Bruchsal, 31.07.25 | „Die Revolution von 1848/49 versetzte auch die Stadt Bruchsal in Aufruhr“ – davon konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Eingangsklassen des Wirtschaftsgymnasiums an der HLA Bruchsal beim Projekttag Demokratiegeschichte in Bruchsal am 25. Juli selbst ein Bild machen.
Einführung in das Thema durch OStD Hirsch und Gerd Rinck
OStD Hirsch eröffnete den Projekttag und begrüßte ausdrücklich das Engagement seiner Schule für die Demokratiebildung. Gerd Rinck, langjähriger Lehrer und mittlerweile Lehrbeauftragter für kommunale Demokratie und regionale Geschichte an der HLA, führte mit einem Impulsvortrag in das Thema ein. Er betonte die besondere Bedeutung der Revolution von 1848/49, insbesondere in Baden, für die Entstehung unseres heutigen freiheitlich-demokratischen Systems. Durch den Mut und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger seien in schwierigen Zeiten die Grundlagen für die heute geltenden Grundrechte und die politische Mitwirkung der Bevölkerung geschaffen worden – Werte, die für uns heute selbstverständlich erscheinen.
Gruppenarbeit mit Fokus auf lokale Persönlichkeiten
In arbeitsteiliger Gruppenarbeit setzten sich die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihrer Fachlehrkräfte mit zentralen Persönlichkeiten der badischen Revolution auseinander – darunter Franz Sigel, Lorenz Brentano, Amalie und Gustav Struve sowie Heinrich Hetterich. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem lokalen Bezug zur Stadt Bruchsal.
Virtueller Stadtrundgang mit Rainer Kaufmann
Rainer Kaufmann, Vorsitzender des Fördervereins Demokratiegeschichte in Bruchsal, nahm die HLA-Schülerinnen und -Schüler in einem spannenden und kurzweiligen Vortrag mit auf einen virtuellen Stadtrundgang. Er verknüpfte geschickt die historischen Akteure mit konkreten Orten in Bruchsal. Die Route führte vom Schloss über die Justizvollzugsanstalt zum heutigen Gasthaus „Zum Bären“ – dem ehemaligen Hetterich’schen Bierhaus – vorbei am früheren Schlossgymnasium, das Franz Sigel einst besuchte, in die Huttenstraße zum Wohnhaus von Lorenz Brentano. Von dort ging es weiter zum Bergfried, auf dessen Gelände sich einst das Männerzuchthaus sowie die Weiberstrafanstalt befanden.
Demokratiegeschichte vor Ort erleben
Im Anschluss an die virtuelle Runde machten sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften selbst auf den „Weg der Demokratiegeschichte in Bruchsal“, begleitet von sachkundigen Erläuterungen durch Herrn Kaufmann.
Ein gelungener Abschluss
Zwar etwas erschöpft, aber bereichert um viele eindrucksvolle Einblicke in die Demokratiegeschichte, kehrten die Schülerinnen und Schüler schließlich in die Aula der HLA zurück. Dort schloss Eileen Rapport, Vorsitzende der Fachschaft Geschichte mit Gemeinschaftskunde, den Projekttag offiziell ab – nicht ohne allen Beteiligten herzlich zu danken: den engagierten Schülerinnen und Schülern sowie den Fachlehrkräften, dem Lehrbeauftragten Gerd Rinck und dem Referenten Rainer Kaufmann. Der Projekttag verdeutlichte eindrucksvoll, wie lebendig und greifbar Demokratiegeschichte auch auf lokaler Ebene vermittelt werden kann.