30.10.23 | „In der Region Mittlerer Oberrhein waren in den vergangenen Jahren rund 0,25 Prozent aller Frauen ab 40 Jahren von Gebärmutterhalskrebs betroffen“, entnimmt Petra Spitzmüller, Geschäftsführerin der AOK Mittlerer Oberrhein, einer aktuellen AOK-Statistik. Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine HPV-Impfung langfristig zu einer Senkung der Krebsrate führen wird.
Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet. Übertragen werden sie vor allem durch sexuellen Kontakt. Eine Infektion mit HPV verläuft normalerweise unauffällig und heilt meist von selbst aus. Manche der Papillomviren, die sogenannten Hochrisiko-Typen, können jedoch zu Zellveränderungen im Körper führen und das Risiko für bösartige Tumore vor allem am Gebärmutterhals und im Mund- und Rachenraum erhöhen.
„Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfiehlt daher die Impfung gegen HPV seit 2007 für Mädchen und seit Juni 2018 auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren“, informiert Petra Spitzmüller. Die Impfung sollte möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Durch die HPV-Impfung kommt es bei Mädchen und Frauen deutlich seltener zu Zellveränderungen am Gebärmutterhals. Damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zur Krebsvorstufe und dann zu Krebs kommt. Auch bei Jungen und Männern lassen erste Studien vermuten, dass die Impfung Tumore und ihre Vorstufen verhindern kann.
„Aufgrund des nachweislichen Effekts der HPV-Impfung auf die Krankheitslast haben WHO und EU-Kommission sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Impfquote von ≥ 90 Prozent (15-jährige Mädchen) bzw. eine deutliche Steigerung (15-jährige Jungen) zu erreichen. Diesen Zielen hat sich auch Deutschland verpflichtet. Aktuell liegt die HPV-Impfquote für eine vollständige Impfserie bei 15-jährigen Mädchen bei 54 Prozent, bei 15-jährigen Jungen bei 27 Prozent“, zitiert Spitzmüller die Ergebnisse der RKI-Impfsurveillance für 2021.
Die AOK Baden-Württemberg versichert über 4,6 Millionen Menschen im Land und verfügt über ein Haushaltsvolumen von über 21 Milliarden Euro. Informationen zur AOK Baden-Württemberg unter www.aok.de/bw