Foto: Landfunkerarchiv

WILLI-Reportage | Ortsportrait Forst (Archiv 2021)

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Icon-Stadtmagazin WILLI„In Baden“ – Ein Qualitätsmerkmal

„Forst in Baden“ ist eine Gemeinde vor den Toren Bruchsals, wie man so schön bildhaft sagt. Auch wenn Bruchsal keine Tore mehr hat, die abends geschlossen werden könnten. Der Zusatz „In Baden“ ist nicht nur ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber den vielen anderen Gemeinden in Deutschland mit dem Namen Forst. „‚In Baden‘ ist auch ein Qualitätsmerkmal“, sagen selbstbewusst die Einwohnerinnen und Einwohner.

So heißt es doch im Badnerlied: „Das schönste Land in Deutschlands Gau‘n, das ist das Badnerland. Es ist so herrlich anzuschau‘n und ruht in Gottes Hand!“ Mitten in dieser schönen Landschaft liegt Forst in Baden. Umgeben von Wiesen und Feldern, Streuobstbäumen, Wald und Baggerseen – in der flachen Hardt, mit den Kraichgauhügeln am Horizont.

„Ich hoffe, Sie werden neugierig nach diesem WILLI-Ortsportrait, unsere Gemeinde näher kennen zu lernen“, sagt Bürgermeister Bernd Killinger. „Ich würde mich freuen, Sie bei einer Entdeckungsreise in Forst zu treffen.“

Forst...

…wurde 1161 erstmals urkundlich erwähnt

… um 1400  vollzog sich allmählich die Loslösung von Bruchsal

… liegt 112 m ü. NHN

… hat eine Fläche von 11,46 km2

… hat mit der Alten Schmiede eines der schönsten Fachwerkhäuser im Kraichgau

… hat ein Wappen, dass die Heilige Barbara zeigt

… hat heute zirka 8.100 Einwohner

… hat eine Grund- und Gemeinschaftsschule

… hat die Telefonvorwahl 07251 und die Postleitzahl 76694

… hat zwei Kirchen: Evangelisch und Katholisch

… hatte ab 1749 eine Dorfkirche, die Fürstbischof Franz Christoph von Hutten baute, 1882 wurde diese durch die Pfarrkirche St. Barbara ersetzt.

… wurde 1803 badisch

… bekam ein Jahr nach dem Ersten Weltkrieg Stromversorgung und eine elektrische Ortsbeleuchtung

… bekam 1958 eine zentrale Wasserversorgung

… hat seit 1977 seine Waldseehalle

… konnte das Freizeitzentrum Heidesee 1980 einweihen

… bekam 1995 das Waldseestadion

… Forst hat seit 2017, den Bürgermeister Bernd Killinger

Gemeindeverwaltung Forst
Weiherer Straße 1, 76694 Forst
Tel.: (07251) 780-0
kontakt@forst-baden.de
www.forst-baden.de

Ein Ort und seine Geschichte

Die Gemeinde Forst verdankt ihren Namen der ersten Besiedelung im nahe gelegenen Lußhardtwald. Die heutige Siedlung hat sich wohl aus einem Wohn- und Jagdhaus im Lußhardt gebildet und wurde im Lauf der Jahrhunderte, wie viele andere Dörfer in der Lußhardt, durch Rodungen immer weiter vergrößert.

Die erste urkundliche Erwähnung im Wortsinn stammt aus dem Jahre 1161. Damals bestätigte Kaiser Friedrich Barbarossa die Besitztümer des Klosters Odenheim. Dazu gehörten auch Flächen in und um Forst.

Um 1400 vollzog sich allmählich die Loslösung von Bruchsal. Als Gemeinde mit eigenem Schultheiß und Gericht erscheint Forst erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1439.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Siedlung 1644 von französischer Truppen, 4 Jahre vor Kriegsende völlig zerstört.

Nur fünf Bürger haben überlebt, sämtliche Gebäude und Bauwerke fielen dem Brand zum Opfer.

Rund 700 Jahre, bis Anfang des 19. Jahrhunderts, gehörte Forst zum Fürstbistum Speyer. Mit dem Umzug der Bischöfe nach Bruchsal wurde das Schicksal des Ortes entscheidend von diesem Umstand geprägt. So beherbergte das nahe bei Bruchsal gelegene Forst fürstbischöfliche Beamte.

