In aller Kürze
- AWO fordert „Sozial-Booster“
- Bruchsaler Projekte als Beispiel
- Kritik an unsicherer Finanzierung
Bruchsal, 21.07.25 | Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat sich mit deutlichen Worten zur aktuellen Finanzlage der sozialen Infrastruktur geäußert und fordert eine langfristige und gesicherte Finanzierung von Bund und Ländern. Anlass sind kurzfristige Liquiditätshilfen des Landes Baden-Württemberg, die nach Einschätzung der AWO nicht ausreichen.
Bruchsaler Einrichtungen als Beispiel für soziale Teilhabe
In Bruchsal hebt die AWO die Bedeutung ihrer sozialen Projekte hervor. Das Sozialkaufhaus bietet nicht nur günstige Waren, sondern auch Arbeitsplätze für Menschen mit Einschränkungen. In der Großküche arbeiten Integrationskräfte mit. Ziel sei es, Menschen zu befähigen, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten, so Geschäftsleiterin Elke Krämer.
Auch die Kinder- und Jugendhilfe wird betont: Von Kitas bis Schulsozialarbeit trage die AWO zu Chancengleichheit und Familienentlastung bei. Die Angebote gelten als Grundlage für gesellschaftlichen Zusammenhalt.
AWO warnt vor Schließungen und Folgen für die Gesellschaft
Christian Holzer, Geschäftsbereichsleiter der AWO, warnt vor einem drohenden Rückbau sozialer Leistungen ab 2026. Ohne gesicherte Zuschüsse und Anpassung an steigende Kosten könnten Einrichtungen wie Jugendzentren oder Beratungsstellen wegfallen.
Die AWO sieht eine angemessene Bezahlung als entscheidend für die Personalgewinnung. Fehlende Investitionen in Digitalisierung und Sanierung gefährdeten langfristig die Qualität und Erreichbarkeit sozialer Dienste.
Appell für einen „Sozial-Booster“ aus Bundesmitteln
Als Lösung schlägt die AWO einen „Sozial-Booster“ aus dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen des Bundes vor. Dieser solle helfen, das soziale Netz zu stärken und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern. Ein Abbau sozialer Infrastruktur könne laut AWO politische Extreme fördern.