In aller Kürze
• 350 Kräfte übten Hand in Hand
• Abläufe und Funkwege im Test
Graben-Neudorf, 19.07.25 | Von der Ersthelferin bis zum Einsatzleiter – alle zeigten in den Vormittagsstunden dieselbe Leidenschaft: Leben retten. Mit anerkennenswertem Engagement verfolgen die Feuerwehren, Rettungsdienste, Polizeien und Hilfsorganisationen des Landkreises Karlsruhe ihr Ziel, immer einen Schritt schneller und sicherer zu sein, wenn der Ausnahmezustand Wirklichkeit wird.
Busunglück als realistische Herausforderung
Zwischen Graben-Neudorf und Stutensee-Friedrichstal inszenierten die Organisatoren einen schweren Zusammenstoß eines Linienbusses mit mehreren Pkw. Über 50 Verletztendarsteller lagen verteilt auf der engen Kreisstraße, Rettungsleitstellen lösten Vollalarm aus, Sirenen durchschnitten die Sommerhitze.
Der sogenannte „Massenanfall von Verletzten“ zwang die eintreffenden Teams, binnen Minuten zu triagieren, lebensbedrohliche Blutungen zu stoppen und eine mobile Behandlungsstelle aufzubauen.
350 Kräfte rücken im Minutentakt an
Hilfskonvois aus 13 Feuerwehren, dem Rettungsdienst, Sanitäts- und Betreuungszügen sowie der Polizei füllten die provisorischen Anrückzonen. Einsatzleitwagen koordinierten Materialschleusen, Bereitschaftsärzte entschieden über Transportprioritäten, und Krankenhauskoordinatoren synchronisierten freie Schockräume.
Selbst die Psychosoziale Notfallversorgung hatte eigene Zelte für unverletzte Beteiligte und Angehörige eingerichtet.
Kommunikation ist der rote Faden
Damit jeder Griff saß, trainierten die Führungsebenen Funkdisziplin, Lagemeldungen und digitale Lagekarten in Echtzeit. Beobachter protokollierten jede Entscheidung, um nach der Übung Stärken und Optimierungspotenziale zu ermitteln.
Parallel erprobte die Leitstelle alternative Alarmierungswege, falls Netzlast oder Stromausfall die regulären Kanäle beeinträchtigen sollten.
Freiwillige Statisten sorgen für Authentizität
Dutzende Ehrenamtliche, geschminkt mit täuschend echten Wunden, machten jede Versorgungslage spürbar. Sie schrien, stolperten, simulierten Schock – und halfen so den Profis, Stressresistenz unter Echtbedingungen auf die Probe zu stellen.
Die realitätsnahe Darstellung verlangte auch von den Kräften eine lückenlose Dokumentation der Verletztenströme – ein Kernthema bei Großschadenslagen.
Lehren für den Ernstfall gezogen
Noch vor Ort startete die erste Auswertung. Erste Rückmeldungen zeigen: Die Schnittstellen zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst haben sich verbessert, Übergabe- und Funkzeiten verkürzten sich. Detailanalysen folgen in den kommenden Wochen, um das gelernte Wissen flächendeckend zu verankern.
Mit #laesus2025 untermauert der Landkreis Karlsruhe den Anspruch, seine Bevölkerung im Ernstfall bestmöglich zu schützen.
Woher kommt der Name #laesus?
Bestimmt haben SIe schon mal gehört, das jemand ein lädiertes Knie hat? Der Name #laesus2025 kombiniert ein lateinisches Wort für „Verletzter“ mit dem Übungsjahr. Er spiegelt damit exakt das Ziel der Großübung: das koordinierte Versorgen vieler Verletzter zu trainieren – und ist gleichzeitig kurz, prägnant und social-media-tauglich.