Die Amphibienbestände in der Region Karlsruhe haben stark abgenommen, trotz eines regenreichen Frühlings, meldet der Untergrombacher Naturschützer Thomas Adam in einer Pressemitteilung. Naturschützer sind besorgt über den anhaltenden Rückgang, der auf die trockenen Jahre seit 2011 zurückzuführen ist. Zahlreiche Beobachtungen und Zählungen zeigen, dass die Populationen vielerorts eingebrochen sind.
Starkregen allein kann die Populationen nicht retten
Die Region Karlsruhe erlebte im Frühling 2024 ungewöhnlich starke Regenfälle, die zu Überschwemmungen führten und Wiesen sowie Felder unter Wasser setzten. Obwohl diese Feuchtigkeit dringend benötigt wurde, um den Naturhaushalt zu stabilisieren, konnte sie die bereits stark geschrumpften Amphibienbestände nicht wiederherstellen.
Zu diesem Artikel hat unser Leser Rolf D. kommentiert:
Die Kormorane fressen die Gewässer leer weshalb die Graureiher an Straßenrändern stehen um überhaupt noch was zu fressen zu finden denn die Wiesen wurden von den viel zu vielen Störchen radikal geräumt. Zudem breitet sich in Gewässern im nördl. Landkreis Karlsruhe der Ochsenfrosch explosionsartig aus, denn der hat keinerlei natürlich Fraßfeinde. Von was lebt der Ochsenfrosch ? Und dann wundert man sich wenn keine Amphibien oder Frösche da sind ?
Klaus-Helimar Rahn vom Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg betont, dass ein einzelnes nasses Frühjahr nicht ausreicht, um die Schäden der vorherigen trockenen Jahre auszugleichen.
Langjährige Daten zeigen dramatische Rückgänge
Die Naturschutzgruppen in der Region dokumentieren seit Jahren ihre Beobachtungen und Zählungen der Amphibienbestände. Die Ergebnisse sind besorgniserregend: In Untergrombach wurden 2015 noch fast 5000 Amphibien gezählt, aktuell sind es nur noch wenige Dutzend. Ähnliche Rückgänge sind im Karlsruher Schlossgarten und Hardtwald sowie entlang der Landstraße vor der Forster Autobahnzufahrt zu verzeichnen. Die Zahlen belegen einen Rückgang um bis zu 75 Prozent. Nur in Waghäusel bleibt die Erdkrötenwanderung mit über 7000 Tieren relativ stabil.
Motivationsprobleme bei ehrenamtlichen Naturschützern
Der drastische Rückgang der Amphibienbestände hat auch Auswirkungen auf die ehrenamtlichen Naturschützer, die oft nur noch wenige Tiere finden. Regine Carl vom Verein für Umwelt- und Naturschutz Untergrombach berichtet, dass die Motivation unter diesen Bedingungen schwer aufrechtzuerhalten ist. Dennoch bleibt die Betreuung und der Schutz der Wanderstrecken entscheidend, um das Überleben der verbleibenden Populationen zu sichern.
Wasserressourcen besser nutzen
Hartmut Weinrebe vom BUND Mittlerer Oberrhein fordert ein Umdenken im Umgang mit den natürlichen Wasserressourcen. Gezielte Wiedervernässung ökologisch wertvoller Flächen könnte zur Erholung der Amphibienbestände und zur allgemeinen Biodiversität beitragen. Dies sei ein zentraler Beitrag zur Klima-Anpassung und zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Region.
Quelle: Thomas Adam
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