Im Jahre 1803 wurde Forst badisch. Innerhalb weniger Jahre wurde die Markgrafschaft zum Kurfürstentum und schließlich Großherzogtum. Bis 1918 blieb der Ort großherzogliche Gemeinde. Während dieser Zeit stieg die Bevölkerungszahl von rund 750 im Jahre 1803 auf 2000 im Jahre 1867 und knapp 2800 zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Zu Beginn der Zwanziger Jahre entdeckte man Erdöl unter der Erde aber auch Kies und Sand sorgten für Aufschwung. Nicht zuletzt diese beiden Wirtschaftsgüter haben ebenso wie die Anbindung an die Autobahn 1936 und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer grundlegenden Wandlung vom reinen Bauerndorf hin zu einer stark belebten Wohngemeinde geführt.

Jägerhaus – Musik, tagen, heiraten und feiern

Für den eher passiven Kunstgenuss können die besonderen Konzerte und Musikabende im Jägerhaus dienen. Seit fast drei Jahrzehnten lädt der Heimat- und Kulturverein Forst jedes Jahr zur „Musik im Jägerhaus“ ein. Es ist eine kleine Kammermusikreihe, die jeweils vier Konzert umfasst, deren Einheit in der Vielfalt liegt: Verschiedene Epochen, stets wechselnde Besetzungen und selten Gehörtes, weniger Bekanntes. „Wir setzen auf die direkte Begegnung mit Musik und Künstlern in zwangloser und familiärer Atmosphäre“, sagen die Veranstalter. Wegen der bestehenden Corona-Einschränkungen hat die Konzertreihe eine Zwangspause eingelegt. „Wir hoffen aber auf einen Neustart im Oktober dieses Jahres“, heißt es von den Veranstaltern. In der Zwischenzeit waren zwei Konzertübertragungen mit SWR 2 zu hören ohne Publikum, damit man das Jägerhaus nicht ganz vergisst.

Das Jägerhaus hat ein attraktives und vielfältiges Raumangebot für Feiern, Tagungen und Seminare in einem stilvollen historischen Ambiente mit moderner Technik. Die Gemeinde Forst informiert gerne darüber auf ihrer Website (www.forst-baden.de) und auch persönlich. 1747 erbaut als zweistöckiges herrschaftliches Oberjägerhaus mit Vieh- und Pferdestallung sowie Wasch- und Backhaus durchlebte es eine sehr wechselvolle Geschichte. Es war auch schon Zigarren- und Polstermöbelfabrik bis es in den 1980er Jahren zum heutigen architektonischen Schmuckstück restauriert wurde.

Heute wird das Jägerhaus gerne für Trauungen genutzt. Mit dem Rotheimer- und dem Jägerzimmer gibt es stilvolle Räume für eine standesamtliche Trauung.

Mehr Infos unter www.musik-im-jaegerhaus.de

Der Heidesee

Ein besonderer Anziehungspunkt für Freizeitaktivitäten in Forst ist der Heidesee, eine Freizeitanlage für Jung und Alt.

Der ehemalige Baggersee hat eine Wasserfläche von mehr als 16 Hektar und ist in vier verschiedene Bereiche eingeteilt, um den unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden. Neben der großen, für Schwimmer freigegebenen Fläche, gibt es einen Nichtschwimmerbereich sowie eine Taucher- und Anglerzone. Eine besondere Attraktion am Heidesee ist die große Wasserrutsche mit mehreren Bahnen und einer Gesamtbahnlänge von 225 Metern. Allerdings ist die Rutschanlage wegen der Corona-Situation in dieser Saison nicht in Betrieb ebenso wie das Kleinkindbecken. Wegen der anhaltenden Gefährdungssituation gelten deshalb allgemein besondere Regelungen für den Besuch des Heidesees.

Badesaison ist vom Beginn der Pfingstferien bis zum Ende der Sommerferien. Dafür ist ein online-Ticket System eingerichtet, über das für jeden Besuch ein Ticket gelöst oder eine Reservierung vorgenommen werden kann. Der Zugang zum Ticketsystem erfolgt via Internet über die Homepage der Gemeinde.

Der Heidesee wurde im Jahr 2019 in einem Onlinevoting zu „Deutschlands Lieblingssee“ gewählt und verfügt über die gepflegteste Anlage in der Region.

