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Foto: Symbolbild

Region | Sonne und Hitze wirken sich nicht nur auf den Menschen aus (Archiv 2019)

Lass das deine Freunde wissen!


Reportage | Tiere auf der Weide brauchen viel Trinkwasser und Schatten

24.07.2019 | Der Landestierschutzverband weist darauf hin, dass Tiere auf der Weide zurzeit extrem unter der Hitze und intensiven Sonneneinstrahlung leiden können und bittet um erhöhte Aufmerksamkeit.

Die kommenden Tage werden wieder extrem heiß, vor allem für Tiere auf der Weide kann das schnell kritisch werden. Immer wieder erreichen den Landestierschutzverband Meldungen besorgter Tierfreunde über Rinder, Schafe, Ziegen, Ponys und Pferde, die ohne ausreichende Versorgung mit Frischwasser und ohne Schatten in der prallen Sonne stehen müssen. Zu Recht, denn Weidetiere leiden oft noch stärker als Menschen an den Folgen zu intensiver Sonnen- und Hitzeeinwirkung.

Schatten und Wasser sind für Weidetiere ein absolutes Muss!

Ausgewachsene Rinder und Pferde beispielsweise haben bei normalen Temperaturen einen täglichen Durchschnittsbedarf von etwa 40 Litern Trinkwasser – milchproduzierende Kühe bzw. Mutterkühe mit Kälbern brauchen sogar fast das Doppelte. Auch für Schafe ist ausreichend Trinkwasser lebensnotwendig. An heißen Tagen steigt der Wasserbedarf bei allen Tieren im Freien noch einmal drastisch an.

„Deshalb bitten wir Tierhalter dringend, ihren Weidetieren immer genügend Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig rufen wir Tierfreunde dazu auf, ebenfalls ein Auge auf die im Freien gehaltenen Tiere zu haben,“ appelliert der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Stefan Hitzler und setzt hinzu: “denn Trinkwasser ist gerade jetzt überlebenswichtig. Notfalls sollte man auch keine Scheu davor haben, offensichtlich durstige Tiere und längerzeitig leerstehende Tränken und Tränkewagen dem für Tierschutz zuständigen Veterinäramt zu melden.“

Witterungsschutz – ausreichend Schatten für alle Tiere

Weidetiere sind fest eingezäunt, sie können also nicht ausweichen, wenn es ihnen zu heiß wird. Deshalb ist auch ein Witterungsschutz gerade jetzt im Hochsommer unerlässlich. Fehlen natürliche Schattenspender, wie dichte Laubbäume oder bieten die vorhandenen Büsche und Bäume nicht genügend Schatten für alle Tiere einer Gruppe gleichzeitig, müssen zusätzliche Schattenplätze geschaffen werden. Schon eine großflächig gespannte Plane schützt vor der direkten Sonneneinstrahlung.

Auch stechende oder beißende Insekten sind für Weidetiere oft eine wirkliche Plage.

Selbst heftige Hitzegewitter mit teilweise großen Hagelkörnern können eine Gefahr für die Tiere werden und sie in kopflose Panik versetzen. Aus Sicherheitsgründen sollte deswegen immer ist ein schützender Unterstand vorhanden sein, wenn Weidetiere den Sommer im Freien gehalten werden.

„Eine weitaus sinnvollere Maßnahme ist natürlich, die Tiere über die Mittagshitze in den Stall zu holen und nur am frühen Morgen oder späten Abend bzw. über Nacht auf die Weide oder Koppel zu lassen“, rät Stefan Hitzler „dann sind nicht nur die Temperaturen erträglich, sondern auch Mücken und Bremsen weniger aktiv. Die ideale Haltung bietet den Tieren die freie Wahl, sich selbst den für sie angenehmsten Platz drinnen oder draußen zu suchen.”

Der Landestierschutzverband nimmt deshalb auch jeden Hinweis aus der Bevölkerung ernst und bittet alle Mitbürger, bei Verdacht auf unzureichende Weidetierhaltungen zum Schutz der Tiere umgehend den örtlichen Tierschutzverein, die Polizei oder das zuständige Veterinäramt zu informieren.

Hintergrund
Prinzipiell kommen Pferde, Schafe und Rinder mit Kälte wesentlich besser zurecht, als mit der augenblicklich herrschenden Hitze. Hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung stellen für Tiere auf der Weide eine große gesundheitliche Belastung dar, vor allem wenn ihnen nicht genügend Trinkwasser zur Verfügung steht und/oder sie nicht in den Schatten ausweichen können.

Mit zunehmender Körpertemperatur werden die Tiere unruhig und geraten unter Hitzestress, gefolgt von Schwächeanzeichen und Kreislaufzusammenbruch, der unter Umständen sogar tödlich enden kann. So sind im Juni 2018 aufgrund Wasser- und Schattenmangel im Raum Kirchheim/Teck Schafe auf der Weide elend verendet. Gegen den Tierhalter wurde Strafanzeige erstattet.

Jeder Tierhalter ist nach geltendem Tierschutzrecht dazu verpflichtet, seine Tiere vor solchen Leiden zu bewahren und entsprechend Vorsorge zu treffen.

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