Flehingen, 26.04.25 | Es riecht nach Rindenmulch. Noch spiegeln sich nur Wolken in den Regenpfützen am Boden des leeren Beckens beim Naturerlebnisbad Flehingen. Kein Wasser plätschert, keine Sonnenliege ist aufgestellt. Doch hebt man den Blick über den Beckenrand hinaus, sieht man überall Aktion und Bewegung, Kinder und Jugendliche arbeiten Hand in Hand daran, das ganze Bad fit für den Sommer 2025 zu machen.
Ein Samstag zwischen Laub, Mulch und „Krokätte mit Soß“
Es wird geackert, gelacht und kräftig angepackt: Eine Gruppe junger Helfer zieht Laubhaufen zusammen, eine andere verteilt auf den Beeten Rindenmulch, damit Unkraut keine Chance hat. Entlang der Wege werden Rasenkanten akribisch von Gras befreit. Mit Fugenkratzern und Besen rücken sie dem Moos zwischen den Pflastersteinen zu Leibe. Zwischen den Aufgaben gibt es kurze Abstimmungen, ein Klaps auf die Schulter, ein Schluck Wasser und in der Mittagspause einen ordentliche Verpflegung mit Frikadelle, Soß‘ und leckeren Kroketten.
Ute Antoni: „Man sieht, was möglich ist, wenn Ideen und Spaß zusammenkommen“
Mittendrin organisiert Ute Antoni das Geschehen. Sie ist Vorsitzende des Fördervereins „77plus“ und eine der Ideengeberinnen der Aktion, bei der nicht nur darum geht, das Bad vom Winter zu befreien. Auf die Frage, was sie an diesem Tag besonders freut, antwortet sie ohne Zögern: „Diese Energie hier! Alle helfen mit. Es ist einfach toll zu sehen, wie selbstverständlich die jungen Leute mit anpacken. Man sieht, was möglich ist, wenn Ideen und Spaß zusammenkommen.“
Eine Belohnung, die nicht aus Papier ist
Für jeden der jungen Akteure gibt es eine Jahreskarte für die beiden Bäder der Gemeinde: Das Naturerlebnisbad und das Filple-Bad. Wenn man mindestens zwei Samstage dabei war. Aber wer genau hinschaut, merkt: Der eigentliche Lohn ist der Stolz, Teil dieser Aktion zu sein, an einer großen Sache mitgewirkt zu haben. Der Sommer kann jetzt kommen, dank mir, dank uns!
In wenigen Wochen wird das Wasser eingelassen. Und wenn dann Familien aus Flehingen, Oberderdingen, Sulzfeld und Umgebung im Wasser planschen, werden viele dieser Jugendlichen wissen: Auch ihr Schwitzen, Zupfen, Jäten und Schippen hat den Badesommer in Flehingen erst möglich gemacht.
Am Ende des Tages sitzen alle auf der großen Bank, die Arbeitshosen voller Mulch und Erde. Lachen. Müde, aber zufrieden. Mit dieser Initiative trifft der Verein den Nerv der Zeit: Statt ständig nur Forderungen zu stellen, wird selbst angepackt – und der Erfolg zeigt sich nicht nur in einem blitzsauberen Bad, sondern auch im Spaß etwas Großes gemeinsam geschafft zu haben …
… meint der Landfunker.
Weitere Infos zum Förderverein:
Förderverein 77plus – Unser Bad soll älter werden e.V.