Für das leibliche Wohl am Freizeitpark Heidesee sorgen das Restaurant „Casa del Mar“ sowie ein Kiosk unter Einhaltung der jeweils aktuellen Corona-Bestimmungen.

Als Austragungsort von auch überregional bedeutsamen Triathlon-Wettkämpfen hat sich der Heidesee ebenfalls einen Namen gemacht mit dem Heidesee-Triathlon, den der TV Forst seit mehr als 30 Jahren veranstaltet. Dieser Wettkampf und die sehr agile Triathlon-Abteilung des TV Forst waren neben vielen anderen auch Wegbereiter für den Kraichgau-Triathlon, später Challenge Kraichgau und heute Ironman 50.2 Kraichgau. Viele, auch international, bekannte Triathleten waren hier schon am Start mit dem Schwimmen im Heidesee, der Radstrecke nach Hambrücken und der abschließenden Laufrunde im Hardtwald.

Mehr Infos unter www.forst-baden.de

Große Halle, viele Möglichkeiten

Eine weitere große Gemeinschaftseinrichtung ist die Waldseehalle – allerdings eine wesentlich jüngere. 1977 hat die Gemeinde Forst diese Halle als Sport- und Mehrzweckhalle eröffnet. 2004 hat man sie grundlegend saniert und 2016 durch das Alex-Huber-Forum erweitert.

So verfügt die Gemeinde nun neben der Nutzung für den Sport in dieser Halle über ein flexibles Raumangebot vom kleinen Seminar oder Workshop bis zu Großveranstaltungen mit mehreren 100 Gästen. Auch für Kleinkunst, Kabarett und Comedy geht hier der Vorhang auf.

Gebucht werden kann das Alex-Huber-Forum über das Bürgerbüro Forst, Tel. 07251 780180.

Sport und Freizeit

Forst ist durch eine sehr aktive und attraktive Dorfgemeinschaft geprägt, an der sich viele ganz unterschiedliche Vereine beteiligen. Es gibt viele Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, ein reichhaltiges kulturelles Angebot sowie zahlreiche Freizeiteinrichtungen für Kinder, Jugendliche und für die ganze Familie. Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde steuern ebenso ihren Teil dazu bei.

Mittelpunkt sportlicher Aktivitäten ist das Waldseestadion. Auf vier gemeindeeigenen Rasenplätzen und einer Leichtathletikwettkampfstätte mit 400-Meter-Kunststofflaufbahn finden die ortsansässigen Vereine wie der Turnverein Forst mit zwölf Abteilungen und der Fußballverein FC Germania optimale Trainingsmöglichkeiten. Die gemeindeeigene, an den Tennisclub Forst verpachtete Tennisanlage, eine private Tennishalle und die nahe gelegene Hohenrainhalle des Athletenclubs Forst bieten weitere Möglichkeiten seinem Lieblingssport zu frönen. Die Freizeitanlagen am Waldsee komplettieren das Areal zu einem regelrechten Sportzentrum. Bereits 1982 entstand hier modellhaft ein vielseitiges Spielparadies für die ganze Familie mit einem Trimm-dich-Pfad, altersgerechten Kinderspielplätzen, einem Bolzplatz, einem Kunststoff-Kleinspielfeld mit Flutlicht bis hin zu Tischtennis, Dame, Mühle und Schach.

Und dann gibt es noch die Vereinsanlagen an der Kronauer Allee in Richtung Waldspielplatz. Hier entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft zum Freizeitpark „Heidesee“ großzügige Vereinsanlagen mit Schützenhaus, Reithalle des Reit und Fahrvereins, Tierpark, Vogelpark, Waldspielplatz und Waldfesthütte sowie die Anlage des Obst- und Gartenbauvereines und des Tauchsportclubs.

Neben den sportlichen Aktivitäten im Verein und den freien Angeboten der Gemeinde Forst gibt es auch viele Möglichkeiten sich in der Freizeit kreativ und kulturell zu beschäftigen. 

Gospelchor Forst, 2019

Eine davon ist der Gospelchor Forst unter der Leitung von Klaus Heinrich. Glaube, Besinnlichkeit, Mut zum Leben, Liebe, Harmonie, Zusammenhalt, Lebensfreude kennzeichnen den Chor und sein Repertoire. A capella, mit reiner Klavierbegleitung sowie mit Band oder großem Orchester inszeniert der Chor seine Songs vor stets begeistertem Publikum.

