Der Fleischgroßhändler aus Kronau war den Kontrolleuren wiederholt durch hygienische Mängel und irreführende Produktangaben aufgefallen. Die Schliessung wirft nun unweigerlich Fragen auf, nicht nur zur Verlässlichkeit der Lebensmittelversorgung, sondern auch zu den Konsequenzen für die vielen kleinen Fastfood-Restaurants, die bei diesen Großhändlern ihre Ware bezogen haben.
Und jetzt? Unwohlsein bei der nächsten Bestellung?
Ein Landfunker-Kommentar
Dönerbuden, Pizzerien, chinesische Schnellrestaurants sind beliebt wegen des schnellen, günstigen Genusses. Sie sind Symbole der urbanen Vielfalt und bedienen das Bedürfnis nach Komfort und Geschwindigkeit in unserem hektischen Alltag. Doch die jüngsten Ereignisse um den Fleischgroßhändler „Elpa Food“ werfen einen dunklen Schatten auf diese liebgewonnene Normalität.
Es ist mehr als nur ein Hauch von Unwohlsein, der uns beschleicht, wenn wir vor der Theke stehen und unseren nächsten Döner bestellen. Natürlich wissen wir, dass die meisten dieser kleinen Restaurants ihre Gäste mit größter Sorgfalt und Respekt behandeln. Sie halten ihre Läden sauber und ihre Dienstleistungen professionell. Das macht keinen Unterschied zu anderen Restaurants jeder Klasse. Mit den Ausnahmen, die dann über die sogenannte „Ekelliste“ des Landratsamts bekannt und danach meist behoben werden.
Aber die Vorstellung, dass selbst ein sauberes und gepflegtes Restaurant Fleisch, Fisch, Käse, Wurst von einem problematischen Großhändler beziehen könnte, macht nachdenklich. Oder produziert Verdrängung.
Die Anziehungskraft unserer Schnellrestaurants wird bestehen bleiben. Menschen sind Gewohnheitstiere und vergesslich; wir kehren zu unseren liebgewonnenen Routinen zurück, selbst wenn Zweifel im Raum stehen. Vielleicht liegt es an der Vertrautheit dieser Orte oder an der einfachen Freude eines schnellen, schmackhaften Essens.
Ob wir als Verbraucher durch bewusste Entscheidungen dazu beitragen können, Veränderungen auszulösen? Wenn es um schnelles und günstiges Essen geht? Eher nicht!
Und deshalb ist die Arbeit der Lebensmittelkontrolleure so wichtig.
Zum Thema:
Gespräch mit Joachim Thierer, Leiter des Amtes für Veterinärmedizin und Lebensmittelüberwachung beim Landratsamt Karlsruhe. Er kümmert sich nicht nur um korrekte Tierhaltung, sonder schaut überall dort genau hin, wo es um Lebensmittel geht.