Oldtimer-Camping | Im zweiten Gang mit dem Manta über die Alpen

Es gibt Männer, die träumen von einer Harley. Andere von einer Yacht. Armin Mezger träumte von einem Opel Manta – und zwar pünktlich zum 50. Geburtstag. Keine Midlife-Crisis, sondern ein lang gehegtes Jugendversprechen: Einmal dieses Auto besitzen, das in den Achtzigern so sehr glänzte wie Til Schweigers Föhnfrisur in „Manta, Manta“.

Heute steht er da und Armin lebt und fährt seinen Traum: Ein Opel Manta Baujahr 1981, 75 PS – fast im
Originalzustand, der Fuchsschwanz baumelt am Rückspiegel wie ein Zitat aus alten Bravo-Ausgaben – und dazu ein treuer Gefährte, ein Eriba-Wohnwagen von 1984.

Seit zehn Jahren ist der Graben-Neudorfer mit diesem Gespann unterwegs, fährt quer durchs Land, im zweiten Gang den Drachensteiner Hang hoch, zu Oldtimer-Treffen von Bad Waldsee bis Bruchsal. Tochter Judith, anfangs nicht gerade infiziert vom Chrom-Virus, hat sich anstecken lassen: Heute genießt sie Campingwochenenden inmitten durchgängigem Vintage-Ambiente, zwischen 70er-Jahre-Campingstühlen, Wackeldackel, Transistorradios, Plätzchen in Manta-Form und Schlaghosen-Accessoires.

Das Schöne: Hier geht es nicht nur um Zylinder und Karosserie. Es geht um das Unterwegssein, um Begegnungen, um Geschichten am Straßenrand. Wenn Fremde an der Tankstelle „Geiles Auto!“ rufen oder Passanten hupend applaudieren, dann weiß man: Dieser Manta ist kein Relikt. Er ist ein rollendes Stück Popkultur – ein fahrbarer Reminder an eine Zeit, als die Bravo das Internet ersetzte und Til Schweiger noch nicht „Tatort“, sondern schlicht Manta, Manta war.

Ulrich Konrad hat mit Armin und seiner Tochter eine Dose eiskaltes Pils gezischt und sich ein bisschen ins Oldtimer-Camping-Feeling begeben. Viel Spaß!