Mit einem Film unter dem Titel „Menschen, Gospels, Lieblingsplätze“ hat der Chor eine musikalische und sehr eindrückliche Liebeserklärung an „sein Forst in Baden“ gerichtet. Nach einer Idee und einem Impuls des Chorleiters hatte man acht Lieblingsplätze in Forst mit Gospelsongs verbunden und dies in bewegten Bildern festgehalten.

Von Sandhasen und klammen Kassen

Bürgermeister Bernd Killinger

WILLI-Interview mit dem Forster Bürgermeister Bernd Killinger

Die Forster sind bekanntlich Sandhasen und der Hasenbrunnen ist ein beliebter öffentlicher Ort. Gibt es eigentlich noch Hasen in Forst?

BM Killinger: Ja, die gibt es noch, aber bei mir ist es schon wieder eine Weile her, dass ich einen in freier Wildbahn gesehen habe.

Forst trägt den Wald im Namen. Warum hat Forst eigentlich keinen eigenen Wald?

BM Killinger: Der Wald in Forst war historisch gesehen schon immer ein Herrschaftswald. Heutiger Eigentümer ist das Land Baden-Württemberg. Über die Jahrzehnte musste der Wald großen Infrastrukturprojekten – insbesondere der Autobahn und dem Siedlungswachstum – Tribut zollen. Das Stück zwischen Waldspielplatz/Waldkindergarten und Weiher ist das letzte verbliebene zusammenhängende Stück Wald auf unserer Gemarkung. Es ist zwischenzeitlich als Gebiet mit guter Windhöffigkeit ausgewiesen und für bis zu acht Windkraftanlagen geeignet. Über demselben Waldstück liegt aktuelle zudem ein Grobkorridor für die Schienengütertrasse von Karlsruhe nach Mannheim. Dieses Stück Wald ist das letzte historische Überbleibsel, das auf unseren Gemeindenamen verweist. Es sollte erhalten bleiben.

Früher hatte Forst volle Kassen, jetzt sind sie leer.  Es wird gemunkelt, dass Bürgermeister und Gemeinderat bei der Haushaltskonsolidierung sehr beherzt zur Sache gehen. Hat man in Forst Spaß am Sparen?

BM Killinger: Nein, Spaß haben wir nicht. Das ist keine Kür, sondern eine kräftezehrende Pflichtveranstaltung.

Was wurde bisher erreicht und was steht noch bevor?

BM Killinger: Wir haben schmerzhafte Stelleneinsparungen vollzogen, die auch der Bürger wahrnehmen wird, z.B. bei der Pflege im öffentlichen Raum. Wir haben erfolgreich ein Gebäude verkauft und planen, weitere zu veräußern. Erstmals in fast zwanzig Jahren, mussten Steuern erhöht werden. Die Umsetzung steht kurz bevor. Grundsätzlich schauen wir jedes Defizit an, das es im Forster Haushalt gibt.

Das Seniorenheim hat auch ein erhebliches Defizit und die Neubaufläche wurde mit Fördergeldern baureif gemacht. Wie geht es dort weiter?

BM Killinger: Das Defizit ist eine schwere Hypothek. In guten Zeiten hat man in Forst immer gesagt, die Senioren sind uns eine Viertelmillion Euro Defizit wert, denn einen ähnlichen Betrag geben wir auch für das Jugendhaus aus. Der Vergleich hat aber schon immer gehinkt, weil Seniorenheime im Unterschied zu Jugendhäusern als Produkt des Marktes gewinnbringend betrieben werden. Diesen Standard können wir in Forst aktuell nur halten, indem wir ein hohes Defizit akzeptieren. Einen Neubau können wir unter diesen Bedingungen nicht betreiben. Wir müssen effizienter werden. Hierzu lassen wir uns zwischenzeitlich auch extern beraten. Auf dieser Grundlage arbeiten wir weiter mit dem Ziel Klarheit zu bekommen, wie ein millionenschwerer Neubau am besten realisiert und kostendeckend betrieben werden kann.

Auf der anderen Seite der Bruchsaler Straße gibt es eine weitere große Brachfläche. Was ist dort vorgesehen?

BM Killinger: Der Eigentümer hat eine große Mietwohnungsentwicklung vorgesehen. Im Rahmen des energetischen Quartiersmanagements prüft aktuell die Energieagentur des Landkreises für uns, ob in dem Bereich eine klimafreundliche Nahwärmeversorgung entstehen könnte, um den Klimaschutz weiter voran zu treiben. Wir würden dann gerne weitere öffentliche Gebäude auch an dieses Heizsystem anschließen.

