WILLI-Reportage | Die Obergrombacher Burg (Archiv 2022)

Lass das deine Freunde wissen!

Icon-Stadtmagazin WILLI

Das noch heute genutzte Gebäude wurde in den Jahren 1720 –1723 von Damian Hugo von Schönborn errichtet. 1885 erwarb Gustav von Bohlen und Halbach das Gelände.

Die erste Burganlage dürfte in der Zeit um 1.000 n. Chr. errichtet worden sein, der Nachfolgebau dieses ersten befestigten Anwesens wurde aber erst 1317 urkundlich erwähnt; ein „sloss grumbach“, das aber mit dem heutigen Schlossgebäude nichts zu tun hat. Die Anlage gehörte zunächst wohl den Herren von Grombach, später, von 1311 bis 1803, den Fürstbischöfen von Speyer, die sie zur Absicherung der südöstlichen Grenze ihres Hochstiftes nutzten.

Einem Ausbau der Burg fiel Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts die einstige Kirche des Ortes zum Opfer, die durch die spätere Schlosskapelle ersetzt wurde. Diese wurde 1401 erstmals urkundlich erwähnt. Aufs Jahr 1461 lässt sich die Erbauung des vierstöckigen Palas datieren. Die Bischöfe Raban von Helmstatt († 1439) und Ludwig von Helmstatt († 1504) erweiterten die Befestigungen.

Von 1464 bis 1467 lebte hier der aus politischen Gründen zurückgetretene Speyerer Bischof Johannes II. Nix von Hoheneck, dem man das Schloss beim Amtsverzicht zur lebenslangen Nutzung überlassen hatte.

Überfallen, eingenommen und teilzerstört

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg vom Bischof von Sötern überfallen und eingenommen. Später kam es zur Zerstörung eines Teils der Burg durch französische Soldaten.

Das heute noch erhaltene und genutzte Schlossgebäude ließ Damian Hugo von Schönborn 1720–1723 errichten. Bis 1803 wurde es von seinen Nachfolgern als Sommerresidenz verwendet. Im Jahr 1885 wurde es von Gustav von Bohlen und Halbach erworben.

Ein Traum von einem Ausblick

Im Burghof befindet sich die alte Ruine, welche um das Jahr 1.000 gebaut wurde. Auf dem Turm hat man einen Ausblick, für den man sich gerne auf 98 wackligen Holzstufen durch den Bergfried zwängt. Von dort oben, dem höchsten Punkt im ganzen Dorf, hat man einen schönen Ausblick auf Obergrombach und das Rheintal. Es gibt eine Kapelle unterhalb der Burg.

Wegen der wertvollen Wandbemalung darf sie nicht beheizt werden, das führt dazu dass die Kirche nur in den warmen Sommermonaten genutzt wird. Auch Hochzeiten finden hier statt, allerdings muss mindestens ein Partner aus Obergrombach stammen.

Die Burg befindet sich in Familienbesitz der Familie „von Bohlen und Halbach“. Eckbert von Bohlen und Halbach ist der Sohn von Berthold von Bohlen und Halbach und Enkel von Bertha Krupp. Verheiratet ist er mit Desiree von Hohenzollern-Sigmaringen. Insgesamt haben sie fünf Kinder, die ebenfalls regelmäßig in Obergrombach sind. Natürlich auch zum Burgfest. Traditionell ist das Verhältnis zur Obergrombacher Bevölkerung sehr gut. Etwas abgelegener auf dem Gelände der Burg befindet sich ein Familienfriedhof.

Die Fahne auf der Burg wehte in der Vergangenheit immer nur bei besonderen Feierlichkeiten oder wenn die Familie im Haus war. Heute wird sie unregelmäßig hochgezogen.

Text: Iris Weindel & Andrea Bacher-Schäfer

Aus RegioMagazin WILLI 06/2022

 

Kommentieren?
Ja bitte, denn eine offene Diskussion fördert das Miteinander.
Bitte achten Sie dabei auf unsere Kommentarregeln (Info)

Hier geht es zum Kommentarfeld >>>

 

Was war? Was kommt?

Nicht täglich auf dem Landfunker? Verstehen wir 🙂
Abonniere den Wochenend-Newsletter, dann wirst du 1x pro Woche
informiert und erfährst alles Wichtige zum Wochenende!

Der Landfunker-Wochenend-Newsletter: Bei Nichtgefallen jederzeit mit einem Klick kündbar!

Siehe auch

Landkreis | Explodierende Verbreitung der Asiatischen Hornisse bedroht heimische Bienen

Ein sprunghafter Anstieg von 15 auf 550 Nester. Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse im Regierungsbezirk …

Hide picture