WILLI das Regiomagazin, KraichgauTV und Landfunker.de. Drei Medien. Drei Kanäle. Zuhause im Raum Bruchsal, Bretten, Waghäusel, Ubstadt-Weiher, Kraichtal, Östringen, Bad Schönborn, Oberderdingen, und drumherum. Im Lauf der vielen Jahre in denen es das Medien Trio nun schon gibt (WILLI feierte im Juni seine 300. Ausgabe) hatten sehr viele Praktikanten eine Chance in die Medienbranche hinein zu schnuppern und erste Erfahrungen sowohl im redaktionellen als auch im technischen Bereich zu sammeln. „Learning by doing“ ist die Devise. Jeder Praktikant darf machen, was er sich zutraut, Schreiben, filmen, gestalten, fotografieren. Für viele waren egghead Medien schon das Sprungbrett in die große weite Medien Welt.
ie man an einen Praktikumsplatz kommt und was man dann so tut erzählt Éloïse Berquez. Die 19-jährige Französin begann 2020 ein Studium in Metz und Saarbücken mit dem Profil Bachelor deutsch-französische Studien. „Im Rahmen des Bachelors soll man ein Praktikum in Deutschland absolvieren“, erzählt Éloïse und ergänzt „das war für mich die beste Chance in meinen Traumberuf zu schnuppern. Natürlich schwebte mir vor, dieses Praktikum in Berlin oder in einer anderen großen Stadt wie Köln oder Hamburg zu machen. Ich habe mich bei großen Fernsehsendern wie ZDF, WDR oder dem Saarländischen Rundfunk beworben. Spoiler Alert: das war nicht erfolgreich.“
Ohne berufliche Erfahrung bekommt man keinen Praktikumsplatz bei solchen großen Sendern. Nach erster Enttäuschung dachte Éloïse aus der Ablehnung einen Vorteil zu ziehen, krempelte ihre Ärmel hoch und durchforstete das Internet. Mit Hilfe von Wikipedia stieß sie auf eine Liste von deutschen Regionalfernsehsender. Sie bewarb sich überall und bekam schnell viele positive Rückmeldungen. Alle luden sie zum Vorstellungsgespräch ein, angenommen hat sie nur einen Termin im bayerischen Amberg.
Medienstadt Bruchsal
„Ich wäre mit diesem Praktikumsplatz zufrieden gewesen, obwohl es keinen Urlaub und keine Bezahlung gegeben hätte“, erzählt Éloïse weiter. Aber gleichzeitig kam auch eine Einladung von der Reaktion KraichgauTV. Ulrich Konrad hat ihr ganz ehrlich geschrieben wie groß die Anforderungen bei einem kleinen TV Sender sind und dass es nicht einfach ist, diesen Job jeden Tag zu machen. Für Redakteure gibt es oft keine geregelten Arbeitszeiten und kein Wochenende. „Ich habe lange überlegt und dann war die Wahl klar: Los geht es nach Bruchsal!“
Das größte Problem war nun, wo sollte sie wohnen? Für die quirlige Französin stand fest: es gibt keine Probleme, nur Lösungen! Sie suchte nach einem WG-Zimmer, das wäre aber zu teuer gewesen. Dann hatte sie die rettende Idee, sie suchte eine Gastfamilie. Im Bruchsaler Rathaus konnte man ihr diesbezüglich nicht weiterhelfen. Schließlich kontaktierte sie den Freundeskreis der Bruchsaler Partnerstadt St-Ménéhould. Die beiden Städte haben enge Beziehungen, das wurde zum Vorteil für Éloïse.
„Ich habe den Präsidenten des französischen Vereins, Philippe Lunart, angerufen. Er fand für mich eine Gastfamilie in Heidelsheim. So kam ich zu Andrea und Joel. Joel ist ein Franzose, der seit Jahren in Deutschland wohnt, perfekt für mich.“ Joel genießt seine Rente in Heidelsheim mit seinen Enten (2CV). Andrea ist gebürtige Heidelsheimerin, sehr nett und im ganzen Ort bekannt. Am 15. Mai zog Éloïse bei dem Paar ein und fühlt sich dort sehr wohl.
Direkt am nächsten Tag begann schon das viermonatige Redaktionspraktikum. Es sei sehr aufregend in ein neues Land zu kommen wo man niemand kennt besonders dann, wenn man die Sprache nicht perfekt sprechen kann, gibt Éloïse zu. Was sie überhaupt nicht einkalkuliert hatte, war der Dialekt. Sie hatte Deutsch in der Schule gelernt und ihr Studium, inklusive Klausuren, in Deutsch absolviert, aber Badisch ist ja meilenweit von Hochdeutsch entfernt.
Der Dialekt war nicht einkalkuliert
Der erste Tag bei egghead Medien war wirklich stressig. Wie jeder Neuling hatte Éloïse Angst Fehler zu machen. Obwohl alle Kollegen um sie herum eigentlich „chinesisch“ sprachen, bemühte sich auf einmal jeder Mitarbeiter einigermaßen Hochdeutsch mit der Französin zu sprechen. Das ergab nun einen „Win-Win Effekt“ für alle. Die ganze Firma bemüht sich nun „ordentlich“ zu reden und im Gegenzug bekommt man von Éloïse einen kostenlosen Auffrischungskurs für das Schulfranzösisch.
„Meine größte Angst war, wegen mangelnder Sprachkenntnis links liegen gelassen zu werden“, beschreibt Éloïse ihre anfänglichen Befürchtungen im Rückblick. „Nach vier Wochen kann ich sagen, ich habe schon viel gelernt. Ich finde es spannend morgens in die Reaktion zu kommen, ohne zu wissen, was der Tag bringt. Jeder Tag ist ganz verschieden.
Es war eine gute Entscheidung nach Bruchsal zu egghead Medien zu kommen. Bei WILLI, Landfunker und Kraichgau TV habe ich ein ungewöhnlich breites Spektrum gefunden, um Erfahrungen zu sammeln, die mir dann später möglicherweise den Weg zu den großen Medien Unternehmen ebnen. Außerdem fühle ich mich sehr wohl bei Andrea und Joel, meiner Gastfamilie in Heidelsheim.“
*französisch für Praktikantin
Jetzt bewerben!
Wir bieten Praktika in folgenden Bereichen: