28.3.23 | Die Deutsche ErdWärme äußert in ihrer Stellungnahme zum Bürgerentscheid in Waghäusel, dass das Ergebnis ein Rückschlag für die Wärmewende in der Region und den Kampf gegen den Klimawandel sei.
Laut dem Gründer und Geschäftsführer der Deutschen ErdWärme, Herbert Pohl, seien die Signale, die von der Entscheidung ausgehen, bedauerlich. Die Position der Städte und Gemeinden als Vertragspartner sei geschwächt, aber das Ziel, die Energie- und Wärmewende am Oberrhein mit tiefer Geothermie voranzutreiben, bleibe bestehen. Die Deutsche ErdWärme betont, dass es keine Alternative zur tiefen Geothermie gebe, um die Wärmewende in der Region zu bewältigen.
Auf der anderen Seite steht die Argumentation der Bürgerinitiative in Waghäusel, die den Bürgerentscheid initiiert hat. Sie sieht die Gefahr von Erdbeben durch die Tiefengeothermie als zu hoch an und befürchtet auch negative Auswirkungen auf das Trinkwasser. Die Bürgerinitiative fordert stattdessen den Ausbau erneuerbarer Energien, wie beispielsweise Solar- und Windenergie, um die Klimaziele zu erreichen.
Angst vor Seismizität sei größer als Angst vor realen Gefahren des Klimawandels
Die Deutsche ErdWärme betont jedoch, dass die Tiefengeothermie die einzige Möglichkeit sei, um die Wärmewende in der Region zu bewältigen. Das Unternehmen hatte im Vorfeld des Bürgerentscheids einen umfangreichen Bürgerdialog durchgeführt, um Ängste und Bedenken der Bürger zu besprechen und aufzuklären. Die Deutsche ErdWärme erhielt in diesem Rahmen viel Unterstützung aus der Bürgerschaft und von institutioneller Seite.
Der Bürgerentscheid in Waghäusel zeigt jedoch ein zentrales Problem vieler Erneuerbarer-Energien-Projekte. Die breite öffentliche Zustimmung zum Ausbau erneuerbarer Energien bröckelt, wenn es um deren konkrete Umsetzung vor Ort geht. Eine Umfrage der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg von August 2022 zeige, dass mehr als 25 Prozent der ortsansässigen Bevölkerung eine ablehnende Haltung bei Windenergie, Biogasanlagen oder Holzhackschnitzelheizwerken haben.