Nun zurück zum Anfang. Wenn Sie dem Forster Sandhasen einen Namen geben müssten, wie sollte er heißen?

BM Killinger (lacht): Zum Vornamen natürlich WILLI und zum Nachnamen vermutlich Blumhofer, Böser oder Riffel (Anm. d. Red.: es handelt sich um alte Forster Familiennamen).

Die Forster Sandhasen
Der Sandhase stellt kein reales Wesen dar, sondern eine Fabelfigur. Der Übername ist auf die ehemals ländliche Struktur der Gemeinde Forst mit ihren vielen Sand- und Kiesböden zurückzuführen.

Bildung und Kreativität

Lußhardt-Gemeinschaftsschule

Schon 2014 hat man sich entschlossen, die Lußhardtschule künftig gemeinsam mit der Pfarrer-Graf-Schule in Hambrücken als Gemeinschaftsschule zu führen. Ein Erweiterungsbau, der im Jahr 2018 in Betrieb ging, macht die Schule vom Lernraum zum Lebensraum. Aus der Grund- und Hauptschule wurde die Gemeinschaftsschule Forst-Hambrücken mit hoher Akzeptanz und besten schulischen Ergebnissen. Eine Gemeinschaftsschule, die zwei Orte verbindet. Eine Gemeinschaftsschule für alle Schülerinnen und Schüler, die unterschiedliche Fähigkeiten und Begabungen fördert und wachsen lässt. Die Lußhardt-Gemeinschaftsschule ist eine moderne Schule, die technische Errungenschaften für den neuen Unterricht nutzt und die junge Generation auf die heutige Lebenswirklichkeit und die Berufswelt vorbereitet.

Astrid-Lindgren-Schule

Diese Schule ist ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Sprache. Sie wird als Ganztagesgrundschule geführt mit einer Sonderpädagogischen Beratungsstelle. Im Haus befindet sich auch der Schulkindergarten für Sprachbehinderte mit zwei Gruppen für je 10 Kinder. Die Schule wird von rund 140 Kindern besucht. Mut machende Symbolfigur ist Pippi Langstrumpf, die sich mit Bravour über Konventionen und Hindernisse hinwegsetzt.

Gemeindebücherei

Ein Instrument lernen, singen, tanzen, Theater spielen, eine Sprache lernen, mit Computern umgehen, fotografieren, sich entspannen oder sich im Beruf fit halten – all das ist in Forst auf kurzem Weg möglich. Gemeinsam geht vieles leichter; es motiviert und macht mehr Spaß.

Lernen hat viel mit Lesen zu tun. Hierzu ist die Forster Gemeindebücherei der ideale Ort mit einem breiten Medienangebot für Freizeit, Beruf, Weiterbildung und Unterhaltung: Rund 30.000 Medien stehen zur Verfügung ergänzt durch die digitale Ausleihe, genannt „Onleihe“, im Verbund mit 16 weiteren Bibliotheken. Daneben lädt die Bücherei immer wieder zu Veranstaltungen ein wie Autorenlesungen, Vorträge, Handarbeitsrunden und Mundartabende sowie Theater und Vorlesestunden für Kinder. Durch die Corona-Pandemie ist dies alles derzeit nicht möglich. Die Bücherei kann man nur nach telefonischer Terminbuchung aufsuchen. „Unser kostenloser Abhol- und Lieferservice nach Vorbestellung ist aber weiterhin möglich“, sagt Edina Bärwald, Leiterin der Gemeindebücherei.

Forst ist mehr als nur Wald

Da man nun mal den Wald im Namen trägt, war es den ForsterInnen schon immer wichtig einen Bezug zum Grün und zur Natur zu haben, deshalb wurde die Entwicklung der Gemeinde stark an den Begriffen Forst, Wald und Holz ausgerichtet.

Heute zeigen sowohl das innovative Holzbauunternehmen Mohr als auch öffentliche Einrichtungen wie die Bücherei, wo der „WaldSpaghettiBuchstabenSpaß“ jährlich stattfindet, das Holz und Wald gleichermaßen als Rohstoff für Wirtschaft und für das gesellschaftliche Leben wichtig sind. 

