HEIDELSHEIM
Timo Walz war mit seiner Ehefrau und seinem Sohn zuhause in der Fasanenstraße in Gondelsheim, als das Wasser vom Riedgraben her den Garten und Keller seines Wohnhauses überschwemmte.
Das Haus aus den 1950er Jahren hat glücklicherweise einen rund einen Meter hohen Sockel, sodass der Wohnbereich der Familie vom Hochwasser verschont blieb. Geflutet wurde allerdings der über 100qm große Keller auf fast eineinhalb Meter. Das Pellet-Lager wird beschädigt, die Pellets zermatschen zu Brei, die Förderanlange ist hinüber. Schon nachts sinkt aber der Wasserspiegel und Walz beginnt unermüdlich, die trübe Schlammbrühe durch den Bodenabfluss aus dem Kellergeschoss in die Kanalisation zu schaffen. Das Rückschlagventil funktioniert und er bringt das Wasser tatsächlich heraus, bevor der zähe Schlamm sich endgültig festsetzt. Rund ein Dutzend Nachbarn, Bekannte und Vereinskameraden helfen der Familie besonders in den folgenden zwei Tagen und danach ist der Keller tatsächlich schon recht sauber. Schlamm und Müll wurden von der Gemeinde Gondelsheim recht zügig abgeholt und auch Bautrockner werden zur Verfügung gestellt. Wie weit der Zusammenhalt geht, zeigt sich dadurch, dass Bekannte selbst die Kleider zum Waschen mitnahmen. Bei Familie Walz scheinen auch die Versicherungsangelegenheiten recht zügig über die Bühne zu gehen. Die Leistungen zum versicherten Hausrat sind schon geregelt, der Bescheid der Gebäudeversicherung steht noch aus, ist aber grundsätzlich zugesagt. Zu renovieren gibt es natürlich noch genug, angefangen vom Abklopfen des nassen Verputzes im Kellergeschoss. Aber auch hier scheint der Versicherer wertvolle Tipps zu geben.
Über 400 geleistete Arbeitsstunden.
Walz ist dankbar für die Hilfe, die er erhielt. „Über 400 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden von Freunden und Bekannten geleistet“, sagt Walz mit Stolz. Was besonders Außenstehende beeindrucken mag und überrascht: Schon zwei Tage nach der Hochwasserkatastrophe organisierte man ad hoc auf der Fasanenstraße mit den Betroffenen aus der Nachbarschaft ein geselliges Beisammensein für die Helfer.
Keller und Scheune sind geflutet, die Heizung und der Solarspeicher kaputt. „Man fühlt sich im ersten Moment ohnmächtig“, sagt Schwedes. Allerdings gingen die Pegel bald zurück und noch in der Nacht konnte das schlammige Wasser Richtung Straße entfernt werden. Drei Wochen war man an der Arbeit, um den Dreck zu beseitigen, auszuräumen, abzuspritzen und den Hausrat neu zu ordnen. Strom gibt es schon lange wieder, aber eine neue Heizung ist noch nicht geordert.
„Man fühlt sich ohnmächtig.“
Denn noch ist unklar, welche Schäden in welcher Höhe von der Versicherung übernommen werden. Auch müssen möglicherweise Wände und Böden im Erdgeschoss saniert werden. Die Familie schaut nach vorne. Denn was unheimlich half und auch jetzt noch nachwirkt, ist das Gefühl, dass man nicht alleine ist. Auf die privaten Helfer war Verlass, sie waren das Wichtigste in diesen schweren Tagen. Tagelang erhielt man von vielen Menschen unentwegt Unterstützung. Dafür ist man sehr dankbar. Und es bleibt das Gefühl: Das Dorf hält zusammen.