Das Ordnungsamt der Stadt Bruchsal hat eine weitreichende Entscheidung für die kommende Silvesternacht getroffen. Die Treppe am Evangelischen Altenzentrum zwischen Huttenstraße und Adolf-Bieringer-Straße, bekannt als „Andreasstaffel“, wird aus Sicherheitsgründen vollständig gesperrt. Diese Maßnahme erfolgt im Einklang mit dem § 23 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz (1. SprengV), der das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in unmittelbarer Nähe von Altenheimen untersagt.
Grund für die Sperrung: Sicherheit der Anwohner
Der Hintergrund dieser Entscheidung liegt im Schutz der älteren Bürgerinnen und Bürger des Altenzentrums. In den vergangenen Jahren wurde das bestehende Verbot für das Abbrennen von Pyrotechnik in der Nähe der „Andreasstaffel“ wiederholt missachtet. Die Missachtung des Verbots führte sogar zu einem Brand auf dem Gelände des Altenzentrums während der letzten Silvesternacht. Um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern und die Sicherheit zu gewährleisten, hat sich die Stadt Bruchsal für die Sperrung entschieden.
Reaktionen und Maßnahmen der Stadt
Die Stadtverwaltung appelliert an die Einwohnerinnen und Einwohner, die Sperrung zu respektieren und das Feuerwerksverbot einzuhalten. Das Ordnungsamt wird zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um die Einhaltung der Sperrung zu gewährleisten. Diese Entscheidung dient dem Schutz aller Beteiligten und soll dazu beitragen, einen sicheren und friedlichen Jahreswechsel zu ermöglichen.
Sperrung der Andreasstaffel: Verständlich, aber überzogen?
Die Entscheidung des Bruchsaler Ordnungsamts, die Andreasstaffel an Silvester zu sperren, hat weitreichende Folgen, nicht nur für die direkten Anwohner, sondern auch für viele Bürger der Stadt. Die Sperrung betrifft einen der beliebtesten Treffpunkte in Bruchsal, von dem aus man einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt und das Silvesterfeuerwerk genießen kann.
Die Andreasstaffel ist mehr als nur eine Treppe. Sie ist der Zugangspunkt für einen ganzen Stadtteil, einschließlich Teile der Innenstadt. Viele Bruchsaler und Besucher, die traditionell hier herauflaufen, um das neue Jahr zu begrüßen, müssen nun einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen oder gehen gleich woanders hin.
Bestrafung der Mehrheit, die sich an die Regeln hält
Auf der einen Seite ist die Sorge um das Wohlergehen der älteren Mitbürger verständlich, insbesondere angesichts des Vorfalls im Vorjahr. Doch diese Maßnahme bestraft vor allem jene, die sich an die Regeln halten und friedlich feiern möchten. Diejenigen, die für den Lärm und die Unruhe verantwortlich sind, werden sich wahrscheinlich einfach einen anderen Ort für ihre Aktivitäten suchen.
Man muss sich fragen, ob es keine alternativen Lösungen gegeben hätte, nicht zuletzte eine erhöhte Präsenz von Ordnungskräften und Polizei. Das würde der Feierlaune der Bürgerinnen und Bürger erhöhen, die respektvoll miteinander feiern möchten. Immerhin handelt es sich bei dem Plateau rund um das Belvedere um den beliebtesten Treffpunkt der Stadt. Die Sperrung scheint eine einfache Lösung zu sein, doch sie ignoriert die Bedürfnisse vieler Bruchsaler Bürger.