In aller Kürze
Veranstaltungen in Bruchsal, Heidelsheim, Untergrombach
Stadtrundgang, Konzert und Schülerprojekt
Bruchsal, 10.10.25 | Mit einer Veranstaltungsreihe erinnert Bruchsal an die Deportation jüdischer Bürger vor 85 Jahren – darunter auch über 80 Menschen aus unserer Stadt.
Am 22. Oktober 1940 wurden rund 6.500 juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das südfranzösische Internierungslager Gurs verschleppt – darunter auch mehr als 80 Menschen aus Bruchsal. Die Stadt und zahlreiche Akteure laden anlässlich des 85. Jahrestags zu einer Reihe von Gedenkveranstaltungen ein, die sich über zwei Tage erstrecken.
Den Auftakt bildet am Mittwoch, 22. Oktober, ein alternativer Stadtrundgang der Friedensinitiative Bruchsal unter dem Titel „Bruchsal unterm Hakenkreuz“. Beginn ist um 16.15 Uhr vor dem Rathaus (Kaiserstraße 66). Die rund 90-minütige Führung beleuchtet Orte des NS-Terrors in der Innenstadt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Drei dezentrale Gedenkstunden in Bruchsal, Untergrombach und Heidelsheim
In Untergrombach beginnt die Gedenkstunde um 17 Uhr am Mahnmal beim Kindergarten Arche Noah (Joß-Fritz-Straße 30a). Der Gedenkstein entstand im Rahmen eines ökumenischen Jugendprojekts der örtlichen Kirchengemeinden und erinnert an die deportierten jüdischen Mitbürger. Veranstalter sind Kirchen, Heimatverein und Joß-Fritz-Schule.
In Bruchsal findet das Gedenken um 18 Uhr vor dem Alten Feuerwehrhaus in der Friedrichstraße statt – an der Stelle der früheren Synagoge. Die Friedensinitiative, die Stadt, die Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden sowie das Ensemble Shtetl Tov und Schauspieler der Badischen Landesbühne gestalten das Programm. Langfristig soll dort mit dem Projekt „Denkort Fundamente“ ein Erinnerungsort entstehen.
Heidelsheim erinnert um 19.30 Uhr auf dem Platz zwischen evangelischer Kirche und Verwaltungsstelle. Auch hier wird ein Gedenkstein einbezogen, den Pfadfinder 2005 initiiert hatten. Das Gedenken wird von den beiden Kirchengemeinden und der Stadt organisiert, musikalisch begleitet vom Posaunenchor Heidelsheim.
Vortrag über das Stolperstein-Projekt
Im Anschluss, um 20 Uhr, stellt der Lehrer Florian Jung im Justus-Knecht-Gymnasium sein langjähriges Schülerprojekt zur Erforschung jüdischer Biografien vor. Gemeinsam mit Achtklässlern erarbeitet er jährlich neue Stolpersteine und pflegt weltweite Kontakte zu Angehörigen. Der Vortrag ist öffentlich und findet in Raum 13 im Leichtbauhof des Gymnasiums statt.

Den Abschluss bildet am Donnerstag, 23. Oktober, ein Konzert des Duos KLArissimo mit dem Titel „Klezmer und mehr“ in der Gustav-Adolf-Kirche Untergrombach (Bruchsaler Straße 63). Stefan Volz (Klarinette) und Heidrun Paulus (Klavier) interpretieren traditionelle jüdische Musik zwischen Melancholie und Lebensfreude. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Mittwoch, 22. Oktober
16.15 Uhr
Alternativer Stadtrundgang mit der Friedensinitiative Bruchsal
Treffpunkt: Haupteingang Rathaus am Marktplatz, Kaiserstraße 66 ● Teilnahme frei
17 Uhr
Gedenkstunde an die Deportation in Untergrombach
Mahnmal beim Kindergarten Arche Noah, Joß-Fritz-Straße 30 a ● Öffentliche Veranstaltung
18 Uhr
Gedenkstunde an die Deportation in Bruchsal
Altes Feuerwehrhaus, Friedrichstraße 78, vor der Gedenktafel ● Öffentliche Veranstaltung
19.30 Uhr
Gedenkstunde an die Deportation in Heidelsheim
Platz zwischen evangelischer Kirche und Verwaltungsstelle ● Öffentliche Veranstaltung
20 Uhr
Vortrag von Florian Jung „Stolpersteine als Schülerprojekt“
Justus-Knecht-Gymnasium Bruchsal, Raum 13 (Leichtbau im Hof) ● Eintritt frei
Donnerstag, 23. Oktober
19 Uhr
Duo KLArissimo, Konzert „Klezmer und mehr“
Gustav-Adolf-Kirche Untergrombach, Bruchsaler Str. 63 ● Eintritt frei