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Kriminalstatistik 2024: Zahlen zu Einbruch, Gewalt und Betrug im Stadt und Landkreis

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Landkreis Karlsruhe, 02.04.25 | Das Polizeipräsidium Karlsruhe hat die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2024 vorgestellt. Die Zahl der registrierten Straftaten ist im Stadt- und Landkreis deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig bleiben bestimmte Deliktbereiche wie Gewalt gegen Einsatzkräfte oder Partnergewalt besorgniserregend stabil oder steigen sogar an.

Gesamtzahl der Straftaten sinkt, Aufklärungsquote leicht rückläufig

Polizeipräsidentin Caren Denner zieht ein gemischtes Fazit. Die Polizei habe in vielen Bereichen Erfolge erzielt – etwa beim Rückgang von Eigentums- und Betrugsdelikten. Gleichzeitig zeige der Anstieg bei Gewaltdelikten und Angriffen auf Einsatzkräfte die Notwendigkeit weiterer gemeinschaftlicher Anstrengungen im Bereich Prävention und gesellschaftlicher Verantwortung.

Im Jahr 2024 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe 42.398 Straftaten registriert – 2.027 Fälle weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 4,6 Prozent und liegt damit deutlich über dem Landesdurchschnitt (-1,2 %). Auch die sogenannte Häufigkeitszahl, also die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner, sank weiter von 5.820 auf 5.532. Damit belegt Karlsruhe im landesweiten Vergleich Platz 9 von 13 Polizeipräsidien.

Die Aufklärungsquote lag 2024 bei 59,7 Prozent und damit leicht unter dem Vorjahreswert (61,5 %) sowie unter dem Landesdurchschnitt (62,6 %).

Zusammenfassung der wichtigsten Veränderungen:

– Rückgang der Gesamtkriminalität um 4,6 %
– Aufklärungsquote leicht gesunken (59,7 %)
– Deutlicher Rückgang bei Rauschgiftdelikten (-50 %)
– Betrugsanrufe und Auslandsstraftaten stark rückläufig
– Wohnungseinbrüche steigen deutlich (+20 %)
– Mehr Gewalt gegen Einsatzkräfte (+13,9 %)
– Partnergewalt auf Zehnjahreshoch
– Straftaten gegen das Leben deutlich gestiegen (+17 Fälle)
– Cyberkriminalität sinkt weiter, aber mehr jugendliche Täter
– Gewalt im öffentlichen Raum bleibt stabil – Anstieg bei Messerangriffen

Kriminalitätslage nach Deliktsbereichen

Diebstahl bleibt häufigstes Delikt – trotz Rückgang der Fallzahlen

Diebstahlsdelikte machten mit 14.459 Fällen erneut den größten Anteil an der Gesamtkriminalität aus. Trotz eines Rückgangs um 266 Fälle blieb die Aufklärungsquote mit 31,4 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert (33,7 %).

Gewalt im öffentlichen Raum bleibt auf hohem Niveau – Messerangriffe steigen

Rund zehn Prozent der registrierten Straftaten im öffentlichen Raum zählten zur Aggressionskriminalität, die unter anderem Gewalt- und Körperverletzungsdelikte umfasst. Die Fallzahlen blieben nahezu konstant. 190 Straftaten wurden unter Beteiligung eines Messers verzeichnet – rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

Straßenkriminalität entwickelt sich regional unterschiedlich

Im Landkreis Karlsruhe stieg die Straßenkriminalität um 362 Fälle, während im Stadtkreis ein Rückgang um knapp fünf Prozent verzeichnet wurde. Betroffen sind Delikte auf öffentlichen Straßen, Plätzen, Wegen und im öffentlichen Nahverkehr.

Mehr Wohnungseinbrüche – Hälfte bleibt im Versuchsstadium

Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle stieg um mehr als 20 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert der letzten sieben Jahre. In etwa der Hälfte der Fälle blieb es beim Versuch. Häufig wurde organisiert und bandenmäßig vorgegangen, meist aus osteuropäischen Herkunftsregionen.

Betrügerische Anrufe deutlich zurückgegangen

Die Zahl der sogenannten Callcenter-Betrugsdelikte wie „Enkeltrick“ oder „falsche Polizeibeamte“ sank 2024 deutlich. Es wurden 72 Inlandsstraftaten registriert, von denen 15 vollendet wurden. Der verursachte Schaden lag bei knapp 520.000 Euro, deutlich weniger als die über zwei Millionen Euro im Vorjahr. Auch Auslandsdelikte gingen von 591 auf 389 Fälle zurück.

Körperverletzungsdelikte bleiben stabil – Aufklärungsquote sehr hoch

Die Fallzahlen im Bereich der Körperverletzungsdelikte blieben insgesamt stabil. Im Landkreis sank die Zahl um 5,5 Prozent, im Stadtkreis stieg sie um 1,7 Prozent. Die Zahl gefährlicher oder schwerer Körperverletzungen lag bei 1.006 Fällen – der vierthöchste Wert der letzten zehn Jahre. Die Aufklärungsquote lag bei 89,9 Prozent.

Sexualdelikte leicht rückläufig – digitale Delikte besonders gesunken

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gingen um 5,6 Prozent zurück. Besonders auffällig war der Rückgang bei der digitalen Verbreitung pornografischer Schriften (-23 %). Etwa ein Drittel der Sexualdelikte wurde im öffentlichen Raum verübt.

Straftaten gegen das Leben nehmen deutlich zu

Im Jahr 2024 wurden 36 Straftaten gegen das Leben registriert – 17 mehr als im Vorjahr. 19 davon blieben im Versuchsstadium. Die meisten Fälle ereigneten sich im familiären oder partnerschaftlichen Umfeld.

Rauschgiftkriminalität halbiert sich durch Teillegalisierung von Cannabis

Die Zahl der Rauschgiftdelikte sank infolge der Teillegalisierung von Cannabis im April 2024 um fast 50 Prozent. Der Rückgang ist insbesondere im Stadtkreis Karlsruhe spürbar, der über 61 Prozent der Fälle ausmachte. Es wurden elf drogenbedingte Todesfälle registriert (2023: neun).

Mehr Gewalt gegen Einsatzkräfte – auch bei alltäglichen Einsätzen

Die Zahl der Angriffe auf Polizeibeamtinnen und -beamte stieg um 13,9 Prozent auf 426 Fälle. Insgesamt wurden 858 Einsatzkräfte geschädigt, 249 von ihnen leicht, einer schwer verletzt. Zunehmend finden Angriffe auch bei Routineeinsätzen statt.

Partnergewalt erreicht Höchststand – Verbesserte Erfassung trägt mit bei

Mit 1.185 registrierten Fällen verzeichnete die Polizei einen neuen Höchstwert bei Fällen häuslicher Gewalt. Der Anstieg ist auch auf intensivere Schulungen und die seit 2021 eingerichtete Koordinierungsstelle zurückzuführen.

Cyberkriminalität geht weiter zurück – Tatverdächtige werden jünger

Die Cyberkriminalität sank um 12,3 Prozent. Gleichzeitig nahm die Zahl junger Tatverdächtiger zu: Rund ein Viertel war unter 21 Jahren, drei Viertel waren männlich.

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