Waldspielplatz

Der Waldspielplatz an der Kronauer Allee hat eine lange Tradition, seit Ende 2020 ist dort in der Nachbarschaft auch der Waldkindergarten angesiedelt. Mit dem Waldsee als Spaziergelände und dem Heidesee als Freizeitpark gibt es in Forst Naherholungshighlights die die ganze Region anziehen. 

Vor 860 Jahren, als Forst gegründet wurde, war es eine typische Hardtgemeinde, überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Mit der Industrialisierung begannen die Männer und Frauen in den Fabriken der Region zu arbeiten. Viele Vereine wurden gegründet, die Geselligkeit wurde hier immer großgeschrieben. In den 1960er Jahren war Forst Hochburg der Fastnacht, die Jahnhalle und später die Waldseehalle bebten während der närrischen Tage.

Waldkindergarten

Mit der Erschließung von zahlreichen Neubaugebieten hat sich die Bevölkerungszahl erheblich gesteigert, die verdichtete Bebauung der Baugebiete Hardlach und Zeilig hat besonders junge Familien angezogen. Sie nutzen bewusst den Vorteil der sehr guten Verkehrs Anbindung durch die Autobahn an die Rhein-Main-Schiene. Obwohl der Verkehr Fluch und Segen bringt, hat sich Forst dadurch zu einer äußerst attraktiven Wohn und Lebensgemeinde entwickelt. Die Kinderbetreuungsmöglichkeiten sind mit vier Kitas, Zwei TigeR-Gruppen für U3-jährige, sowie einem Waldkindergarten nahezu ideal.

Nachrückende Generationen von Einheimischen haben sich wegen knappem – und inzwischen auch in Forst teurem Baugrund – in den letzten Jahren vermehrt zu einer innerörtlichen Bebauung in zweiter Reihe entschieden, was gerade aus Gründen der Nachhaltigkeit von der Verwaltung sehr unterstützt wird. Innerorts sind sehr schöne neue Häuser entstanden, die modernen Wohnraum bieten.

Eine Gemeinde die das Grün im Namen trägt, möchte logischerweise ihre Verpflichtung zur Erhaltung von grünem Lebensraum weitestgehend einhalten.

So liegt der Gemeinde auch die Pflege des Naturschutzgebietes Schelmenlache sehr am Herzen. Im Einklang mit der Natur, begreift die Gemeinde Forst ihren Namen als Verpflichtung

Lebens-Mittel-Punkt

Für die Grundversorgung gibt es Bäcker, Metzger, Getränkehändler und mehrere Lebensmittelmärkte in Forst. Eine Besonderheit ist dabei der CAP-Markt der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten in der Kronauer Allee.

Hier arbeiten Menschen mit einem Handicap – von daher auch die Namensgebung. Er bietet Kundinnen wie Kunden einen freundlichen und qualifizierten Service mit einem reichhaltigen Angebot an Lebensmitteln. Ziel ist es, die Arbeitsplatzbedingungen für Menschen mit Behinderungen zu verbessern und ihre Beschäftigungsmöglichkeiten zu erweitern.

Menschen mit und ohne Handicap arbeiten hier Seite an Seite miteinander. So wird der Markt zu einem Lebens-Mittel-Punkt sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für die Kundinnen und Kunden.

Schelmenlache

Naturdenkmal am nördlichen Ortsrand

Naturdenkmal Schelmenlache

Vor dem Tunnel der ICE-Trasse zwischen der Verlängerung der Wannenstraße zum Heidesee und der Kreisstraße K3524 nach Weiher befindet sich die Schelmenlache, Lebensraum und Rückzugsraum für seltene gefährdete Tier-und Pflanzenarten. Die Schelmenlache war früher ein Bestandteil des Forster Entwässerungssystems.

Den Erhalt dieses Naturdenkmals verdankt Forst dem Oberlehrer Josef Veit von der Hauptschule Forst. Die Entdeckung seltener Amphibien wie der Knoblauchkröte im Sommer 1983 veranlassten ihn zu reagieren. In Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung und dem Landratsamt wurde unter Leitung von Josef Veit ein Plan zur ökologischen Gestaltung der Schelmenlache erstellt. Mit Hilfe der Biologie-AG der Forster Hauptschule wurde 1983 zuerst der Müll beseitigt und dann nach diesem Plan der Bachlauf, die Böschungen, Teichzone und Inseln errichtet. Die Gemeinde und der Obst-und Gartenbauverein unterstützten die Arbeiten u.a. mit Baumaschinen.

