WILLI-Reportage | Straßennamen: Roman-Heiligenthal-Weg

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Straßenschilder tragen oft Namen, die uns inzwischen nicht mehr viel sagen. Wer waren eigentlich diese Menschen, und warum wurden Straßen in unserer Region nach ihnen benannt? Wir haben recherchiert und präsentieren eine Persönlichkeit, deren Geschichte weniger bekannt ist:

Roman Friedrich Heiligenthal (* 17. Oktober 1880 in Bruchsal; † 30. März 1951 in Karlsruhe) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer. Heiligenthal war ein Sohn des aus Ubstadt stammenden Bierbrauers Franz Heiligenthal und dessen Frau Elise, geb. Keilbach.

Nach dem Schulabschluss 1900 und dem in Bruchsal geleisteten Militärdienst studierte er ab 1901 an der Technischen Hochschule München, der TH Dresden, der TH Karlsruhe und der TH Berlin-Charlottenburg Architektur und Bauingenieurwesen. Nachdem er noch während seiner Studienzeit kurzzeitig in Bruchsal als Architekt tätig war, legte er 1906 die Prüfung der Civilbaukunst und im Jahre 1908 die Diplom-Hauptprüfung im Fach Bauingenieurwesen ab. Von 1909 bis 1914 war er in Essen als Stadtbauingenieur tätig., anschließend in Berlin. Hier oblag ihm unter anderem die Aufstellung einer Bauordnung und eines allgemeinen Bebauungsplanes. Daneben koordinierte er den Ausbau des Messegeländes und den Bau des Funkturms.

Zwei Dissertationen über die Baugeschichte der Stadt Bruchsal

Seine beiden Dissertationen behandelten die Baugeschichte der Stadt Bruchsal vom 13. bis 17. Jahrhundert. Die Berliner Städtebaustudien sind in den Jahren 1924 bis 1926 entstanden und beschäftigen sich mit der Aufstellung eines Generalsiedlungsplanes für Berlin. Den Höhepunkt seiner städtebaulichen Arbeiten bildet das Buch Städtebaurecht und Städtebau, in dem er den Städtebau in den Mittelpunkt stellt und auf das Städtebaurecht der einzelnen Länder sowie der Nachbarstaaten eingeht.

Professor Dr. Roman Heiligenthal war von 1927 bis 1949 Inhaber des Lehrstuhls für Städtebau, Stadtwirtschaft und Siedlung an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Er war Mitglied des Internationalen Verbandes für Wohnungswesen und Städtebau. In diesem Zusammenhang geriet er 1935 in Konflikt mit den Nationalsozialisten, die ihn nicht zu einem Kongress nach London reisen lassen wollten.

Im September 1949 ging Heiligenthal in den Ruhestand und nach seinem Tod am 30.03.1951 wurde der Prof. Dr. rer. pol und Dr.-Ing. Roman Heiligenthal auf dem Friedhof Bruchsal beigesetzt. Heute ist in Bruchsal der Roman-Heiligenthal-Weg im Wohngebiet Silberhölle/Eggerten nach ihm benannt. In Berlin gibt es die Brücke am Heiligenthalhügel.

Aus RegioMagazin WILLI 09/2024

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