Personenrettung der Freiwilligen Feuerwehr Bruchsal in der Siemensunterführung

Sechs Tage nach dem Unwetter: Feuerwehr dankt Helfern und zieht erste Bilanz

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Bruchsal, 19.08.2024 | Sechs Tage nach dem heftigen Unwetter, das die Region Bruchsal heimgesucht hat, zieht die Feuerwehr Bruchsal eine erste Bilanz der umfangreichen Rettungs- und Aufräumarbeiten. Während die akuten Einsätze mittlerweile abgeschlossen sind, dauern die Nacharbeiten an. Gleichzeitig richtet die Feuerwehr einen Dank an alle Beteiligten, die in dieser Krisenzeit unermüdlich im Einsatz waren.

Der Saalbach wird zum reißenden Strom

Das Unwetter am Dienstagabend brachte innerhalb weniger Stunden immense Regenmengen über die Region Bruchsal. Besonders dramatisch verlief die Situation entlang des Saalbachs, eines normalerweise ruhigen Baches, der durch die heftigen Niederschläge in kürzester Zeit anschwoll. An der Messstation in Gondelsheim wurde ein drastischer Anstieg des Pegels von den üblichen 10 Zentimetern auf über 2,5 Meter verzeichnet. „Die Wassermassen, die der Saalbach plötzlich führte, waren überwältigend“, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Frank Bauer. Bei einem Durchfluss von bis zu 47 Kubikmetern pro Sekunde trat der Bach an mehreren Stellen über die Ufer und verwandelte Straßen und Felder in reißende Flüsse. Zahlreiche Keller und Erdgeschosse in Heidelsheim, Helmsheim und Bruchsal wurden überflutet, und viele Bewohner fanden sich von den Wassermassen eingeschlossen.

Rettung und Schadensbegrenzung in den ersten Tagen

Die Feuerwehr Bruchsal stand vor der Aufgabe, Menschen zu retten und zugleich weiteren Schaden zu begrenzen. „Wir mussten schnell handeln, um Leben zu schützen und die größten Schäden abzuwenden“, so Bauer. In mehreren dramatischen Einsätzen rettete die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit Booten eingeschlossene Personen aus ihren Häusern, darunter eine Familie, die aus dem ersten Obergeschoss evakuiert wurde. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und Bundeswehr arbeiteten Hand in Hand, um das Wasser aus Kellern zu pumpen, Straßen freizuräumen und beschädigte Heizöltanks zu sichern. Besonders herausfordernd waren die Einsätze in medizinischen Einrichtungen wie dem Krankenhaus und einem Beatmungszentrum, die zeitweise auf Notstromversorgung umgestellt werden mussten, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Koordination der Einsätze durch den Krisenstab

Um den vielfältigen Herausforderungen gerecht zu werden, richtete die Stadt Bruchsal unmittelbar nach den ersten Notrufen einen Krisenstab ein. Unter der Leitung von Bürgermeister Andreas Glaser und Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick wurden die Einsätze koordiniert und Notfalltreffpunkte für die betroffene Bevölkerung eingerichtet. „Die schnelle Reaktion des Krisenstabs hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir die Lage so gut es ging unter Kontrolle halten konnten“, betont Bauer. Der Krisenstab blieb auch in den Folgetagen aktiv und unterstützte die Organisation der umfangreichen Aufräumarbeiten.

Dank an alle Helfer und die Gemeinschaft

In ihrer Bilanz hebt die Feuerwehr Bruchsal die enorme Unterstützung durch die Gemeinschaft hervor. „Die Solidarität, die wir in diesen Tagen erfahren haben, war überwältigend“, erklärt Bauer. Freiwillige Helfer, ortsansässige Unternehmen und Landwirte packten ebenso mit an wie die zahlreichen Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DLRG und Bundeswehr. „Ohne diese breite Unterstützung wäre es uns kaum möglich gewesen, die Situation zu bewältigen.“ Die Feuerwehr spricht auch den Bürgern ihren Dank aus, die durch Eigeninitiative dazu beitrugen, die Einsatzkräfte zu entlasten.

Die Aufräumarbeiten sind noch nicht beendet

Während die akuten Rettungseinsätze am Wochenende größtenteils abgeschlossen wurden, gehen die Aufräumarbeiten weiter. Der Baubetriebshof der Stadt Bruchsal ist mit der Sammlung von Sperrmüll und Schlamm beschäftigt, die Feuerwehr sichert weiterhin beschädigte Gebäude, und die Straßenreinigung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. „Es wird noch Wochen dauern, bis alle Spuren der Flut beseitigt sind“, so Bauer. Insgesamt wurden bislang rund 2000 Kubikmeter zerstörtes Inventar aus betroffenen Gebäuden geborgen und etwa 250 Tonnen Schlamm abtransportiert.

Ausblick und Lehren aus der Katastrophe

Für die Zukunft plant die Feuerwehr Bruchsal, die gewonnenen Erkenntnisse aus dieser Katastrophe zu nutzen, um die eigenen Einsatzkonzepte weiter zu verbessern. „Dieses Ereignis hat uns gezeigt, dass wir in einigen Bereichen noch effizienter und schneller werden können“, erläutert Bauer. Die Feuerwehr bedankt sich abschließend noch einmal bei allen Helfern und Unterstützern, deren Engagement und Einsatzbereitschaft in dieser schwierigen Zeit von unschätzbarem Wert waren.

Alle Fotos: FFW Bruchsal

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