Bereits nach einem halben Jahr hatte sich im Biotop vielfältiges Leben entwickelt. 1985 wurden auf dem Gelände einheimische Gehölze gepflanzt und nach der Ausweisung als Flächenhaftes Naturdenkmal mit Schildern ausgestattet. (Quelle: Bund)

Wirtschaft und Handel

Forst ist eine aufstrebende Gemeinde mit einem regen (Einzel-)Handels- und Wirtschaftsleben, vielen kulturellen Angeboten, wichtigen Schulen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Kinderkrippen, zahlreichen Betrieben für Arbeitsplätze am Ort sowie einem regen Freizeit- und Kulturangebot, das auch Auswärtige nach Forst bringt.

„Unser Gewerbe in Forst ist überwiegend mittelständisch geprägt und hat deshalb auch der augenblicklichen Krisenlage durch das Corona-Virus bisher sehr gut widerstanden“, sagt Bürgermeister Bernd Killinger, „denn wir halten zusammen.“

Die Liste der Firmen auf der Website der Gemeinde Forst ist lang und reicht von „A“ wie Apotheke und Anlagenberatung bis hin zu „Z“ wie Zeitarbeit, Zeitschriften, Zelte und Zimmerei.

Der Gewerbeverein Forst repräsentiert diese Firmen und vertritt die gemeinsamen Interessen in der Öffentlichkeit. Er ist Plattform und Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung seiner Mitglieder und fördert die Identifikation mit Forst als lebens- und liebenswerter Gemeinde in der Hardt. Gleichzeitig ist er Ansprechpartner für die Gemeinde und ihre Wirtschaftsförderung. „Wir arbeiten Hand in Hand“, sagt Thomas Pospichl, der Vorsitzende des Gewerbevereins, „um Forst weiterzuentwickeln.“

Mit dem ZED, Zentrum für Einzelhandel und Dienstleistungen, an der Kreuzung Hambrücker Straße, Kronauer Allee hat Forst einen Standort, wo sich Einzelhandel und Dienstleistung konzentrieren.

Im Gewerbegebiet in Forst haben sich viele bedeutende Firmen angesiedelt, die zum Teil weltweit agieren und den Namen der Gemeinde in alle Himmelsrichtungen verbreiten. Gut erschlossene Bauplätze und Raum zur Ausdehnung in der Fläche sowie die unmittelbare Nähe zur Autobahn waren und sind ein großer Vorteil für die Ansiedlung von Firmen. Hier hat die Gemeinde schon in früheren Jahren weitsichtig gehandelt und die Voraussetzungen für ein florierendes Wirtschaftsleben geschaffen.

Das Forster Wappen

Das Forster Wappen zeigt die gekrönte Heilige Barbara in weißem Gewand; in der rechten Hand einen roten Turm haltend, mit der linken Hand ein goldenes Schwert abwärts richtend. St. Barbara ist die Schutzpatronin der Pfarrgemeinde St. Barbara Forst. In der katholischen Pfarrkirche steht im rechten Seitenschiff eine Statue der Heiligen Barbara.

Sie ist eine der populärsten Heiligen. Nach der Legende lebte Barbara als Tochter eines reichen Kaufmanns. Im Jahr 306 starb sie den Märtyrertod. Sie soll von ihrem Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein. Auf der Flucht soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein. Ihr Vater fand sie jedoch und soll sie selbst enthauptet haben, um anschließend von einem Blitzschlag getroffen worden zu sein. Als Schutzheilige der Bergleute wird sie wegen ihrer Flucht durch eine Felsspalte verehrt. 

Erstmals in Erscheinung trat ein Wappen 1739 auf einem Siegel des Zins- und Gefälleverzeichnis der Johanniter Bruchsal. Als Heilige Barbara erkennbare Figur trat das Wappen allerdings erst im Jahre 1746 und ab 1775 auf überlieferten Siegeln auf, auf welchen die Frauengestalt einen Turm und ein Schwert in der Hand hielt. 1907 wurde das Wappen durch das Generalbundesarchiv neugestaltet und seit 1911 von der Gemeinde als offizielles Siegel verwendet.

 

Texte: Martin Stock

Aus RegioMagazin WILLI 6/21

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