„Ich habe mich ins Leben zurückgekämpft, durchs Laufen.“
Wie er uns bei einem spontanen Besuch im KraichgauTV-Studio am vergangenen Samstag erzählte, hatte der Heidelsheimer vor 2019 ein beruflich erfolgreiches Leben. Doch schwere Krankheiten führten ihn urplötzlich mehrfach an den Rand des Todes. Er wusste nicht, ob er es „schafft“. Trotz unmöglicher Umstände machte er sich auf den Weg nach Santiago de Compostela und fand eine andere Lebenseinstellung. Der Minimalismus auf dem Camino hat ihm womöglich das Leben gerettet.
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„Ich brauche Sonne, nicht Schmerzmittel.“
Ein besonders wichtiger Aspekt für die Entscheidung den Camino zu gehen sei gewesen, aus der jahrelangen benötigten Hilfe durch Ärzte, Angehörige, Pflegekräfte und Apotheker, aus dem aufgrund seiner Krankheit bis ins kleinste Detail geplanten Tagesablauf, auszubrechen. Obwohl er diesen helfenden Menschen unendlich dankbar ist, fühlte er sich „fremdbestimmt“, war nicht in der Lage, sein Leben selbstständig zu führen. Diese Abhängigkeit war der Grund für ihn auszubrechen, sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und den Camino zu gehen. Auch wenn diese Reise für ihn ein Ritt auf der Rasierklinge bedeuten würde.
Vom Krankenbett zum Jakobsweg: Stefan Paces unglaubliche Reise
Pace erzählt, dass er 2019 schwer erkrankt war und nicht wusste, ob er es schaffen würde. Er versprach sich selbst, noch einmal nach Santiago zu pilgern. Diese erste Reise, die er mit seinem Sohn Marco unternahm, führte ihn auf den Weg der deutlichen Verbesserung seines Gesundheitszustandes. Das Pilgern half ihm, sich neu zu erden und zu orientieren. Er fand eine tiefere Beziehung zu Gott und erkannte den Wert des Minimalismus. Auf dem Camino lernte er, mit dem, was er hatte, zurechtzukommen und das Wesentliche im Leben zu schätzen.
„Aus einem Camino wurden acht Caminos.“
Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen und der Folgen seiner Operationen wollte Pace, nach dem ersten Camino nicht aufgeben. Es folgten sieben weitere Caminos, insgesamt über 7600 Kilometer zu Fuß. Seine Reisen führten ihn durch Portugal und Spanien, wo er viele wertvolle Erfahrungen sammelte und Menschen aus verschiedenen Kulturen traf. Er war sogar als Volunteer beim Weltjugendtag tätig, wo er sich um deutsche und italienische Pilger kümmerte und wertvolle Momente erlebte, wie den Abschluss mit dem Papst. Diese Pilgerreisen haben ihm geholfen, sich selbst zu finden und seinen Glauben zu Gott zu vertiefen.
„Ich habe meinen Glauben zu Gott vertieft.“
Nun plant er eine neue Reise, diesmal mit dem Fahrrad, und widmet sie dem Wunsch nach Frieden. Seine Reise trägt den Namen „Camino per la Pace“, was auf Italienisch „Weg des Friedens“ bedeutet – passend zu seinem Nachnamen, der ebenfalls Frieden bedeutet. Er plant, seine Reise am 29. Juli zu beginnen und widmet diese dem Frieden – Frieden mit sich selbst, Frieden mit anderen und Frieden auf der Welt. Besonders liegt ihm der Respekt und Frieden für alle Einsatzkräfte am Herzen, die tagtäglich ihr Leben für andere einsetzen – Polizei, Feuerwehr, Notfallteams, Ärzte und Pflegekräfte.
Interessiert? Begleiten Sie Stefan Pace auf seinem Weg via Instagram
Für Stefan Giovanni Pace hat es sich gelohnt, für die eigene Unabhängigkeit und den inneren Frieden zu kämpfen. Seine Reise auf dem Camino per la Pace ist eine Fahrt für sich selbst, aber auch eine Botschaft für ein friedlicheres Miteinander. Begleiten Sie ihn auf seinem Weg und lassen Sie sich inspirieren.
Folgen Sie ihm auf seinem Instagram-Account @caminoperlapace und stellen Sie eine Anfrage, um mehr über seine Reise und die Geschichten dahinter zu erfahren. Stephan freut sich über Ihre Nachrichten und wird diese gerne beantworten.
Wir wünschen Stefan Giovanni Pace eine gute Reise und freuen uns nach seiner Rückkehr auf ein Wiedersehen im Stadtstudio Bruchsal
Hinweis der Redaktion
Der Weg, den Stefan Giovanni Pace gefunden hat, ist sein individueller Weg zur Genesung und inneren Ruhe. Jeder Mensch muss in seiner eigenen Situation und mit seinen eigenen Herausforderungen den für sich passenden Weg finden. Seinen Weg nachzumachen muss nicht zwangsläufig zum gleichen Ergebnis führen. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Problemen immer Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um die für Sie geeignete Behandlung zu finden.