Foto: FFW Bruchsal T. Czemmel

Rettet Batman! Die Feuerwehr in tierischer Mission

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Bruchsal, 16.08.25 | Es ist noch dunkel, die Nacht war voller Beutezüge – und eine kleine Fledermaus sucht nur eins: einen Platz für den wohlverdienten Tagesschlaf. Doch ihre Wahl fiel unglücklich aus. Wenige Stunden später würde der Flattermann im Rampenlicht der Sonne hängen. Ort des Geschehnisses: Das Bruchsaler Feuerwehrhaus in der Bahnstadt.

Im Dunkeln sah der ausgesuchte Schlafplatz für die Nachtjägerin wohl gar nicht so schlecht aus: rauer Putz, gute Grifffläche, keine direkte Störung. Dass genau hier bald die Sonne unbarmherzig auf die Fassade knallen würde, konnte der kleine Flieger nicht ahnen. Für eine Fledermaus bedeutet so ein Platz in der aktuellen Tageshitze nur leider: Lebensgefahr!

Die Retter im Morgengrauen

Statt Löschschlauch und Atemschutzgerät griffen die Feuerwehrleute diesmal zum Telefon. Über die NABU-Fledermaushotline wurde eine Fachkraft der unteren Naturschutzbehörde hinzugezogen. Sie nahm das Tier, es handelte sich um eine Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) oder Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus), vorsichtig in Empfang, untersuchte es und so wachgerüttelt, flog das Tier in einen nahegelegenen Unterschlupf. Zuhause ist es vermutlich in der extra eingerichteten Fledermaus-Unterkunft beim gegenüberliegenden Studentenwohnheim STAGE76.

 

Das Stage76 in Bruchsal | Am oberen Ende der Solaranlage befinden sich zwei Einflugschneisen für extra angelegte Fledermaus-Nistbereiche

 

Fledermäuse – unterschätzte Nachbarn

Fledermäuse genießen nicht den besten Ruf. Sie werden mit Vampirgeschichten und Schauerromantik verbunden. In Wirklichkeit sind sie nützliche Insektenjäger. Eine einzige Zwergfledermaus vertilgt in einer Sommernacht mehrere Tausend Mücken, Käfer und Nachtfalter. Sie tragen damit zur natürlichen Regulation von Insektenpopulationen bei – auch dort, wo Menschen unter starkem Mückenaufkommen leiden würden.

Insektensterben und Fledermäuse?

Fledermäuse sind keine Gefahr für die Artenvielfalt, sondern selbst Opfer des Insektensterbens. Durch Pestizideinsatz, Flächenversiegelung und den Verlust naturnaher Lebensräume fehlt zunehmend Nahrung. Deshalb stehen fast alle europäischen Arten unter strengem Schutz und gelten vielerorts als gefährdet.

Als Stadtbewohner sind sie zugleich nützliche Mitbewohner: Sie reduzieren Insekten auf natürliche Weise und nutzen Dachspalten oder Nistkästen als Quartiere. Ihr Vorkommen gilt als Indikator für ein noch funktionierendes Ökosystem – wo Fledermäuse leben, gibt es auch noch genügend Insektenvielfalt.

Fledermäuse ernähren sich aber hauptsächlich von Masseninsekten wie Stechmücken, Schnaken, Faltern und Nachtfluginsekten. Viele davon sind – anders als bedrohte Arten – weit verbreitet und vermehren sich rasant.

Mehr Informationen: NABU – Fledermäuse

Was tun, wenn die Batmaus bei Ihnen über-„tagen“ will?

Wer eine Fledermaus im Haus entdeckt, sollte Ruhe bewahren. Kann das Tier einfach an dieser Stelle bleiben oder sollte es geschützt werden. Wenn anfassen, dann mit Handschuhen. Ein dunkles, stilles Örtchen und abends ein geöffnetes Fenster reichen aus, damit der Gast von allein wieder hinausfindet. Wer unsicher ist, kann sich jederzeit an den NABU oder die Naturschutzbehörde wenden.

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