
Schlafanzug-Selfies, das alltägliche Chaos mit drei Kindern und die Frage „Bin ich die einzige Mama, die…?“ – das ist das „muttiversum“! Mehr als 100.000 Follower folgen Miriam Fuz aus Helmsheim auf ihrem Instagram Kanal. Was macht sie so beliebt und wie geht sie mit diesem Erfolg um? WILLI erzählt sie von Shitstorms, Social Media und der Magie einer starken Community.
Hallo Miriam, erzähl mal – wie bist du auf die Idee gekommen, „muttiversum“ zu starten? Gab es einen bestimmten Moment, der dich inspiriert hat?
Ich habe mich bei Instagram ursprünglich angemeldet, um mein erstes Buch – einen Mama-Ratgeber – zu bewerben. Und es kam komplett anders als ich dachte: Instagram war direkt so viel mehr für mich als eine Werbeplattform. Es war ein Herzensort, an dem ich eine Community gleichgesinnter Mamas gefunden und mich wohl gefühlt habe. Ich habe festgestellt, wie wertvoll der Austausch und das Miteinander ist und wusste: Hier möchte ich ganz viele Mamas erreichen, um sie zu bestärken und zu ermutigen.
Was erwartet die Follower auf deinem Kanal?
Das Wichtigste ist für mich, dass mein Kanal ein gutes Gefühl vermittelt. Social Media setzt je nach Account oft unter Druck und das möchte ich auf keinen Fall. Ich gebe Müttern viele alltagsnahe Tipps für entspanntere Tage mit ihren Kindern weiter und wie sie bei Mental Load und Mamastress handeln können. Ich möchte sie stark machen für ihren Alltag.
Echte Einblicke ins Mama-Leben: wie viel davon ist spontan, wie viel geplant?
Ich bin sehr spontan und zeige mich auch ungeschminkt und im Schlafanzug vor der Kamera. Solche Stories plane ich auch nicht, obwohl teilweise über 30.000 Menschen zuschauen. Ich habe auch kein Problem damit, mal ein Fettpölsterchen in der Kamera zu zeigen und dadurch zu sagen „Seht her, wir haben alle ähnliche Probleme“. Letztendlich ist es trotzdem ein sorgsam ausgewählter Einblick, da ich zum Beispiel unsere Kinder überhaupt nicht zeige. Was geplant ist, sind meine Werbe-Kooperationen, weil ich mich hier natürlich an die Firmenvorgaben halten muss.
Du hast eine riesige Community mit über 100.000 Follower:innen. Gibt es da manchmal auch schwieriges Feedback oder Shitstorms?
Ja, ich hatte leider schon mehrere Shitstorms und habe über die Jahre auch sehr viele böse Nachrichten bekommen, teilweise mit Drohungen oder Beleidigungen. Das ist die unschöne Seite von Social Media, dass sich viele Leute unter dem Deckmantel der Anonymität Dinge trauen, die sie mir niemals ins Gesicht sagen würden. Dadurch wurde ich auch noch vorsichtiger, welche Informationen ich teile. Über die Jahre habe ich mir zum Glück ein dickeres Fell zugelegt und weiß mittlerweile, dass ein Shitstorm so schnell vorüber ist, wie er begonnen hat.
Hast du ein persönliches Lieblingsformat auf deinem Kanal?
Ich liebe es, meine Community bei meinen Themen miteinzubeziehen und ihnen zu zeigen, dass viele Mütter unter ähnlichen Probleme leiden. Dafür ist mein Format „Bin ich die einzige Mama, die…“? bekannt. Meine Follower:innen können eine Frage einreichen, zum Beispiel „Bin ich die einzige Mama, deren Kinder nach der Schule Fernsehen schauen“ und mittels einer Umfrage können alle Follower:innen abstimmen, wie es bei ihnen in der Familie ist. Das führt oft zu einer großen Erleichterung und einem richtig verbindenden Community-Gefühl.
Gibt es eine witzige oder skurrile Anekdote aus deiner Zeit als Content Creatorin, die du mit uns teilen kannst?
Als mein Account – aus meiner Sicht – noch relativ klein war, haben mein Mann, die drei Kinder und ich einen Familienausflug zum Heidelberger Schloss unternommen. Abends schickte mir dann eine Followerin ein Foto von mir, das sie heimlich dort geschossen hatte und betitelte es mit “Fangirl-Moment”. Das war für mich völlig verrückt! Seither werde ich immer wieder erkannt – beim Zahnarzt, im Supermarkt, im Urlaub, beim Karneval… Es erfüllt mich mit einer riesigen Dankbarkeit und Demut, dass ich mit meiner Berufung Mamas zu bestärken so viele Menschen erreichen darf.
Welche Message möchtest du Müttern (und Vätern) mit auf den Weg geben, die deinen Kanal verfolgen?
Bitte achtet auf euch und eure Bedürfnisse! Es ist wichtig, die Kinder für unsere Welt zu stärken. Und dafür ist es wichtig, dass du selbst in deiner Kraft bleibst. Denn die Kids profitieren von Eltern, die körperlich und mental gesund sind. Damit sind wir die besten Vorbilder.