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Mögliche Anordnung der WKAs - Montage: Landfunker.de (korrigierte Version - Zum Vergrößern anklicken)

Windpark Bruchsal Nord: Ab 2028 sollen sich die ersten Windräder drehen


In aller Kürze

• Projektgesellschaft am 12.08. gegründet
• Drei Windräder mit je 7 MW geplant
• Visualisierung von Landfunker.de als Beispiel

Bruchsal, 14.08.25 | Mit der Gründung einer gemeinsamen Betreibergesellschaft durch EnBW und die Stadtwerke Bruchsal beginnt die konkrete Umsetzung des Windparks Bruchsal Nord. Eine Bildmontage von Landfunker.de illustriert die möglichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild rund um den Rotenberg.

Stadtwerke Bruchsal investieren in eigene Stromerzeugung

Die Stadtwerke Bruchsal gehen mit dem Windpark Bruchsal Nord einen strategisch neuen Weg: Erstmals beteiligen sie sich direkt an der Stromproduktion aus Windenergie. Als Minderheitsgesellschafter mit 49,9 Prozent an der neu gegründeten Windpark Bruchsal Nord GmbH & Co. KG wollen sie nicht nur vom grünen Strom profitieren, sondern auch finanzielle Spielräume schaffen. Ziel ist es, neben begrenzten Einnahmen aus Verpachtungen städtischer Flächen auch über Gewerbesteuern, EEG-Vergütungen und Erlöse aus dem Stromverkauf zusätzliche Mittel zu erwirtschaften. Das Projekt ist damit ein wesentlicher Bestandteil der wirtschaftlichen Neuausrichtung der Stadtwerke. Die erwarteten Gewinne sollen unter anderem helfen, verlustreiche Bereiche wie den öffentlichen Nahverkehr oder städtische Freizeiteinrichtungen dauerhaft zu stützen. Interne Berechnungen bezeichnen selbst konservative Szenarien als robusten Business-Case mit langfristigem Ertragspotenzial.

EnBW und Stadtwerke Bruchsal gründen Windkraft Bruchsal Nord GmbH & Co. KG

Am 12. August unterzeichneten Harald Schmoch, Bereichsleiter Erneuerbare Energien der EnBW und Geschäftsführer der EnBW Windkraftprojekte GmbH, sowie Sebastian Haag, Geschäftsführer der Stadtwerke Bruchsal GmbH, im Bruchsaler Rathaus den Gesellschaftsvertrag zur Gründung der Windkraft Bruchsal Nord GmbH & Co. KG. Ziel der neuen Gesellschaft ist der Bau und Betrieb eines Windparks mit drei Anlagen im Norden der Stadt.

Begleitet wurde die Vertragsunterzeichnung von Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick sowie weiteren EnBW-Vertretern: Michael Soukup, Leiter Projektentwicklung Windenergie Süddeutschland, Projektleiterin Natascha Rauchfuß und Syndikusrechtsanwältin Eva Naumer. Die Beteiligten sprachen von einem wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung der Energiewende auf lokaler Ebene.

Drei Anlagen mit 7,0 MW geplant – Inbetriebnahme für 2028 angesetzt

Der geplante Windpark soll aus drei Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von jeweils 7,0 Megawatt bestehen. Die Genehmigung des Projekts wird für das Jahr 2026 erwartet. Der Baubeginn ist 2027 vorgesehen, mit Inbetriebnahme im Folgejahr. Die geplanten Flächen liegen im Bruchsaler Norden nahe dem Eisenhut, dem höchsten Punkt der Stadt, in unmittelbarer Nähe zum Rohrbacher Hof.

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Die ausgewiesene Fläche wurde vom Land Baden-Württemberg als Vorranggebiet für Windenergieanlagen klassifiziert. Sie besteht überwiegend aus Offenland, das derzeit landwirtschaftlich genutzt wird. Rund 20 Prozent der Flächen befinden sich im Besitz der Stadt Bruchsal, der Großteil ist in privatem Eigentum.

360-Grad-Rundumblick rund um den Rotenberg. 

