04.04.2020 | Die Helfer des Malteser Hilfsdienst e.V. staunten nicht schlecht, als sie am 02.03. an der hölzernen Tür zu ihrem Ausbildungskeller einen Zettel mit folgender Nachricht vorfanden: „Vor über 75 Jahren hat mir dieser Keller das Leben gerettet!“
Der Zettel war mit einem feierlichen Rahmen bedruckt und handschriftlich von „Hans-Dieter“ signiert. Der Nachricht waren die Worte: „Danke! mehr kann ich dazu nicht sagen.“ angefügt.
Der Keller als Lebensretter
1440 wurde der Keller als fürstbischöflicher Weinkeller erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Keller zu einem Luftschutzraum umfunktioniert und schütze die Zivilbevölkerung – unter ihr Hans-Dieter – sowie die Feuerwehrleute der Stadt Bruchsal am 1. März 1945 vor der Bombardierung der Stadt.
Haupt-Ziel der Bombardierung war das dicht besiedelte Stadtzentrum, in dem sich die heutigen Räumlichkeiten der Caritas und des Malteser Hilfsdienstes befinden. Über 1.000 Menschen verloren bei diesem Angriff ihr Leben.
Heutige Nutzung des Kellers
Nach der Jahrtausendwende renovierte der Malteser Hilfsdients e.V. den Keller in mühevoller Detailarbeit und machte ihn zu dem, was er heute ist. Neben der Nutzung als Besprechungsraum dient der Keller als Schulungsstätte für Erste-Hilfe-Kurse und zudem als Unterrichtsraum für Erstorientierungskurse für geflüchtete Menschen aus Kriegsgebieten.
Wer kennt Hans-Dieter?
Die Malteser hätten sich gerne persönlich mit Hans-Dieter unterhalten und ihm den Keller in seinem heutigen Zustand gezeigt. Leider hat er außer seinem Namen keine weiteren Hinweise über seine Identität oder seinen derzeitigen Aufenthaltsort hinterlassen.
