16.8.2022 | Wissen Sie, was ein Wullibusch ist? Oder ein Werzwisch? Genau, es hat mit Kräutern zu tun und eine Tiefenbacher Heimatgruppe pflegt diese Tradition der Kräutersammlung und Kräuterweihe, jährlich zu Mariä Himmelfahrt.
Zu einem echten Tiefenbacher Wullibusch gehören eine Vielzahl „magischer“ Kräuter, das weiß vielleicht nicht jeder, aber so ist es seit alters her. Nun steht aber in Zeiten von langer Trockenheit und Temperaturen die große Herausforderung ins Haus, diese noch blühenden Kräuter zu finden und zu sammeln. In Tiefenbach waren es in diesem Jahr immerhin 21 verschiedene!
Der Tiefenbacher Heimatverein hatte, wie seit vielen Jahren, auch in diesem Jahr sich der Tradition gestellt und zur Feier von Mariä Himmelfahrt am 15. August tatsächlich genug Kräuter sammeln können. So gab es rechtzeitig zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes ca. 60 Sträuße aus 21 verschiedenen Kräutern, die Mitglieder des Vereins zu kleinen Kunstwerken gebunden hatten. Sie wurden gegen eine Spende zum Gottesdienst am Samstag zuvor angeboten und fanden alle einen Abnehmer.
Die magischen Kräutersträuße vertreiben alle Arten von Unheil
Die Kräuterweihe ist ein Brauch, der bis ins 9. Jahrhundert zurückgeht. Die Kräutersträuße sind bekannt unter Begriffen wie Weihebüschel, Kräuterbüschel, Würzbüschel, Werzwisch und in Tiefenbach Wullibusch.
Die vom Priester geweihten Sträuße wurden in früherer Zeit dazu benutzt, um Tee und Arznei gegen Krankheiten herzustellen. Sie wurden in den Häusern und Ställen aufgehängt, um Unheil wie Krankheiten, Blitzeinschläge und Unwetter abzuhalten. Heute bekommen sie meistens einen Platz in der Wohnstube, wo sie noch lange einen würzigen Duft verströmen. Die Mitglieder des Heimatvereins Liane Dewald, Annemarie Emmerich, Lioba Heneka, Edeltraud Krämer und Marliese Ullmann banden die Kräutersträuße.Der Heimatverein bedankt sich bei allen Blumenbinderinnen und bei allen, die Kräuter gesammelt und abgegeben haben, an dieser Stelle ganz herzlich.
Die Anzahl und Art der Kräuter in den Sträußen fallen örtlich sehr unterschiedlich aus. Je nach Region können die Bündel aus 7 bis 99 verschiedenen Kräutern bestehen. Damit, so glaubte man früher, potenziere sich die Heilkraft der Kräuter deren Zahl sich traditionell aus einem Vielfachen der magischen Zahlen Drei, Sieben oder Neun zusammensetzt.
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