26.4.22 | Nicht wenige in Bruchsal und Umgebung waren in der Vergangenheit zu recht stolz das Vorzeige-StartUp Volocopter in der Nachbarschaft zu haben. Das Bruchsaler Unternehmen, seit Jahren ein Symbol für technologische Spitzenleistungen, Garant von Erfolgsmeldungen und beliebter Ort für Fototermine von lokalen und nationalen politischen Größen, sieht sich gegenwärtig leider mit gravierenden finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert.
Volocopter, bekannt für diverse Entwicklungen von elektrisch betriebenen Flugtaxis und Transport-Coptern, steht nach Aussagen seines CEOS Dirk Hoke vor einer möglichen Insolvenz. Nicht nur, dass der lange anvisierte „Erstbetrieb“ bei den olypischen Spielen in Paris wegen fehlender Genehmigungen in diesen Tagen endgültig abgesagt wurde, verschärft sich nun die finanzielle Lage des Unternehmens zusehends.
Ausverkauf nach China?
Nach der Entscheidung der baden-württembergischen Landesregierung keine Bürgschaft für einen Bundeskredit zu übernehmen, legte sich nun auch die bayrischen Regierung durch ein Veto des Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fest, keine Bürgschaft über 50 Millionen Euro zu gewähren. Diese Entscheidung wiederum löste jetzt in Baden-Württemberg einen erneuten politischen Streit aus, in dem die FDP eine mögliche Übernahme durch chinesische Investoren befürchtet. „Es glaubt doch keiner, dass chinesische Eigentümer hier herstellen lassen,“ kommentiert FDP-Landtagsabgeordneter Erik Schweickert die Lage.
Uneinigkeit in der politischen Landschaft
Die Debatte um die finanzielle Unterstützung von Volocopter offenbart einmal mehr die tiefgehenden Meinungsverschiedenheiten innerhalb der politischen Landschaft in Deutschland. Während der Bund weiterhin Unterstützung signalisiert, scheint die Ablehnung auf Länderebene unausweichlich zu sein. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hoffte auf eine gemeinsame Lösung durch die Zustimmung aus Bayern. Nach Aiwangers Ablehnung scheinen die Hände des Bundes gebunden.
Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und Innovation
Die finanziellen Herausforderungen von Volocopter sind nicht nur eine Krise für das Unternehmen selbst, sondern könnten weitreichende Auswirkungen auf die Region Bruchsal und den gesamten Innovationsstandort Deutschland haben. Die Unsicherheiten rund um die Zukunft des Unternehmens bedrohen hunderte Arbeitsplätze und die Vorreiterrolle Deutschlands in der Lufttaxi-Branche.
Zukunft von Volocopter hängt am seidenen Faden
Dirk Hoke, CEO von Volocopter, hat in Gesprächen mit der Presse seine Besorgnis ausgedrückt und betont, dass ohne eine baldige finanzielle Lösung die Insolvenz drohe. Das Unternehmen, das 2011 gegründet wurde, hat bisher keine kommerzielle Zulassung erhalten und die Entwicklung verschlingt weiterhin hohe Summen.
Alle Daumen hoch noch im Jahr 2022
Hier ein ausführlicher Filmbeitrag von KraichgauTV über den Spatenstich am Standort Segelflugplatz Bruchsal und weiterer Standorte in der Region
BRUCHSAL | Flugtaxi-Pioniere von Volocopter greifen zum Spaten