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Region | Dicke Luft im Haus – Gut Lüften und Schimmelbildung vermeiden (Archiv 2017)

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Damit sich Feuchtigkeit in Räumen nicht auf den Wänden niederschlägt und dort Schimmelpilze heimisch werden ist ein gutes Raumklima notwendig. Heizen in Kombination mit richtigem Lüften. Doch wie lüftet man richtig: Fenster auf? Fenster gekippt?

Schimmel entsteht durch feuchte Wände. Die Warmluft nimmt viel Feuchtigkeit auf und schlägt sich an der kältesten Stelle im Haus, in der Regel an der Außenwand, meistens in Ecken oder Rollladenkästen nieder. Es kommt zum sogenannten Taupunkt, das heißt es bildet sich Oberflächenwasser und die in der Luft befindlichen Schimmelpilzsporen setzen sich dort fest und fangen dann an auszublühen.

Durch richtiges Beheizen und Lüften kann die Schimmelpilzbildung vermieden werden. Zu empfehlen sind generell drei Stoßlüftungen am Tag, in dem die Fensterflügen richtig geöffnet werden und für Durchzug gesorgt wird und dann wieder geschlossen werden. Die zweite Vorraussetzung ist, dass alle Räume der Wohnung regelmäßig und durchgängig geheizt werden, wenn auch auf geringerem Stand.

Die größten Fehler werden gemacht, wenn ein Raum gar nicht beheizt wird und die Tür aber zur restlichen Wohnung offen steht. Oft ist z.B. das Schlafzimmer nicht beheizt. Die wasserhaltige Warmluft aus der Küche oder dem Badezimmer dringt dann in das Schlafzimmer ein und schlägt sich dort an der kältesten Stelle der Wand nieder und sorgt dort für Schimmelpilzbildung. Kältere Räume also geschlossen halten und mäßig heizen. Problematisch ist auch das gekippte Fenster, genau dies ist falsch.

Problematisch sind gekippte Fenster

Durch die Schrägstellung der Fenster kühlt die darüberliegende Wand bzw. Rollladenkasten aus. Damit wird eine Kältebrücke geschaffen und der Schimmelpilz kommt zwangsläufig.

Bei Schimmelbefall muss man möglichst schnell tätig werden. In einer Mietwohnung gleich dem Vermieter anzeigen, dass Schimmelpilz da ist und die Stelle mit Fungizid behandeln und auf Ursachenforschung gehen. Man muss rausfinden ob ein Baumangel vorliegt oder es Heiz- und Belüftungsfehler gibt.

Um dies rauszufinden, gibt es Feuchtigkeitsmesser, diese zeigen die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit eines Raumes an. Wenn sich die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 55 % bewegt bei einer normalen Raumtemperatur zwischen 18 und 22 Grad tritt in der Regel kein Schimmelpilz auf. Man selbst merkt das nicht, aber der Feuchtigkeitsmesser merkt es und fängt dann an zu blinken oder zu piepsen, wodurch man weiß, dass man jetzt wieder Stoßlüften muss und damit ist die Sache wieder in Ordnung.

Sollte es zu Unstimmigkeiten zwischen Mieter und Vermieter kommen kann man einen Streit relativ objektiv vermeiden indem man einen Feuchtigkeitsmesser (Hygrometer) aufstellt und diesen ein paar Wochen beobachtet. Befinden sich die Werte im Normalbereich muss die Bausubstanz durch einen Sachverständigen überprüft werden.

Lüft-Verhalten

Im Badezimmer
Die Tür während dem Baden/Duschen immer geschlossen halten, damit sich die Feuchtigkeit nicht in anderen Zimmern verteilt. Sofort danach Stoßlüften, bevor sich die Feuchtigkeit im Raum niederschlägt. Bei innenliegenden Bädern ohne Fenster auf dem kürzesten Weg (durch ein anderes Zimmer) lüften. Die anderen Türen geschlossen halten bzw., wenn vorhanden, Entlüftungsanlage einschalten.

Im Keller
Im Sommer nicht lüften!!! Gelangt die warme Sommerluft in den kühleren Keller, kondensiert die überschüssige Feuchtigkeit an den Wänden. Schimmelbildung und Salpeterausblühungen sind die Folge. Kellerräume nur dann lüften, wenn die Kellertemperatur höher ist als die Außentemperatur. Im Winter ist mehrmaliges, kräftiges Durchlüften der Kellerräume ideal. Die Fenster für eine halbe bis eine Stunde ganz öffnen und dann – ganz wichtig – wieder schließen! Keller-Tipp: Eine im Keller gelagerte Flasche an die Außenluft stellen. Beschlägt die Flasche, darf der Keller nicht gelüftet werden.

In der Waschküche
Wichtig ist das Lüften des Raumes während des Wasch- bzw. Trockenvorgangs. Die Feuchtigkeit soll direkt weggelüftet werden (gilt für den Sommer und Winter). Vom Herbst bis zum Frühjahr kann dann jederzeit gelüftet werden. Im Sommer sollte nur dann gelüftet werden, wenn die Außenluft möglichst kühl und trocken ist. Notfalls muss zur Vermeidung von Schimmelpilz ein Lufttrockner eingesetzt werden, um die Kondensation der warmen, feuchten Außenluft an den kalten Keller wänden zu vermeiden.

In der Küche
Die Tür während dem Kochen immer geschlossen halten, Dunstabzug einschalten.
Nach dem Kochen einmal kräftig Stoßlüften.

Im Wäschetrockenraum
Wenn Wäsche in der Wohnung getrocknet wird, diese Zimmertüren immer geschlossen halten und öfter mind. 10 Minuten lüften. In Räumen mit Kondenstrockner die Fenster während des Trocknens gekippt halten, nach dem Trockenvorgang 10 Minuten Stoßlüften.

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Wind ermöglicht einen schnelleren Austausch, Lüftungsdauer verkürzt sich

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Siehe auch

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