Professor Dr. Dr. Manfred Spitzer sprach an der Alfred-Delp-Schule über die allgegenwärtigen Smartphones, die Digitalisierung und die Folgen, die er unter dem Begriff „digitale Demenz“ zusammenfasst. |
21.11.2024 | Spitzer warnte davor, dass „Daddeln“ Bewegung, Kommunikation und schöne Lebensmomente ersetze und die Aufmerksamkeit der Kinder störe.
Seine klare Botschaft:
weniger Bildschirmzeit, besonders für Kinder und Jugendliche.
Viele Zuhörer erkannten diese Szenen aus ihrem Alltag wieder und der Abend regte Eltern und Lehrer zum Nachdenken an.
Wo endet das Lernen, wo beginnt die Abhängigkeit?
Er kritisierte Eltern, die ihre Kinder früh an digitale Technik heranführen, und warnte, dass digitale Medien die gesunde Entwicklung beeinträchtigen könnten. Spitzer sieht einen Zusammenhang zwischen Medienkonsum und Entwicklungsstörungen, einschließlich körperlicher Mängel.
Spitzer beleuchtete auch inhaltliche Risiken der Mediennutzung und betonte die Verantwortung der Eltern, klare Grenzen zu setzen.
Neben den Eltern seien auch Schulen und Politik gefordert, den Medienkonsum zu regulieren.
Anette Weber, die stellvertretende Schulleiterin, betonte die Herausforderung, eine Balance zwischen sinnvoller Nutzung und übermäßiger Präsenz zu finden. Sie unterstützte Spitzers Ansicht, dass jüngere Kinder ohne permanente digitale Ablenkung aufwachsen sollten.
Spitzer sprach auch über die wirtschaftlichen Interessen hinter der Digitalisierung. Andere Länder, die einst auf Digitalisierung setzten, würden inzwischen zurückrudern. In Deutschland fehle jedoch ein deutlicher Schritt in diese Richtung.
Über Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer
Prof. Spitzer ist ein deutscher Neurowissenschaftler und Psychiater, der seit 1998 als Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm tätig ist. Er ist bekannt für seine kritische Haltung zur Digitalisierung und hat zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht, darunter „Digitale Demenz“ und „Cyberkrank!“.