27.12.23 | Mehrere Notrufe erreichten die Integrierte Leitstelle in Karlsruhe am Mittwochvormittag. Aus einer Wohnung im fünften Obergeschoss eines Hochhauses war massiv schwarzer Rauch gemeldet worden. Ob sich noch Personen in der Wohnung befinden oder in den Wohnungen darüber war zunächst ungeklärt. Eine schwarze Rauchsäule zeigte den Einsatzkräften schon von Weitem den Weg.
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte ein als Aschenbecher benutzter Karton auf dem Balkon ursächlich für den Brand gewesen sein. Es ergaben sich bislang keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tat.
Am Mittwochvormittag wurde um 10:16 Uhr die Feuerwehr Bruchsal mit den Abteilungen Untergrombach, Büchenau, Obergrombach und Bruchsal mit dem Alarmstichwort „B5 – Hochhaus“ in die Wendelinusstraße gerufen.
Aufgrund des Alarmstichwortes wurde ebenfalls die Führungsgruppe Bruchsal und eine weitere Drehleiter aus Stutensee alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte drang dichter schwarzer Rauch vom Balkon einer Wohnung im fünften Obergeschoss. Erste Bewohner brachten sich selbstständig im Freien in Sicherheit. Ob noch Bewohner im Gebäude eingeschossen sind, war zunächst nicht bekannt.
Aufgrund der unklaren Lage wurden alle Abteilung der Feuerwehr Bruchsal zur Unterstützung alarmiert. Unter Atemschutz nahmen mehrere Trupps die Personensuche und Brandbekämpfung in der Brandwohnung vor. Es waren glücklicherweise keine Bewohner in der Brandwohnung. Der Brand im Wohnbereich und auf dem Balkon konnte rasch unter Kontrolle gebracht und abgelöscht werden.
Zwischenzeitlich konnten alle 25 Bewohner, die sich im Gebäude befanden, dieses gefahrlos verlassen. Drei Bewohner wurden dem Rettungsdienst vorgestellt und ambulant behandelt. Eine Bewohnerin der Wohnung direkt über der Brandwohnung kam vor Ort und meldete, dass ihr Hund sich in der Wohnung befindet. Zusammen mit der Feuerwehr konnte sie die Wohnung öffnen, diese war ebenfalls verraucht, und ihren Hund wohlauf in Empfang nehmen.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier und der Ordnungsamtsleiter Oliver Bieneck machten sich vor Ort ein Bild über die Einsatzlage. Die Brandwohnung wurde mit einem Überdrucklüfter belüftet und Nachlöscharbeiten wurden durchgeführt. Nebenliegende und darüber liegende Wohnungen wurden von der Feuerwehr ebenfalls kontrolliert und belüftet. Insgesamt sind acht Trupps unter Atemschutz und in den Nachlöscharbeiten mit Atemfiltern eingesetzt worden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren zehntausend Euro, Personen wurden keine verletzt. Die Brandwohnung ist nicht mehr bewohnbar. Nach den Nachlöscharbeiten wurden die benachbarten Wohnungen mit Messgeräten kontrolliert und die Bewohner konnten wieder in ihre Räumlichkeiten.
Zur Versorgung von Betroffenen und Absicherung der Einsatzkräfte war der Rettungsdienst mit 22 Einsatzkräften unter der Leitung des organisatorischen Leiters Matthias Wahl mit einem Notarzteinsatzfahrzeug und drei Rettungswagen vor Ort. Zur Unterstützung war die Schnelleinsatzgruppe Bruchsal (SEG) und der DRK Ortsverein Untergrombach im Einsatz. Die Polizei war mit 20 Einsatzkräften vor Ort. Unter der Leitung des stellvertretenden Kommandanten Thomas Frieß war die Feuerwehr Bruchsal mit etwa 80 Einsatzkräften im Einsatz. Die Aufräumarbeiten und die Aufrüstung der Einsatzfahrzeuge zogen sich bis kurz vor 14 Uhr hin.
Bericht: Tibor Czemmel