Drei Windräder auf dem Rotenberg. Wie wird das aussehen?

Zur Veranschaulichung der möglichen optischen Auswirkungen hat Landfunker.de eine Luftaufnahme aus 120 Metern Höhe erstellt und darin drei Windräder digital montiert. Die gewählten Positionen sind willkürlich gewählt, jedoch innerhalb der ausgewiesenen Vorrangfläche gelegen – und damit potenziell realistisch.

Die Montage vermittelt besonders für ortskundige Betrachter einen konkreten Eindruck davon, wie stark das Landschaftsbild rund um den Rotenberg künftig durch die Windkraftanlagen geprägt sein könnte. Durch die geplante Höhe der Anlagen dürften diese auch aus verschiedenen Bereichen des Bruchsaler Stadtgebiets sichtbar sein. Befürworter sehen darin einen Fortschritt für die Energiewende, Gegner verweisen auf den Verlust landschaftlicher Unversehrtheit im Naherholungsraum.

Werden die Windkraftanlagen z.B. vom Schloss aus zu sehen sein?

Unabhängig davon, ob man Windräder für schön hält oder als störend empfindet: Wer in Bruchsal wohnt, wird sich vermutlich dafür interessieren, ob sie aus der eigenen Wohnung oder dem Garten zu sehen sein werden. Die Frage ist relativ einfach zu beantworten, wenn Sie das Bild hier unten anklicken, vergrößern und anschauen. Es wurde aus der Sichtachse der Rotorkanzel aufgenommen. Wer also sein Haus auf dem Bild sehen kann, wird umgekehrt auch die Rotorkanzel sehen können. Und ja, vom Schloss aus sind die WKAs gut zu sehen.

Bild anklicken und vergrößern!

Das für die WKAs vorgesehene Gebiet (orange)

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2 Feedback

  1. Zwei der drei dargestellten Windräder liegen außerhalb der aktuell gültigen Vorrangfläche. Der Verfasser hat vermutlich die vom Regionalverband vollzogene drastische Reduzierung der ursprünglich ausgewiesenen Vorrangfläche bei der letzten Offenlegung in diesem Frühjahr nicht berücksichtigt. Die aktuell ausgewiesene Fläche berücksichtigt alle relevanten Abstandsauflagen zu Naturschutzgebieten und bewohnten Arealen. Die Darstellung ist so nicht korrekt.

    • Landfunker-Redaktion

      Vielen Dank für den Hinweis! Da die Webseite der Stadt eine veraltete Karten-Version mit deutlich größerem Vorranggebiet anzeigt (Stand 14.8.25), war unsere ursprüngliche Grafik nicht korrekt. Wir haben den möglichen Stand der Windräder nun nach der aktuellen Karte des Regionalverbands angepasst (Stand 15.8.25).

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EnBW: Bis 2030 bis zu 50 Milliarden Euro Investitionen geplant

Harald Schmoch hob hervor, dass für die EnBW die Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung mit Fokus auf Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit oberste Priorität habe. Bis 2030 wolle der Konzern bis zu 50 Milliarden Euro in ein zukunftsfähiges Energiesystem investieren, davon rund 85 Prozent in Deutschland.

Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick betonte die Bedeutung regionaler Energieerzeugung aus Sonne, Tiefengeothermie und Wind. Das Projekt stärke die lokale Energieautonomie und solle langfristig auch Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung eröffnen. Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Haag sprach von einer umfassenden Verantwortung für Versorgungssicherheit vor Ort – getragen von langjähriger Zusammenarbeit mit der EnBW.

Hinweis: Die ursprünglich hier eingestellte Visualisierung basierte auf der Karte, die auf der Webseite der Stadt Bruchsal eine veraltete Version der Vorranggebiete zeigt (Stand 14.8.25). Danke für den Hinweis, dass der Regionalverband eine aktualisierte, interaktive Karte zeigt (Stand 15.8.25), auf der ein bereits deutlich reduziertes Vorranggebiet zu sehen ist. Die Visualisierung ist nun angepasst.

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