1.10.2021 | Bereits am 19. September ist auf der kanarischen Insel La Palma der aktive Vulkan „Cumbre Vieja“ ausgebrochen. 50 Jahre lang hat dieser sich ruhig verhalten, doch auf Grund einer Reihe kleinerer Erdbeben kam es zum Ausbruch. Seit knapp 2 Wochen spuckt der Vulkankrater nun Feuer und Asche.
Ralf Nagel ist gebürtiger Bruchsaler, der seit 25 Jahren auf La Palma lebt und arbeitet. Er betreibt dort eine Gästeanlage für Touristen und berichtete uns exklusiv von der aktuellen Situation auf der Urlaubsinsel. Ströme von Lava fließen den Berg herunter und begraben alles, was ihnen im Weg steht. Viele Bewohner der Insel haben alles verloren. Ihr Zuhause, ihre Arbeit.
Zweiter Vulkanschlund öffnet sich auf La Palma
Nach unserem Telefongespräch heute Vormittag hat uns Ralf Nagel am Abend angerufen und von der Öffnung eines zweiten Vulkanschlunds berichtet: „Der neue Lavastrom bewegt sich etwa 400 Meter weiter nördlich auf das Industriegebiet Callejón de la Gata zu. Dies ist keine gute Nachricht, denn es können neue Infrastrukturen in Mitleidenschaft gezogen werden.“
Ralf Nagel hatte noch Glück. Seine Gästezimmer sind allesamt auf den Berg und die Lava gerichtet, der Strom fließt aber in 6 Kilometern Entfernung vorbei. Andere Regionen der Insel sind massiver betroffen. Rund 1.000 Häuser sind mittlerweile durch die Naturgewalt zerstört worden. Etliche weitere werden gerde von einem Ascheregen bedeckt.
Üblicherweise herrscht auf der Insel ein Nordwestwind, der die Asche aufs Meer hinausgeblasen hat. Vor einigen Tagen drehte aber der Wind und die Asche regnet nun auf die Insel. Ralf Nagel und seine Familie haben sich am heutigen Freitag, den 01. Oktober in den Norden der Insel nach Santo Domingo begeben. Hier wollen sie einige Zeit bleiben und die Situation abwarten. Denn aktuell sieht es so aus, als ob der Vulkan noch mehrere Wochen Feuer spucken würde. In einer solchen Lage könne man nicht vorausplanen, sondern müsse jeden einzelnen Tag neu bewerten.
Die Ferienanlage der Familie Nagel liegt ca. 5 km von der Ausbruchstelle des Vulkans an der gegenüberliegenden Bergflanke.
Auf Nachfrage der Landfunker-Redaktion erzählt uns Ralf Nagel von seiner Zukunftsprognose: Der Tourismus auf der Insel, die besonders während des deutschen Winters sehr beliebt ist, käme seiner Meinung nach für die nächsten eineinhalb bis zwei Jahre zum Erliegen. Und auch die nächsten 10 Jahre würden die Auswirkungen des Ausbruchs noch zu spüren sein.
Viele junge Spanier verließen die Insel aktuell, um an einem anderen Ort bessere Jobchancen zu haben. Ein Bekannter von Ralf Nagel, ebenfalls deutscher Zuwanderer, habe alles verloren und verließe nun die Insel – ohne Absicht, wieder zurückzukehren.
Unmittelbar vor unserem Kontakt zu Ralf Nagel erhielt er die Information, dass sich eventuell noch ein weiterer Krater neben dem ersten bilden könnte. Wenn dieser ausbricht könnte er noch weitere Teile der Insel, die aktuell noch verschont blieben, unter sich begraben. Das würde für weitere tausende Menschen den Existenzverlust bedeuten.
Noch ist Ralf Nagel verschont geblieben von den Auswirkungen der Naturkatastrophe. Er bittet auch nicht um Spenden oder Hilfen für sich, seine Familie oder seine Gästeanlage. In Gedanken ist er bei all den Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben oder noch darum bangen.
K(l)eine Sensation bei KraichgauTV
K(l)eine Sensationen bei KraichgauTV!
Ja, Sie haben richtig gelesen, keine oder kleine Sensationen sind unser Metier!
Während der große, gut situierte Landessender SWR sich die echten Sensationen im Ländle pflücken kann und bei seinen seltenen Besuchen mit Pomp und großem Mitarbeiterstab sogar von der örtlichen Tageszeitung lobend erwähnt wird, arbeiten unsere Kameraleute und Reporter mit bescheideneren Mitteln die deutlich bescheideneren Geschehnisse und Events vor Ort auf. Dies dafür regelmäßig und Woche für Woche mit viel Engagement. Nicht sensationsheischend, sondern einfach liebe- und respektvoll berichtend von dem, womit sich die Bewohner in unserer Region beschäftigen.
Manche „belächeln“ die Themenauswahl auf unserem Sender, wenn sie uns und unsere Region mit den Großen vergleichen. Andere ignorieren uns ganz, wie zum Beispiel die Verwaltung der Stadt Bruchsal, die seit Jahren keine Zeile für KraichgauTV übrig hat, wenn es darum geht unterstützend auf unseren Sender bzw. unser Programm hinzuweisen.
Es ist wie so oft, was zählt schon der Prophet im eigenen Land …
Wir vom TV-Team hoffen, Sie interessiere sich weiter für die k(l)einen Sensation aus unserer Region.
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