27.05.2022 | Seit Anfang Mai ist die 59-Jährige Leiterin des Amtes für Familie und Soziales in Bruchsal.
„Mir geht es darum, dass soziale Gesicht von Bruchsal zu gestalten. Die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit passieren hier vor Ort. Darauf müssen wir reagieren“,
sagt Inge Strauß. Schon in den ersten Tagen hat sie mit dem begonnen, was sie sich als Schwerpunkt auf ihre Agenda geschrieben hat: Die Führung des Amtes für dessen Leitung sie verantwortlich ist.
„Ich besuche alle Mitarbeiter/-innen an ihrem Arbeitsplatz, um deren Arbeitsumfeld kennenzulernen und meine Wertschätzung für ihre Arbeit auszudrücken“,
so Inge Strauß. Studiert hat die gebürtige Herbrechtingerin Sozialpädagogik und Erziehungswissenschaft. Ihre berufliche Tätigkeit umfasste die Arbeit mit Jugendlichen mit herausforderndem Verhalten und chronisch kranken Kindern. Sie leitete kommissarisch eine Grundschule, war Gutachterin in familiengerichtlichen Verfahren und Dozentin an sozialpädagogischen Fachhochschulen, wo sie unter anderem an der Ausarbeitung der praxisintegrierten Ausbildung für Erzieher/-innen beteiligt war.
„Ich war immer ganz nah dran am Konkreten mit einem klaren Rückschluss auf die Theorie“,
sagt Inge Strauß. Und so weiß die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen genau, welche sozialen Themen ganz aktuell auch in Bruchsal bearbeitet werden müssen. Dazu gehört die Betreuung der Kleinsten: Auf der einen Seite gebe es den Rechtsanspruch auf die U3- und die Ü3-Betreuung, deren Koordination in Bruchsal durch das zentrale Anmeldeverfahren sehr gut laufe. Auf der anderen Seite gebe es auf dem Arbeitsmarkt zu wenig qualifiziertes Personal. Hier gelte es beispielsweise den Absolventen/-innen von Fachschulen für Erzieher/-innen, von denen es zwei in Bruchsal gebe, attraktive Angebote zu machen, um sie in Bruchsal zu halten. Menschen mit Migrationshintergrund, die gut integriert seien, müsse man viel mehr als Brückenbauer/-innen zu anderen Kulturen nutzen. Das könne eine große Chance auch mit Blick auf Geflüchtete – wie aktuell aus der Ukraine – eine gute Unterstützung sein.
Zudem werde die aufsuchende Sozialarbeit im Wohnumfeld immer wichtiger, weil es immer mehr Menschen in schwierigen Lebenssituationen gebe. Doch es gibt noch weit mehr, auf das die neue Amtsleitung ihren Fokus richten will. Der Politikverdrossenheit der Jugendliche müsse man entgegenwirken – „das können wir uns nicht leisten“. Da sei der jetzt wieder neugewählte Jugendgemeinderat ein wichtiger Schritt. Ein weiterer Fokus liegt für sie auf der Quartiersarbeit mit deren Auf- und Ausbau in der Südstadt begonnen worden sei und die auch in andere Quartiere ausgeweitet werden wird. Ein Querschnittsthema, denn im Stadtteil werde alles konkret, kämen alle gesellschaftlichen Gruppen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen. Der Zusammenhalt einer Nachbarschaft kann vieles auffangen, bevor es problematisch wird.
„Unsere Aufgabe als Kommune ist es, die Menschen vor Extremen zu schützen. Das braucht unsere volle Aufmerksamkeit“.
Dieser Aufgabe will sich Inge Strauß in den kommenden Jahren widmen – gemeinsam mit ihrem Team – „denn unserer Arbeit ist immer eine Teamleistung“.
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