27.10.23 | Die Skulptur „Freiheitsgrade“ von Künstler Christian H. Friederichs ist fertiggestellt. Bürgermeister Thomas Nowitzki übergab gemeinsam mit dem Künstler und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins “ART MOVES EUROPE e.V.” Achim Ripperger, im Beisein der Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz und Dr. Christian Jung, Mitgliedern des Gemeinderates sowie rund 120 Gästen die Skulptur, die Teil des Europäischen Skulpturenpfads ist, der Öffentlichkeit.
Bürgermeister Thomas Nowitzki begrüßte alle Anwesenden und ging zu Beginn seiner Ansprache auf die Wichtigkeit des Europäischen Gedankens ein. Besonders nach den jüngsten Ereignissen in Israel, bei dem der Bürgermeister aus der Partnergemeinde des Landkreises Karlsruhe getötet wurde, wird dies deutlich. Die Gemeinde Oberderdingen lebt seit 1986 die Partnerschaft mit der österreichischen Partnergemeinde Heinfels und seit 2006 mit der italienischen Partnergemeinde Villa Perosa aktiv.
Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins “ART MOVES EUROPE e.V.” Achim Ripperger sagte: „Wir haben Europa geschenkt bekommen, deshalb müssen wir es auch wertschätzen.“ Der Verein “ART MOVES EUROPE e.V. ruft Bildhauer dazu auf Skulpturen zu schaffen, die die europäischen Werte vermitteln. Ziel des Europäischen Skulpturenweges ist es, an die Errungenschaften der „Europäischen Idee“ zu erinnern und gleichzeitig zum Dialog über die zukünftige Gestaltung der europäischen Gesellschaft einzuladen.
Auch die Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz und Dr. Christian Jung riefen dazu auf den Frieden zu verteidigen und den Europäischen Grundgedanken und die mit ihm verbundenen Werte zu schätzen.
Künstler Christian H. Friederichs hat im vergangenen Jahr seine Idee und sein Projekt zuerst dem Bürgermeister, danach dem Gemeinderat präsentiert. Seitdem ist die Idee gereift. Das Besondere war, dass das Kunstwerk seit dem Frühjahr vor Ort am Grünstreifen entlang der L1103 bei den öffentlichen Parkplätzen der Freiwilligen Feuerwehr Oberderdingen entstanden ist. „Dies war beabsichtigt von mir, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, denn meine Skulptur ist eine Aufforderung zur Kommunikation und Auseinandersetzung mit der europäischen Idee. Am Ende waren es um die 150-200 Menschen, die während ich am Kunstwerk gearbeitet habe vorbeikamen. Manche schauten nur zu, andere kamen mit mir ins Gespräch. Sogar mit Getränken und Essen wurde ich versorgt“, berichtete Christian H. Friederichs.
Während der Schaffungsphase Stellte der Bildhauer die Fragen „Wie wird die europäische Idee Wirklichkeit?“ und „Wie wird sie in dem Raum der Skulptur greifbar?“ Entstanden ist dabei eine begehbare Skulptur. Menschen sind Teil der Skulptur. Sie blicken aus den Steinen heraus und stehen im Dialog. Die große Ellipse wirft neue Ideen in den Raum. Die kleine Ellipse gibt Ideen vor, wie es mit Europa weitergehen könnte. Außerdem beinhaltet das Kunstwerk Schriftrollen, die in den großen Jura-Kalkstein eingelassen wurden. Auf ihnen stehen Werte des Europäischen Gedankens.
Den großen Stein hat der Bildhauer als Graffiti bearbeitet. Dieses soll Leichtigkeit und Dynamik darstellen. Ein Mensch der den Betrachter, aber auch den Stahlbogen anschaut. Die Stärken des Individuums verkörpert das Rückgrat, das auf der Rückseite des großen Steins zu finden ist. Wenn die Ideen Wirklichkeit werden, dann entsteht ein Kreislauf und ein Rundbogen der Zisterzienser. Der Künstler sieht die Skulptur auch als Energierad, da der Rundbogen durch die Erde führt und somit eine Dimension bekommt, die nicht ersichtlich ist. In der Skulptur sind die Materialien Stahl, Jura-Kalkstein, südeuropäischer Kalksteine sowie Sandstein aus Oberderdingen und Maulbronn verarbeitet.
Dank großzügiger privater Spenden, der Spende der Sparkasse Pforzheim-Calw und des Crowdfundings „Viele schaffen mehr“ der Volksbank Kraichgau konnte dieses Projekt umgesetzt werden. Jeder Beitrag, sei er groß oder klein, hat eine wichtige Rolle gespielt. Jeder Unterstützer erhielt als Dank vom Künstler kleine Skulpturen, so genannte Zeitzeugen, die bei der Arbeit an der Skulptur entstanden sind.
Die Skulptur in Oberderdingen verbindet den Europäischen Skulpturenpfad mit den Zisterzienser-Klöstern, der bereits den bestehenden Wanderweg von Flehingen über Oberderdingen und Großvillars nach Maulbronn umfasst. Dieser Weg ist Teil des Zisterzienser-Kulturwanderwegs, der durch sechs europäische Länder führt und 17 Klosterlandschaften des Cisterscapes-Netzwerks verbindet. Dieser Weg führt durch unberührte Landschaften, die mit kulinarischen Spezialitäten und architektonischen Schätzen aufwarten.
Im Anschluss an die Übergabe der Skulptur waren alle zum Umtrunk, der durch die Jugendfeuerwehr Oberderdingen Abteilung Oberderdingen durchgeführt wurde, eingeladen.