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NEUE MASCHE: Betrüger geben sich als Bankmitarbeiter aus – sechs erfolgreiche Betrugsfälle in kurzer Zeit

STUTENSEE | PHILIPPSBURG | BRUCHSAL, Dezember 2025 | Ein Telefonanruf, ein angebliches Sicherheitsproblem – und am Ende fehlen Bargeld, Karten oder sogar Vermögenswerte in Millionenhöhe. Eine neue Betrugsmasche hält Polizei und Ermittler in der Region in Atem.

„Wir haben ungewöhnliche Abbuchungen auf Ihrem Konto festgestellt.“

Ein Satz, der sofort Aufmerksamkeit erzeugt. Wer so angerufen wird, denkt selten an Betrug. Schließlich geht es um das eigene Geld. Genau darauf setzen die Täter, die sich derzeit im Landkreis Karlsruhe als Bankmitarbeiter ausgeben.

Nach dem Anruf folgt oft der nächste Schritt: Ein angeblicher Kollege meldet sich, kündigt den Austausch der Bankkarte an – und steht kurze Zeit später vor der Haustür. Vertrauensvoll übergeben Betroffene ihre Karte und die PIN. Wenig später ist das Konto leergeräumt.

Die Täter haben es auf Ihre Bankkarten abgesehen

In den vergangenen Wochen registrierte die Kriminalpolizei Karlsruhe mehrere Betrugsstraftaten mit dieser Masche. Die Täter geben sich als Bankmitarbeiter aus, schildern angebliche Probleme mit dem Konto und kündigen an, Girokarten und PINs austauschen zu müssen. Kurz darauf steht ein weiterer angeblicher Mitarbeiter vor der Haustür – um die Karten „abzuholen“.

Nach Übergabe der Karten dauert es oft nicht lange, bis die Betrüger zuschlagen. Mit den erlangten Daten heben sie Bargeld im mittleren vierstelligen Bereich ab. Allein im Zeitraum vom 5. bis 12. Dezember wurden sechs solcher Fälle zur Anzeige gebracht – in Oberhausen-Rheinhausen, Philippsburg, Eggenstein-Leopoldshafen sowie in mehreren Stadtteilen von Stutensee.

Die Polizei bitte mögliche Zeugen, sich zu melden

In diesem Zusammenhang wurden zwei Tatverdächtige beschrieben:

Einer der Männer soll zwischen 25 und 30 Jahren alt sein und ein südländisches Erscheinungsbild gehabt haben.

Der zweite Tatverdächtige soll circa 20 Jahre alt und schlank gewesen sein, trug einen leichten Drei-Tage-Bart und dunkle, kurze Haare und wies ebenfalls ein südländisches Erscheinungsbild auf.

Zeugen, die Hinweise zu den beiden bislang noch unbekannten Männern geben können oder in diesem Zusammenhang im Zeitraum vom 05. bis 12. Dezember zwischen 14:00 und 18:00 Uhr verdächtige Wahrnehmung an folgenden Örtlichkeiten gemacht haben, werden gebeten, sich unter der 0721 666 5555 bei der Kriminalpolizei zu melden.

    • 68794 Oberhausen-Rheinhausen, Ortsteil Rheinhausen, Bereich Hauptstraße
    • 76661 Philippsburg, Ortsteil Rheinsheim, Bereich Oskar-Frey-Straße / Hauptstraße
    • 76344 Eggenstein-Leopoldshafen, Ortsteil Eggenstein, Kantstraße / Friedrichstraße / Hebelstraße
    • 76297 Stutensee, Ortsteil Blankenloch-Büchig, Lilienweg / Rumpelstilzchenweg
    • 76297 Stutensee, Ortsteil Spöck, Friedrichstraße

Aus aktuellem Anlass rät die Polizei:

 

    • Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach schnellen
      Entscheidungen, Kontaktaufnahme mit Fremden sowie Herausgabe von
      persönlichen Daten, Bargeld, Bankkarten, Schmuck oder
      Wertgegenständen.
    • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
      den Hörer auf. So werden Sie Betrüger los.
    • Wählen Sie die 110 und teilen Sie den Sachverhalt mit. Benutzen
      Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst unter Umständen wieder
      bei den Tätern landen.
    • Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und
      finanziellen Verhältnisse.
    • Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie
      vertrauen. Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie
      unter www.polizei-beratung.de[/box]

Eine „erfolgreiche“ Tat als Blaupause

Doch die Masche ist nicht neu – sie wird nur raffinierter. In Bruchsal gab es kürzlich einen besonders schweren Fall: Ein Senior wurde telefonisch unter Druck gesetzt und aufgefordert, sein Bankschließfach auszuräumen und die Wertgegenstände nach Hause zu bringen, angeblich zu seiner eigenen Sicherheit. Auf dem Weg wurde er später überfallen und beraubt. Goldwerte im Umfang von rund 1,5 Millionen Euro wechselten den Besitzer.

Zwar konnten die Täter später gefasst werden, ein Großteil der Beute blieb jedoch verschwunden. Dieser erfolgreiche Fall könnte motivierend für die aktuell neuen Betrugsvarianten gedient haben. Der direkte Zugriff auf hohe Vermögenswerte, kombiniert mit gezielter psychologischer Manipulation, eröffnet Tätern neue Wege, an große Summen zu gelangen – ohne digitale Spuren, ohne klassische Online-Angriffe.

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