1.11.23 | Ein negatives Fazit nach Alkohol-Testkäufen ergab sich in Bretten. Im Oktober fanden in Bretten Testkäufe von Alkohol und Tabakwaren statt, um den Jugendschutz zu überprüfen. Diese werden regelmäßig vom Ordnungsamt Bretten, dem Baden-Württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation sowie dem Polizeirevier Bretten durchgeführt.
Hochprozentigen Alkohol an Jugendliche verkauft
In 14 Lebensmittelgeschäften und Tankstellen wurde geprüft, ob hochprozentiger Alkohol wie Brandwein oder Wodka sowie Zigaretten an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden. Im direkten Anschluss wurden die Verkaufspersonen von den Behörden aufgeklärt.
Die Ergebnisse der Testkäufe sind alarmierend. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Verkaufsquote von „hartem Alkohol“ und Tabakwaren an Jugendliche um 22 Prozent gestiegen. Von den insgesamt 14 Verkaufsstellen haben acht den Jugendschutz missachtet und Alkohol sowie Tabakwaren an 16- bzw. 17-Jährige verkauft. Auf das Verkaufspersonal kommen nun Bußgelder zu.
Alkoholbedingte Krankenhausaufenthalte bei Jugendlichen
Trotz eines leichten Rückgangs bei den alkoholbedingten Krankenhausaufenthalten von Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren in den letzten Jahren gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Im Landkreis Karlsruhe wurden von 2019 bis 2021 jährlich durchschnittlich 39 Jugendliche aufgrund von Alkoholkonsum ins Krankenhaus eingeliefert.
Laut einer Studie der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung trinken 8,7 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland einmal pro Woche Alkohol. Jeder Zehnte berichtet von einem Trunkenheitserlebnis im letzten Monat. Die langfristigen Folgen können schwerwiegend sein, denn regelmäßiger Alkoholkonsum in jungen Jahren erhöht das Risiko für eine spätere Alkoholabhängigkeit erheblich.
Künftig Testeinkäufe angekündigt
Das Ordnungsamt Bretten will auch in Zukunft Testkäufe durchführen, um das Verkaufspersonal zu sensibilisieren und den Jugendschutz zu verbessern. Wie oft und in welchen Zeitabständen bleibt abzuwarten.