Foto: Barbara Lohner

OBERDERDINGEN | Lichtmess in abgeänderter Form (Archiv 2022)

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07.02.2022 | Platzkonzerte mit Musikern und Reitern am Oberderdinger Nationalfeiertag

Traditionell hat die Gemeinde Oberderdingen am Mittwoch, 2. Februar den Brauch der Lichtmess gefeiert. Aufgrund der aktuellen Lage konnte dieser leider nur in einer abgeänderten und gekürzten Form stattfinden. Dennoch musizierten rund 20 Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Oberderdingen begleitet von vier Reiterinnen vom Reiterverein Oberderdingen und Bürgermeister Thomas Nowitzki an verschiedenen Plätzen in Oberderdingen.

Die Tradition zur Lichtmess ließen Bürgermeister Thomas Nowitzki, der Musikverein Oberderdingen sowie Reiterinnen vom Reiterverein Oberderdingen bereits morgens um neun Uhr an der Oberen Mühle aufleben. Dort versammelten sich, wie bei allen Platzkonzerten unter 2G-Coronaregelungen, der Musikverein Oberderdingen, Reiterinnen Natalie Dietz, Lara Schwedes, Julia Eberle und Samantha Vincon hoch zu Ross sowie zahlreiche Interessierte. Der Musikverein sorgte für die musikalische Begleitung. Bürgermeister Thomas Nowitzki begrüßte die Anwesenden und ging auf den Brauch ein.

Lichtmessreiten wurde schon einmal vor 76 Jahren durch Quarantäne-Bedingungen abgesagt

An der zweiten Station am Kelterplatz hatte Lichtmessunterstützer Dieter Weisert anlässlich des 10 Jährigen Lichtmessdenkmals auf dem Kelterlatz eine kleine Bilderausstellung der Lichtmessfeierlichkeiten aus den vergangenen Jahren zusammengestellt. Bürgermeister Thomas Nowitzki berichtete, dass das Lichtmessreiten vor 76 Jahren, wie im Jahr 2021, schon einmal durch Quarantäne-Bedingungen abgesagt hat werden müssen. Damals war der Typhus für die Quarantäne des ganzen Ortes und die Absage des Festes der Grund gewesen.

Weitere Platzkonzerte fanden statt: In der Badstraße für die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims Haus Edelberg, die sich besonders in diesen noch immer außergewöhnlichen Zeiten sehr über die musikalischen Beiträge des Musikvereins gefreut haben und sich mit Applaus und Dankesruf bei den Musikerinnen und Musikern bedankten.

Vor dem Rathaus erhielten nicht nur die Lichtmessbesucher, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde eine musikalische Darbietung, bevor es zum Abschluss zum Weingut Kern ging. Am Mittag endete dann mit dem Einmarsch der Reiterinnen und Mühlskuchen auf dem Hof des Weinguts Kern beim Spielen des Napoleonlieds die Lichtmess-Veranstaltung.

Rund um den Marktplatz, im historischen Ortskern, stellten rund 20 Marktleute ihre Waren wie  Spielzeug, Textilien, Schmuck, Süßwaren, Gewürze und vieles mehr zum Kauf aus. Der Lichtmessmarkt war eine 3G-Veranstaltung.

Ein Dank geht an alle Beteiligten, die die Tradition unter Coronabedingungen halfen aufrecht zu erhalten.

Historischer Hintergrund

Die Mühlenbesitzer hatten im 12. Und 13. Jahrhundert einen jährlichen Mühlzins an das Stabsamt zu entrichten. Danach waren die zu liefernden Mühlkuchen ein Teil des Mühlzinses, den die jeweiligen Inhaber der Oberen und Unteren Mühle dem Kloster als ihrem Lehensherrn zu entrichten hatten. Irgendwann, wohl um die Zeit des 30-jährigen Krieges, wurde im Amthof (Pfleghof) ein Fest gefeiert, an dem die Knechte des Dorfes und der Mühlen teilnahmen. Bereits 1661 waren die Lichtmessreiter unterwegs, alles ledige Männer, die große Weißbrotlaibe, so genannten Mühlkuchen, an buchs- und bändergeschmückten Kreuzstangen mit sich trugen. Heute wird der Brauch nicht mehr so eng gesehen. So unterstützen nun auch ledige junge Frauen die männlichen Reiter.

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