In aller Kürze
– Sechs Angeklagte verurteilt, bis zu sieben Jahre Haft
– Bargeldversteck mit 600.000 Euro in Waschmaschine entdeckt
– Vermögenswerte in Millionenhöhe eingezogen
Karlsruhe, 02.2025 | Ein groß angelegter Einsatz des Hauptzollamts Karlsruhe hat ein kriminelles Netzwerk von Scheinunternehmen auffliegen lassen. Sechs Angeklagte wurden nun vom Landgericht Mannheim zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Ermittlungen deckten einen Sozialkassenschaden von rund neun Millionen Euro auf.
Zoll-Ermittlungen decken massiven Sozialbetrug auf
Bereits Anfang 2023 nahm das Hauptzollamt Karlsruhe Ermittlungen auf, nachdem über die Financial Intelligence Unit (FIU) auffällige Geldströme gemeldet wurden. Die Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit setzte daraufhin über 350 Zollbeamte ein, um das betrügerische Netzwerk aufzudecken. Im Zentrum der Ermittlungen stand ein Geflecht aus Firmen, die Scheinrechnungen ausstellten, um Schwarzlöhne zu verschleiern.
Die Betreiber täuschten wirtschaftliche Aktivität vor, um illegale Zahlungen zu ermöglichen und sich selbst zu bereichern. Bei Durchsuchungen entdeckten Ermittler Bargeldverstecke, darunter eine Waschmaschine mit über 600.000 Euro.
Lange Haftstrafen für Schwarzarbeiter-Netzwerk
Das Landgericht Mannheim sprach gegen vier Hauptangeklagte Freiheitsstrafen zwischen drei und sieben Jahren aus. Zwei weitere Angeklagte erhielten Bewährungsstrafen sowie Auflagen von 100 bis 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Zusätzlich wurden Millionenbeträge an Vermögenswerten eingezogen.
„Ein deutliches Signal gegen organisierte Schwarzarbeit“, betonte Alina Holm, Sprecherin des Hauptzollamts Karlsruhe. „Die Ermittlungen haben das betrügerische Netzwerk zerschlagen.“
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.