. Man kann den Ball nach dem Aufprall am Boden auch gegen seine eigene Glaswand (nicht aber den Zaun) schlagen, um ihn über das Netz zu spielen. Der Aufschlag wird von unten ausgeführt.

Ein Käfig: Das Padelspielfeld ist kleiner als das Tennisfeld. Die Wände dürfen bespielt werden.

Grundsatz ist, dass der Ball immer vorher den Boden im gegnerischen Spielfeld berühren muss, bevor er gegen die Glaswand oder den Zaun trifft, sonst geht der Punkt verloren. Volleys sind erlaubt (außer bei der Aufschlagannahme). Der Ball darf den Boden auf einer Spielseite immer nur einmal berühren bevor er zurückgespielt wird, darf aber die eigenen Wände (auch zwei Wände) vor dem Rückschlag berühren.

Text: Annika Haas, Bilder: privat

Aus RegioMagazin WILLI 06/2023

 

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