10.07.2025 | Antworten auf diese Fragen gibt Volker Hasbargen, der neue Präsident der IHK Karlsruhe. Im Gespräch berichtet er von seinen Aufgaben, Herausforderungen und warum er davon überzeugt ist, dass sich mit der IHK tatsächlich etwas bewegen lässt.
Die Kammer als Sprachrohr der Wirtschaft
„Kammern sind dafür da, den Staat zu ergänzen, da es ein gewisses Sachverständnis braucht, um gewisse Branchen zu bearbeiten“,
erklärt Volker Hasbargen. Die IHK vertritt Unternehmen gegenüber Staat und Politik auf regionaler, landesweiter, bundesweiter und europäischer Ebene. Dabei versteht sie sich nicht als politischer Akteur, sondern als Interessenvertretung der Wirtschaft. Hasbargen betont:
„Wir sind das Sprachrohr der Wirtschaft“
Ehrenamt mit Verantwortung
Als IHK-Präsident ist Hasbargen ehrenamtlich tätig. Seine Aufgabe sieht er darin, mit einem klaren Blick auf die Praxis Themen aus dem Unternehmensalltag aufzunehmen und in die Kammerarbeit einzubringen. Angesichts der arbeitsteiligen Arbeitsweise, ist ihm die Kommunikation zwischen den einzelnen Ebenen besonders wichtig:
„Ich habe ein sehr gutes Präsidium, mit dem wir zusammenarbeiten. Ohne die engste Zusammenarbeit mit dem Hauptamt würde es gar nicht gehen“
Dass er dabei auch in neue Gremien und Diskussionsräume kommt, sieht Hasbargen als Chance:
„Man hat was zu melden und die Chance, Dinge zu verändern.“
Er stellt klar:
„Um eine gut funktionierende Industrie und Handelskammer zu haben, braucht man zwei Dinge als Präsident: Als Präsident muss man lernwillig sein und zuhören können.“
Bürokratieabbau: Zwischen Anspruch und Realität
Ein großes Thema für Hasbargen ist der Bürokratieabbau. Mit drei Beispielen aus seinem Alltag als Unternehmer zeigt er eindrucksvoll, wie praxisfern Bürokratie manchmal ist:
- Tablettendosen als militärisch relevante Güter
Ein banaler Exportartikel – eine einfache Tablettendose – wurde als militärisches „Dual Use“-Produkt eingestuft mit aufwendigen Zollerklärungen und zusätzlicher Bürokratie als Folge. - Der Weihnachtsengel ohne Heiligenschein
Ein aus China importierter Holzengel wurde vom Zoll nicht als Weihnachtsartikel anerkannt, weil er kein erkennbares religiöses Symbol trug und dies in einer EU-Verordnung definiert ist. Daher wurden die Zollsätze für die Weihnachtsengel angehoben. - Lieferkettengesetz auch für kleine Betriebe
Auch wenn das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz offiziell erst ab 5.000 Mitarbeitenden gilt, spüren kleine Betriebe ebenfalls die Auswirkungen. Große Unternehmen verlangen oft Nachweise, dass auch ihre kleineren Zulieferer die Sorgfaltspflichten einhalten.
Zwar werde das Ziel des Bürokratieabbaus politisch oft betont, in der Praxis fehle jedoch häufig die Konsequenz. Trotzdem bleibt Hasbargen optimistisch:
„Ich glaube an den Bürokratieabbau. Sonst würde ich es nicht machen.“
Ein Beispiel, wie politische Veränderung durch die IHK initiiert werden kann, bringt er aus seiner eigenen Erfahrung als Ausschussvorsitzender mit. Ein Anliegen aus dem Bauzuliefererbereich, die lange Rückgriffspflicht im Insolvenzfall, wurde durch beharrliche Arbeit bis zum Gesetzgeber getragen: Statt zehn Jahren gilt nun eine Rückgriffspflicht von nur noch drei Jahren. Ein Erfolg, der Mut macht.
„Als IHK bewegen wir was!“
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