Bruchsal, 19.09.25 | Wer einmal aus dem Tiefschlaf in die Feuerwehrstiefel gesprungen ist, weiß, dass Einsatzbereitschaft nicht nur ein Wort ist – sondern ein Zustand.
Sie denken bei Feuerwehr an Flammen, Chaos, Unfall, Schwerverletzte?
Dann sehen Sie nur das Bild für die großen Schlagzeilen. Was Sie nicht sehen: die Einsätze, bei denen es nicht brennt, aber jemand Hilfe braucht. Dreizehn (Klein-)Einsätze verzeichnete die Feuerwehr Bruchsal allein in den letzten fünf Tagen. Keiner davon war ein klassischer Großrettungseinsatz. Stattdessen: fehlalarmierende Brandmeldeanlagen, verschlossene Wohnungstüren, ein Hund im Auto, ein Dixi-Klo in Flammen. Nicht spektakulär – aber real, belastend, fordernd.
Beispielwoche: 13 Mal ausgerückt
Dreimal in einer Nacht raus – wegen technischer Fehlalarme. Zweimal mittags zu Notfalltüröffnungen, bei denen doch niemand Hilfe brauchte.
Bruchsal von Mo – Do
• Am Mantel – 14.09., 22:37 – BMA, Fehlalarm
• Amalienstraße – 15.09., 11:26 – Türöffnung, Person tot
• Obergrombach – 15.09., 16:04 – Türöffnung, Hausnotruf
• Huttenstraße – 16.09., 13:41 – BMA, angebrannte Speisen
• Schwimmbadstraße – 17.09., 00:37 – Personenrettung, Drehleiter
• Untergrombach – 17.09., 16:09 – Türöffnung, Kind sperrt Mutter aus
• Schlossstraße – 17.09., 16:30 – Türöffnung, keine Maßnahmen
• Am Mantel – 18.09., 00:02 – BMA, Rauchansaugsystem
• Industriestraße – 18.09., 00:32 – BMA, Sprinkleranlage
• Richard-Wagner-Str. – 18.09., 9:06 – Flächenbrand, Kompost
• Amalienstraße – 18.09., 10:18 – Tierrettung, Hund im Auto
• Heidelsheim – 18.09., 15:02 – Türöffnung, kein Einsatz nötig
• Bannweideweg – 18.09., 16:38 – Kleinbrand, Dixi-WC
Und einmal war alles zu spät: Am Montag in der Amalienstraße. Die Feuerwehr öffnete die Tür, der Rettungsdienst konnte nur noch den Tod der Person feststellen.
Wenn nicht darüber berichtet wird, heißt das nicht, dass es nichts zu erzählen gibt.
Notfalltüröffnungen waren diese Woche ein Schwerpunkt – sieben Mal. Und immer besteht die Chance, dass sich dahinter ein echter Notfall verbirgt. Dass jemand in einer hilflosen Lage auf Rettung hofft. Dass Sekunden zählen. Oder dass der Einsatz im schlimmsten Fall zur traurigen Gewissheit führt, wie am Montag.
Bei drei Alarmierungen kam es zu Bränden – ein Dixi-WC brannte vollständig aus, ein Komposthaufen entzündete sich, einmal piepte die Anlage ohne Grund. Keine Großlagen – aber Situationen, die mit voller Ausrüstung, Mannschaft und Aufmerksamkeit abgearbeitet werden müssen. Immer professionell, immer bereit. Es muss jedes Mal schnell reagiert, taktisch entschieden und technisch gearbeitet werden.
Die Feuerwehr kommt. Immer.
Diese Einsatzwoche zeigt: Feuerwehrarbeit besteht nicht aus Heldenmomenten, sondern aus Wiederholung, Reaktionsfähigkeit und Bereitschaft. Disziplin ohne Applaus. Liebe Einsatzkräfte, ihr habt den Respekt verdient.
Wer Mitglied werden will, einfach mal nachfragen. Man freut sich:
www.feuerwehr-bruchsal.de
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