1995 – 2020 | WILLI wird 25 Jahre alt… (Archiv 2020)

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Icon-Stadtmagazin WILLI

WILLI-Väter: Vier Männer und ein Baby.

Das Jahr 1995 war nur wenige Tage alt, der Abend jedoch schon spät. Im Nebenzimmer der Gaststätte „Eintracht“, heute ein Spielcasino in der Werner-von-Siemens-Straße, rauchten die Köpfe von vier Bruchsalern. Klar war ihnen, dass ein Stadtmagazin für Bruchsal her musste, die Struktur war festgeklopft, die Aufgaben verteilt – aber es fehlte der Name für das „Baby“. Letzte Rettung für die Kreativität war ein Alkoholschub. „Pietro, bring uns einen Willi“, war die Order. „Einen Willi“, echote es dreimal. Willi??? Nochmal, wie war das?! WILLI!!!

Zwei Monate später, im März 1995, erschien die erste WILLI-Ausgabe und sie wollte nicht mehr (und nicht weniger) sein als „frecher, bunter, bruchsaler“…

Es ist erstaunlich, dass das 1995 entwickelte redaktionelle Konzept auch heute nach 25 Jahren noch genauso trägt. Der kleine WILLI hatte anfangs noch wenige Seiten und durfte auch nur vier Mal im Jahr erscheinen, trotzdem erregte er schon große Aufmerksamkeit. Manche Geister schieden sich an den Geschichten. Aber vielleicht gerade deshalb interessierten sich auch schnell die Orte um Bruchsal herum für das Magazin.

Der Verbreitungsradius und die Auflage wuchs. Seit dem Jahr 2000 gibt es WILLI monatlich und füllte bis zuletzt durchschnittlich 80 Seiten. Die One Man Show WILLI – das Stadtmagazin wurde Grundstein für das Medientrio egghead medien, mit landfunker.de und Kraichgau TV.

Autoren, Mediengestalter, Medienberatung und Anzeigengestaltung, sowie die Redaktion im Haus von egghead medien arbeiteten jeden Monat auf Hochtouren daran, dass WILLI immer besser, schöner, lesenswerter wurde.

Erste WILLI-Ausgabe: Im März 1995 erschien WILLI 95/1 mit der passenden Geburtsanzeige auf Seite 3.

WILLI lebt nicht vom Abdruck eingehender Pressemitteilungen, sondern von einer eigenen – absichtlich unkonventionellen – Redaktion. Von Menschen aus der Region für Menschen aus der Region, deshalb menschelt es manchmal, aber auch das ist WILLI.

Allen Zweiflern und Neidern zum Trotz, WILLI ist super! Bruchsal ohne WILLI geht gar nicht, das zeigen die viele Statements und Liebesbekundungen unserer treuen Leser. WILLI ist der Hammer! Ratzfatz sind am Monatsanfang immer alle Exemplare weg. Wir drucken nicht beliebig mehr, denn nur was knapp ist, bleibt auch begehrt.

WILLI lief 25 Jahre super, ein Erfolgsmodell in und für unserer Heimat! Nichts hätte WILLI stoppen können. Seine Kinderkrankheiten hat er tapfer durchgestanden, jeden Schnupfen hat er locker abgeschüttelt und dann kam COVID-19

LAUT GEDACHT
Das sagt die Redaktion:

Seit 25 Jahren gibt es nun also WILLI-Das RegioMagazin. 278 Ausgaben mit weit über 20.000 Seiten. Unsere Hefte sind zum Ausgabedatum heiß begehrt, wir sind stolz darauf, ein Stück „Kulturgut“ in Bruchsal und der Region zu sein.

Eigentlich wollten wir im April 25 Jahre WILLI feiern, doch dann kam Corona. Wie alle anderen waren wir geschockt und wussten nicht, wie es weiter geht. Redaktion und Heftgestaltung aus dem Homeoffice, mit Kurzarbeitzeitbudget?

Kreative Tätigkeit lebt vom Austausch, von der Diskussion und von Spontaneität, wie soll das alleine zu Hause auf wenige Stunden täglich begrenzt funktionieren?

Durch den Shutdown brachen uns dramatisch Anzeigen weg, wer bezahlt die Druckkosten, WILLI ist ja schließlich kostenlos. Unsere Arbeit wird leider als Hobby mit Privatrisiko eingestuft, nach dem Motto: die machen doch nur Spaß! Dieser Trugschluss mag daher kommen, dass wir unseren Lesern Spaß bereiten. Klar lieben wir WILLI. Mit viel Herzblut arbeiten wir jeden Monat an einer neuen Ausgabe. Aber auch wir Mediengestalter und Redakteure müssen leben. Die Druckerei kostet Geld, Büros, Hardware, Verteilung, Fixkosten fallen an, das alles muss irgendwie bezahlt werden.

So schön wie es ist WILLI zu machen, geht es hier nicht um künstlerische Selbstverwirklichung, sondern um Arbeitsplätze.

Mit einem Anzeigenrückgang von 50 Prozent können wir keinen WILLI mehr drucken. Möglicherweise könnten wir über eine gewisse Zeit hinweg eine online Ausgabe erstellen, um die Druckkosten zu sparen – wäre das noch unser WILLI?

Es ist uns völlig klar, dass wir momentan nicht auf die gebeutelten Einzelhändler als Anzeigenkunden setzen können, die müssen selbst schauen, wie sie ihre Kuh vom Eis bekommen, Veranstaltungen zu bewerben fällt vermutlich noch Monate weg, die Gastronomie war sowieso noch nie „werbewillig“. Handwerker winken bei Werbeanfragen ab – die haben immer noch übervolle Auftragsbücher.

 

Aus RegioMagazin WILLI 6/20

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