Versetze dich in alte Zeiten zurück - die Mystik der Raunächte

Der Fluch der weißen Laken

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26.12.24 | Wäsche waschen zwischen Weihnachten und Neujahr? Warum du das besser lassen solltest, liest du hier!

Stürmische Nächte, am Himmel dunkelgraue Wolken, und ich sitze hier, in meinem kleinen, windgepeitschten Kämmerchen, um euch eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die in den kalten Schatten der Raunächte spielt, jener geheimnisumwobenen Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Ihr wollt Wäsche waschen? Oha, überlegt es euch zweimal, denn es sind die Nächte, in denen die Reiter kommen! Sie durchstreifen die Dunkelheit, auf der Suche nach weißen Leintüchern, die sie als Leichentücher für das kommende Jahr verwenden. Lass deine Wäsche im Korb, es sei denn, du willst das Schicksal herausfordern.

 

In den Raunächten werden die Tore zum Jenseits geöffnet

 

„Zwischen den Jahren“ – eine Zeit, in der sich die Schleier zwischen den Welten lüften. Die Raunächte, mystisch und unergründlich, sind eine Zeit, in der die Geister der Vergangenheit und Zukunft Hand in Hand gehen. In diesen Nächten wimmelt es von Dämonen, Werwölfen, und Geistern.

Gepeinigte Seelen: Die Mystik der Raunächte

In der stickigen, rußgeschwärzten Stube eines alten Bauernhauses sitzen wir, umgeben von der Einfachheit vergangener Zeiten, und tauschen Geschichten aus. Die Menschen von einst kannten keine helle Beleuchtung, nur das Flackern der Feuerstelle und das Schimmern von Kerzen. In dieser Dunkelheit, wo die Schatten länger und die Nächte kälter sind, wurden die Geschichten der Raunächte geboren.

Die wilde Jagd: Eine Parade des Grauens

Die Wilde Jagd, ein tobender Sturm aus Dämonen und unruhigen Seelen, zieht durch die Lande. Angeführt von mächtigen, mythischen Gestalten, verbreiten sie Angst und Schrecken. Sie jagen über den Himmel, ein gespenstisches Spektakel, das selbst den Mutigsten das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Und da werden selbst die nüchternsten Zeitgenossen in den Raunächten zu mystischen Wahrsagern. Bleigießen, Kaffeesatzlesen, Handlesen – alte Rituale, die einen Blick in die Zukunft gewähren sollen.

Die gefährliche Zeit

Das Verbot des Wäschewaschens

Der Brauch, in den Raunächten keine Wäsche zu waschen, ist tief verwurzelt in der Vorstellung der „wilden Jagd“. In der germanischen Mythologie wird diese von Odin (auch Wotan genannt) und Frau Holle (ursprünglich eine nordische Göttin) angeführt. Es wird angenommen, dass alle, die sich draußen befinden und die wilde Jagd sehen, von ihr mitgerissen werden. Eine andere Überlieferung besagt, dass Frau Holle jedes Wäschestück, das sie findet, in ein Leichentuch verwandelt und jemand aus dem betreffenden Haushalt stirbt.

Ordnung und Sauberkeit

In den Raunächten war es wichtig, dass Haus und Hof aufgeräumt waren. Die dunklen Gestalten der Rauhnächte fühlten sich in Unordnung und Chaos besonders wohl, daher sollten die Menschen für Sauberkeit und Ordnung sorgen, um böse Geister abzuwehren.

Räuchern

Das Räuchern war ebenfalls ein zentraler Bestandteil der Raunächte. Dieser Brauch diente dem Schutz vor bösen Geistern und Dämonen. Mit Kräutern und Harzen, wie Weihrauch, Wacholder, Myrrhe, Beifuß, Tannen- oder Kiefernharz, wurden Häuser und Höfe ausgeräuchert. Die Kräuter für das Räucherritual wurden das Jahr über gesammelt und an Mariä Himmelfahrt in der Kirche geweiht.

Wahrsagerei

Die Raunächte galten auch als ideale Zeit für Wahrsagerei und Orakel. Ein alter Brauch besagte, dass unverheiratete Frauen an einer Wegkreuzung ihren zukünftigen Lebenspartner sehen könnten. Andere Orakelmethoden wie der Gänsemagen wurden ebenfalls praktiziert, um Vorhersagen über die Fruchtbarkeit des kommenden Jahres zu treffen. Die moderne Form des Orakels, das Bleigießen, hat sich bis heute erhalten.

Sprechende Tiere

Besonders am 27. Dezember, der sogenannten „Lüttenweihnacht“ (Tier-Weihnacht), sollen die Tiere die menschliche Sprache sprechen und die Zukunft voraussagen können. Der Volksglaube besagt jedoch, dass jeder, der die Tiere sprechen hört, unmittelbar danach stirbt.

Perchtenlauf

In vielen Alpenregionen findet in der letzten Raunacht (5./6. Januar) der Perchtenlauf statt. Diese Tradition soll die Pforte zur Anderswelt schließen und böse Geister vertreiben. Menschen verkleiden sich mit schaurigen Masken und Pelzumhängen und ziehen mit Glocken, Trommeln und Lärm durch die Dörfer.

 

In diesem Sinne, wie Olaf S. immer sagt:

„Macht was drauß“

Also, bevor ihr zwischen Weihnachten und Neujahr die Waschmaschine anschmeißt, denkt an die Reiter, denkt an die Geister und die dunklen Gestalten der Nacht. Vielleicht ist es besser, das Alte im alten Jahr zu lassen und das Neue mit offenen Armen zu begrüßen. Denn in den Raunächten, da sind die Tore weit offen, und wer weiß schon, was hindurchschlüpfen mag.

Eure Landfunker
Im alten wie im neuen Jahr!

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