Zahlen, die Staunen lassen: Das Handwerk als Wirtschaftsmotor mit 114 Milliarden Euro Umsatz

_{Stuttgart, 19.09.2024 – Das Handwerk in Baden-Württemberg beweist einmal mehr seine Rolle als unverzichtbarer Eckpfeiler der regionalen Wirtschaft. Im Jahr 2022 beschäftigte das Handwerk im Südwesten fast 777.200 Personen und erwirtschaftete beeindruckende 114,4 Milliarden Euro Umsatz. Das berichtet heute das Statistische Landesamt in BW.}

Hinter diesen Zahlen steckt mehr als reine Mathematik – es ist die Botschaft einer Branche, die zwar auf Tradition baut, aber gleichzeitig innovative Lösungen für die Zukunft bietet.

Fast 40 % der Handwerksunternehmen gehören dem Ausbaugewerbe an

Wussten Sie eigentlich, dass knapp 40 % aller Handwerksunternehmen in Baden-Württemberg im Ausbaugewerbe tätig sind? Das sind über 30.000 Betriebe, die Häuser sanieren, Dächer decken, oder Gebäude modernisieren. Diese Unternehmen beschäftigen mehr als 220.000 Fachkräfte und erwirtschafteten im Jahr 2022 einen Umsatz von über 30,6 Milliarden Euro. Damit liegt der Umsatz pro Kopf bei beeindruckenden 138.774 Euro – ein Beweis dafür, wie effizient und produktiv diese Betriebe arbeiten.

Nicht nur das Ausbaugewerbe, sondern auch das Bauhauptgewerbe und das Kraftfahrzeuggewerbe sind starke Umsatztreiber. Zusammen mit den Handwerken für den gewerblichen Bedarf generieren sie 87,6 % des gesamten Umsatzes im Handwerk. Allein im Kraftfahrzeuggewerbe kommt jede beschäftigte Person auf einen Umsatz von fast 300.000 Euro.

Zulassungspflichtiges Handwerk dominiert und sorgt für Beschäftigungssicherheit

Ein weiterer faszinierender Aspekt des baden-württembergischen Handwerks: 87 % der Betriebe sind zulassungspflichtig, also nur von Meistern oder entsprechend qualifizierten Fachkräften zu führen. Diese knapp 67.000 Unternehmen beschäftigen fast 660.000 Menschen und verzeichnen einen Umsatz von 107,8 Milliarden Euro. Pro Kopf liegt der Umsatz hier bei über 163.000 Euro, was die hohe Produktivität und Qualität dieser Betriebe unterstreicht.

Im Vergleich dazu steht das zulassungsfreie Handwerk: 10.000 Unternehmen, die 111.100 Personen beschäftigen, jedoch mit einem durchschnittlichen Umsatz pro Person von nur 59.605 Euro deutlich weniger erwirtschaften. Dennoch bieten auch sie wichtige Dienstleistungen, insbesondere in Nischenmärkten, und sorgen für Vielfalt im handwerklichen Angebot.

Handwerk bleibt Rückgrat der regionalen Wirtschaft

Das Handwerk ist mehr als eine Branche – es ist der Motor, der viele andere Bereiche der Wirtschaft am Laufen hält. Vom Bau über den Fahrzeughandel bis hin zu Gesundheits- und Lebensmittelberufen: Jeder vierte Betrieb in Baden-Württemberg ist ein Handwerksunternehmen. Auch in Zeiten der Digitalisierung bleibt das Handwerk ein essenzieller Wirtschaftsfaktor, der unersetzliche Dienstleistungen und Produkte anbietet.

Besonders hervorzuheben ist die soziale Sicherheit, die diese Unternehmen bieten: Über 79 % der im zulassungspflichtigen Handwerk tätigen Personen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, was nicht nur Stabilität für die Beschäftigten bedeutet, sondern auch die Bedeutung des Handwerks für die regionale Arbeitsmarktpolitik betont.

Das Handwerk verdient mehr Wertschätzung

Wenn wir über Innovationen sprechen, denken wir oft an IT-Unternehmen oder Start-ups. Doch das wahre Rückgrat der baden-württembergischen Wirtschaft ist und bleibt das Handwerk. Es schafft Arbeitsplätze, bildet junge Menschen aus und bietet lebensnahe Lösungen, die unsere moderne Gesellschaft dringend braucht.