In aller Kürze
Kreis Karlsruhe verschiebt Bauprojekte
ÖPNV-Kosten und Sparmaßnahmen beschlossen
Forderung an Land für Regionalzüge erhoben
Kreis Karlsruhe, 08.05.25 | In der jüngsten Kreistagssitzung in Oberderdingen standen Sparmaßnahmen im Fokus. Angesichts steigender Ausgaben und finanzieller Belastungen wurden Priorisierungen im Haushalt beschlossen. Besonders betroffen sind Bauprojekte sowie der Öffentliche Nahverkehr, um die finanziellen Engpässe auszugleichen. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel kritisierte vor allem die wachsenden Soziallasten, die durch den Bund verursacht und nicht refinanziert würden.
Priorisierte Bauprojekte und Verschiebungen im Haushalt
Um den Haushalt des Landkreises Karlsruhe zu entlasten, wurden mehrere Bauprojekte verschoben. Die Sanierung der Werkstätten im Gewerblichen Bildungszentrum Bruchsal sowie der Astrid-Lindgren-Schule in Forst werden mindestens bis 2027 aufgeschoben. Auch Arbeiten an der Handelslehranstalt Bruchsal wurden neu priorisiert. Statt der Sanierung des Erd- und Untergeschosses wird das Dach instand gesetzt, das durch Starkregen beschädigt wurde. Der geplante Neubau der Hardtwaldschule in Linkenheim-Hochstetten bleibt dagegen bestehen, da Interimslösungen nicht verlängert werden können.
ÖPNV-Anpassungen: Tarife steigen, neue Linien entfallen
Zur Haushaltsentlastung beschloss der Kreistag eine Anhebung der Tarife für Anruf-Sammel-Taxis ab August 2025. Zudem werden keine neuen Buslinien eingerichtet, bestehende Verbindungen nur bei Kostenneutralität angepasst und Probebetriebe eingestellt. Die seit 2024 um drei Prozent gekürzten Schienenverkehrsleistungen bleiben bestehen. Der Kreis fordert vom Land Baden-Württemberg die Übernahme der Regionalzüge S1/S11 und S31/S32, was eine jährliche Entlastung von bis zu 13,4 Millionen Euro bedeuten würde.
Finanzielle Absicherung für das Deutschlandticket gefordert
Der Kreistag hat Maßnahmen für den Fall getroffen, dass Bund und Land das Deutschlandticket ab 2026 nicht mehr finanzieren. Eine Preisanpassung auf 58 Euro für 2025 wurde bereits beschlossen, dennoch bleibt die Zukunft ungewiss. Der Kreis fordert eine landesweite Regelung, um Einnahmeausfälle vollständig auszugleichen. Sollte dies nicht geschehen, wird ein geordneter Ausstieg vorbereitet.