Bürgermeister Christian Eheim beantwortete Fragen von Bürgerinnen und Bürgern. (Foto: Nathalie Rösch)

GRABEN-NEUDORF | Großer Zuspruch bei Einwohnerversammlung

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8.12.23 | Rund 200 Bürgerinnen und Bürger folgten am 28. November der Einladung von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung zur Einwohnerversammlung in der Pestalozzihalle. Die von SWR-Journalist Mathias Zurawski moderierte Veranstaltung bot die Gelegenheit zum Austausch und zur Information.

Bürgermeister Christian Eheim berichtete zunächst über die aktuelle Entwicklung der Gemeinde. Im wirtschaftlichen Bereich betonte er die bedeutenden Investitionen örtlicher Unternehmen wie SEW-EURODRIVE mit der neuen „Halle Nord“ und dem SEW-Bildungszentrum sowie Braun Metall mit der Erweiterung der Produktionsflächen am Standort Graben-Neudorf. „Ob Handwerk, mittelständische Unternehmen oder Industrie, der Wirtschaftsstandort Graben-Neudorf entwickelt sich trotz Pandemie und Krisen gut“, so Bürgermeister Christian Eheim. Er sei dem Gemeinderat und den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung dankbar dafür, dass die Investitionen örtlicher Unternehmen mit schnellen Genehmigungsverfahren möglich gemacht wurden. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial habe Graben-Neudorf große Fortschritte im Jahr 2023 gemacht. „Die Tagespflege und das betreute Wohnen mit Service für Senioren in der neuen Ortsmitte sind wichtige neue Angebote.“ Besonders hob Bürgermeister Christian Eheim die Schlüsselübergabe für den Begegnungsort „Sofienhof“ in der Sofienstraße hervor. Dort plant der Verein „Sorgende Gemeinde Graben-Neudorf e.V.“ einen offenen Begegnungsort für alle Generationen. Wichtig sei es, künftig auch im Ortsteil Neudorf ein betreutes Wohnen für Senioren und einen Begegnungsorte vergleichbar mit dem „Sofienhof“ zu schaffen. Mit der Ansiedlung der neuen internistischen Hausarztpraxis in der neuen Ortsmitte werde im neuen Jahr außerdem die hausärztliche Versorgung verbessert. „Ein Grund zur Freude, denn es gibt fast nichts wichtigeres als die hausärztliche Versorgung“, so Bürgermeister Christian Eheim. Auch beim Umwelt- und Klimaschutz hat sich in der Gemeinde viel getan. Ein erfolgreiches Förderprogramm der Gemeinde für Bürger, das Unterstützung für eigene Photovoltaikanlagen, Wallboxen, Entsiegelungen von Flächen und mehr bietet, sowie die Erweiterung des Car-Sharing-Angebots sind wichtige Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes und der umweltfreundlichen Mobilität.

Bürgermeister Christian Eheim berichtete auch über drei künftige Projekte in der Gemeinde. So befassen sich Rat und Verwaltung derzeit mit Sanierung der Pestalozzihalle, der Vollendung der neuen Ortsmitte und dem Neubau der Erich-Kästner-Grundschule und des Kindergartens St. Theresia. „Alle Projekte befinden sich noch in der Planungsphase. Für alle Projekte wollen wir Fördermittel von Bund und Land sichern“, so Bürgermeister Christian Eheim.

Im Bereich der neuen Ortsmitte liege seit diesem Jahr der Siegerentwurf eines vom Gemeinderat beschlossenen Architektenwettbewerbs vor. Der Entwurf bietet Vorschläge für die Umgestaltung der Hauptstraße, die Gestaltung des künftigen Marktplatzes, den Umbau des Bahnhofsvorplatzes und für den Lern- und Begegnungsort in der Ortsmitte. Die Entscheidung welche Teile des Projekts in welchem Zeitraum umgesetzt werden, stehe erst Ende nächsten Jahres im Gemeinderat an. Die Gemeinde hat beim Land die Errichtung eines Sanierungsgebietes „Sandfeld/Mitte“ beantragt. Bei einer Bewilligung könnten die künftigen Projekte in der Ortsmitte mit Landes- und Bundesmitteln gefördert werden.

Beim Neubau von Erich-Kästner-Grundschule und Kindergarten St. Theresia überprüfen Planungsbüro und Gemeinderat derzeit noch verschiedene mögliche Varianten. „Wir stehen ganz am Anfang des Planungsprozesses“, so Bürgermeister Christian Eheim. Für den ab 2026 bundesweit geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung im Grundschulalter müsse die Gemeinde entsprechende Räume und eine Mensa an der EKS schaffen. „Diese Räume werden von Bund und Land mit 70 Prozent Zuschuss gefördert“, so Bürgermeister Christian Eheim. Abriss und Neubau des eigentlichen Schulhauses der EKS seien hingegen an hohe Hürden beim Land Baden-Württemberg geknüpft und es stünden nur geringe Fördermittel in Aussicht: „Deshalb prüfen Rat und Verwaltung nun verschiedene Varianten. Unser Ziel ist es, möglichst alle zur Verfügung stehenden Fördermittel optimal auszuschöpfen.“ In Frage kommen derzeit ein Neubau auf dem bestehenden Schulgelände, der auch in zwei Schritten erfolgen könne. Die zweite Variante, ein Neubau von Schule, Kindergarten und einer Schulsporthalle auf dem Festplatz werde ebenfalls geprüft.

Die Sanierung der Pestalozzihalle bezeichnete Bürgermeister Christian Eheim als „Herzensangelegenheit“. Schließlich sei die Halle „die gute Stube“ der Gemeinde. Nach bald 40 Jahren sei eine Generalsanierung der Halle notwendig. Fördermittel in Höhe von 4 Millionen Euro wurden beim Bund bereits von der Gemeinde beantragt.

Bei der kommunalen Wärmeplanung habe die Gemeinde ihre Hausaufgaben gemacht, erläuterte Bürgermeister Christian Eheim. So liegt die Wärmeplanung bereits seit 2022 vor. Diese ist aber nur eine grobe Betrachtung über potenzielle Ausbaugebiete eines Wärmenetzes. „Bis wirklich ein großes Wärmenetz entsteht, vergehen viele Jahre“, so Bürgermeister Christian Eheim. Die von der „großen Politik“ in Berlin und Stuttgart geweckten Erwartungen gelte es einzuordnen.

Die kommunale Wärmeplanung der Gemeinde berücksichtige zwei Szenarien. „Szenario 1“ gehe davon aus, dass die Tiefengeothermiebohrung der Deutschen Erdwärme GmbH gelingt und der Gemeinde damit eine große Wärmequelle zur Verfügung steht. „Szenario 2“ bilde den „baden-württembergischen Normalfall“ ab. In diesem Fall müsste die Gemeinde Wärmenetze nicht mit Geothermie, sondern mit Heizzentralen bespeisen. Wichtig sei in der von Medien angefeuerten „Heizungsdebatte“ für Aufklärung zu sorgen. Deshalb bietet die Gemeinde Graben-Neudorf über ihr Klimaschutzförderprogramm eine neutrale und kostenlose Erstberatung durch Energieberater Peter Geißler an. Bereits 80 solcher Beratungen seien im laufenden Jahr durchgeführt worden.

Die Bürgerrunde nutzte die Gelegenheit, Fragen zu den Themen Wärmenetze, Gemeindeentwicklungskonzept, Parkplätze und dem Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe zu stellen. Im Anschluss blieb viel Zeit für Gespräche mit Gemeinderäten, Amtsleitern und Informationsständen verschiedener Organisationen, die die Veranstaltung ergänzten.

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