Foto: G.Chua-Tran

Weltfrauentag | Frau oder nicht Frau – ist das die Frage? (Archiv 2021)

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07.03.2021 | Am Montag den 8. März ist Weltfrauentag. Es stellt sich die Frage, worüber man sprechen soll.

Spricht man darüber, dass der Frauenanteil im Parlament Ruandas bei 61,3% (Stand 1. Januar 2021) liegt, in Deutschland hingegen nur bei 31,5%? Spricht man über Frauenrechte und die Vergütung ihrer Arbeit weltweit? Über das Gendern? Spricht man über das „neue Selbstbewusstsein“ junger Frauen in den Sozialen Medien? Oder über die Grenzen zwischen Feminismus und modernen „Rollenbildern“, die im Grunde alte Stereotype neu verpacken? Über die Verantwortung für die Mädchen der nächsten Generation, derer sich Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, bewusst sein sollten?

Abstrakte Zahlen oder lebendige Menschen?
Wenn ich an den Weltfrauentag denke, dann sind es nicht Zahlen, die mir einfallen oder der Auftritt von Frauen in der Öffentlichkeit. Ich denke an meine Großmutter, die nach dem zweiten Weltkrieg die Ärmel hochkrempelte und Trümmer beseitigte, um Geld zu verdienen. Die für ihre Verwandten Lebensmittel und andere Güter im Zug in den Osten schmuggelte, wenn sie sie besuchte. Die ihre ganze Familie versorgte, weil sie die einzige mit Arbeit war. Ich denke an Emilia Cumbane aus Mosambik, an Margarete Steiff, die Physikerin Andrea Ghez und Greta Thunberg. Oder an die Bruslerinnen Babette Ihle und Hedwig Leppert und an die vielen kompetenten (weiblichen) Vorgesetzten, die ich hatte und habe.

Das Geheimnis der Denkwürdigkeit…
All dies sind Frauen, die nie viel Aufhebens darum machten, dass sie Frauen waren oder sind, sondern die Dinge einfach anpackten. Frauen, denen es nicht wichtig war, selbst in der Öffentlichkeit zu stehen. Vielmehr war es ihnen wichtig, eine Sache, einen Gedanken oder eine Entwicklung voranzubringen. Es sind Frauen, deren eigenes Geschlecht für sie schlicht irrelevant war oder ist – sei es in ihren Taten oder aber auch im Umgang mit Männern. Ganz unabhängig davon, wie man ihre Taten vielleicht bewerten mag.

Ich denke auch an die vielen Männer, die damit kein Problem haben. Für die das Geschlecht ebensowenig eine Rolle spielt. Aber auch an Frauen in Führungspositionen, die weibliche Konkurrenz nicht gerne sehen, denn auch so etwas gibt es. Und an die vielen Frauen, denen es in ihrer Gesellschaft weniger gut geht, als es bei mir der Fall ist, und sich trotzdem nicht unterkriegen lassen.

Symbolbild. Der Anemonenfisch, oder auch Clownfisch, ist ein sogenannter Heramphrodith. Das heißt, er ist in seinem Geschlecht nicht festgelegt.

Ach, Frau, Mann. Das sind doch bürgerliche Kategorien.
Vielleicht ist es an der Zeit, dem Beispiel all dieser Menschen zu folgen, weniger zu reden und die Dinge, die einem wichtig erscheinen, einfach selbst anzupacken. Denn all diese Beispiele zeigen auch, dass es am Ende doch egal ist, welches Geschlecht man hat. Was zählt, sind die Ergebnisse unseres Tuns.

Geschrieben von D. E. 

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